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Tokatas Todesspur

Tokatas Todesspur

Titel: Tokatas Todesspur
Autoren: Jason Dark
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denn jetzt sahen wir, daß Tokata zu einem raffinierten Trick gegriffen hatte. Er hatte durch seinen Wurf den Goldenen für einen Moment abgelenkt. Der Samurai gab nicht acht, und so gelang es Tokata, sich gedankenschnell zu bücken und sein Schwert an sich zu reißen. Damit hatte der andere nicht gerechnet.
    Einen Lidschlag später begann ein Kampf, den Suko und ich nie in unserem Leben vergessen würden. Zwei Giganten der Magie prallten aufeinander, und nur einer konnte gewinnen. Wer würde es sein?
    ***
    »Das ist doch nicht möglich!« flüsterte Kamosana und wiederholte den Satz mehrmals.
    Gagosa, der Oberaufseher, ansonsten immer mit dem Mund ziemlich vorn, war ebenfalls sprachlos. Das hatte er auch noch nicht erlebt. Daran hatte er selbst in seinen kühnsten Träumen nicht gedacht, aber es half kein Reden und langes Lamentieren, sie mußten sich mit den Gegebenheiten abfinden. Obwohl sich der Wintertag bereits seinem Ende zuneigte, konnten sie noch alles gut erkennen. Vor dem Zuchthaus hatten sich die Mutationen versammelt.
    Riesenhunde, Riesenkatzen und drei Menschen, wobei man sich fragen mußte, ob es sich wirklich um Menschen handelte. Kamosana ließ zwei Ferngläser holen. Die Aufgabe übernahm Gagosa. Er war schnell wieder zurück, und beide Männer preßten die Gläser gegen die Augen.
    Sie vergrößerten gut. Der Zuchthausdirektor hatte das Gefühl, die Monster mit der Hand greifen zu können, so nahe holte sie das Glas heran.
    Zuerst sah er den Hund. Eine gewaltige Dogge, so groß wie ein Mensch, mit einem Gebiß, das einem Menschen alle Furcht der Hölle einjagen konnte. Der monströse Köter hatte seine Schnauze offen. Gelblich schimmernder Geifer rann über die untere Zahnreihe und tropfte von dort aus zu Boden. Der Hund bewegte sich langsam und lautlos, Er schritt über die Straße, die nicht nur zum Zuchthaus führte, sondern auch zum Hafen, wo die Schiffe anlegten.
    Diesmal jedoch nahm er den Weg zum Zuchthaus, der Hafen interessierte ihn und die anderen nicht.
    Ihm folgte eine Katze. Etwas kleiner als die Dogge, aber immer noch groß und furchteinflößend genug, so daß dem Direktor ein Schauer über den Rücken lief.
    Pechschwarz war die Katze. Sie öffnete ihr Maul, und Kamosana sah die spitzen Zähne. Mit ihnen hatte sie früher Mäuse gerissen, heute würden es Menschen sein. Und Menschen befanden sich zwischen den Tieren.
    Kamosana drehte sein Glas etwas, so daß er sich eine der Personen vor das Glas holen konnte.
    Es war ein Mann, wie auch die beiden anderen. Sie sahen an sich völlig normal aus, wenn da nicht einige Kleinigkeiten sehr gestört hätten. Sie bewegten sich sehr seltsam. Staksig, roboterhaft, als würden sie von einer unsichtbaren Kraft vorangeschoben. Die Lippen des beobachtenden Zuchthausdirektors zuckten. Seine Wangenknochen sprangen hervor. Dünn spannte sich die fahle Gesichtshaut darüber.
    Als er das Glas sinken ließ, zitterten seine Hände. Die Zunge fuhr über die Lippen, auf seiner Stirn lag ein dünner Schweißfilm. Er wandte den Kopf und schaute Gagosa an. Der hatte die Bewegung seines Chefs bemerkt. Auch er ließ das Glas sinken.
    »Haben Sie schon mal was von Zombies gehört?« fragte der Zuchthauschef mit erstickter Stimme.
    »Ja.«
    »Und was halten Sie von den drei Männern?«
    »Das könnten welche sein.«
    »O nein, das könnten nicht nur welche sein, das sind sogar welche. Glauben Sie mir. Wir haben es hier mit lebenden Leichen zu tun. Und die gibt es, verdammt noch mal, nicht nur im Kino. Zombies und Monstertiere. Verflucht, welch eine Mischung« Gagosa schwieg. Er wußte auch nicht, was er sagen sollte. Trost konnte er wirklich nicht spenden, da mußte sein Boß allein durch. Der trug die Verantwortung.
    Über Funk standen die beiden Männer mit dem anderen Wachpersonal in Kontakt.
    Die Wärter saßen überall verteilt. An den strategisch wichtigen Punkten hockten sie mit schußbereiten Waffen und warteten nur auf den Schießbefehl.
    So etwas war Hunderte von Malen durchexerziert worden. Man nahm dabei den Ernstfall, einen Ausbruch, an. Allerdings war noch nie jemand ausgebrochen.
    Auf Kamosana lag die Last der Verantwortung. Gagosa konnte ihm nur zur Seite stehen, die Befehle gab er.
    »Wie ist das nur möglich?« flüsterte der Zuchthausdirektor.
    »Verdammt, ich stelle mir schon laufend die Frage.«
    »Keine Ahnung, Chef.«
    »Die alten Legenden«, murmelte Kamosana.
    Und Gagosa meinte: »So langsam glaube ich auch daran. Aber darin wird nichts
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