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Tödliches Rendezvous - Maxian, B: Tödliches Rendezvous

Tödliches Rendezvous - Maxian, B: Tödliches Rendezvous

Titel: Tödliches Rendezvous - Maxian, B: Tödliches Rendezvous
Autoren: Beate Maxian
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warum rufen Sie mich an? Doch nicht, um mit mir über einen Psychologen zu reden.«
    Sarah hörte ein Räuspern in der Leitung. » Nein. Ich wollte es Ihnen persönlich sagen, bevor ich jetzt endlich schlafen gehe.«
    Sarah vermutete, dass er die ganze Nacht auf war, um Brenneis zu vernehmen. » Was wollten Sie mir persönlich sagen?«
    In Gedanken malte sich Sarah aus, dass Brenneis geflohen war, dass er nach ihr suchte, dass er vielleicht sogar schon im Haus war. Ihr Herz begann zu rasen, Schweiß brach ihr aus allen Poren.
    In diesem Moment hörte sie ein Geräusch, und ein Schatten kam um die Ecke. Sarah schrie auf.
    Als David Gruber ihr Büro betrat, sagte Stein: » Brenneis hat sich umgebracht.«
    » Umgebracht?«, wiederholte Sarah ungläubig. » Wie? Ich dachte, er ist im Gefängnis.«
    » Er hatte in seinem Brillengestell Zyankali verborgen. Er hat die Bügel aufgebohrt und das Gift hineingegeben. Bei einem erwachsenen Menschen reichen 140 Gramm. Wahrscheinlich, um für allfällige Eventualitäten gewappnet zu sein. Das wollte ich Ihnen sagen, und jetzt gehe ich schlafen.« Sie legten beide auf.
    » Brenneis ist tot«, sagte sie zu Gruber.
    » Wie fühlst du dich?«
    Sarah sah ihn einige Sekunden nachdenklich an. » Ich glaube gut.« David umrundete den Schreibtisch und nahm sie stumm in den Arm. Sie schloss die Augen und genoss das Gefühl, von David gehalten zu werden.
    Sie blieben für einige Zeit einfach so stehen, Sarah konnte im Nachhinein nicht mehr sagen, wie lange. Aber irgendwann hatte David sie auf die Stirn geküsst und war gegangen.
    Sie grübelte eine Weile nach. Brenneis hatte im Büro, wenn sie bei ihm war, nie eine Brille getragen. Auch in der Aufbahrungshalle hatte er keine gehabt. Woher kam dieses Ding? Ein Requisit? Sie verdrängte den Gedanken. Es war ihr egal. Brenneis war tot, und das allein zählte.
    Die folgenden Stunden hatte sie damit zugebracht, Menschen zu umarmen, mit ihnen zu weinen und eine Story über die Ereignisse der letzten Tage zu schreiben. Simon steuerte gutes Fotomaterial bei. Zuerst wollte Sarah das Bild mit Chris und ihr vor der Aufbahrungshalle nicht veröffentlichen lassen, aber nachdem es nicht auf den Titel kam, sondern auf eine der Innenseiten, hatte sie zugestimmt. Conny war überglücklich, das Interview mit Wallner übernehmen zu können. Es schien, als wollte die Löwin mit dem Kaufhausbesitzer eine private Angelegenheit austragen. Aber Sarah hatte nicht nachgefragt. Danach bat sie David um ein anderes Ressort. Er versprach es ihr. Welches, wusste sie noch nicht. Sie wollte nachdenken.
    Dann hatte Sarah sich vorläufig von allen verabschiedet und sich zu Sabine Bender aufgemacht.
    Sie fühlte sich seltsam, so, als überbringe sie eine extrem traurige Nachricht. Und irgendwie tat sie das ja auch, wenngleich diese Nachricht gleichzeitig bedeutete, dass Sabine Bender vermutlich heute Nachmittag ihr Leben verloren hätte.
    Der Weg von der U-Bahn-Station zu Sabine Benders Wohnhaus kam ihr endlos vor. Mit jedem Schritt wogen Sarahs Schuhe mehr. Wie sehr hatte sich diese Frau auf das Gespräch mit einem vermeintlichen neuen Arbeitgeber gefreut, und sie würde ihr in wenigen Minuten diesen Traum zerstören. Aber sie würde sie trösten, mit ihr auf Katharina Mohn und auf das Leben anstoßen, auf das von Sabine Bender und auf ihr eigenes.
    Mit einer Flasche Sekt in der Hand klingelte sie an der Tür.
    Sabine Bender öffnete. Sie war dezent geschminkt, trug Jeans und eine weiße Bluse. Sie sah um einiges jünger aus als bei ihrem letzten Besuch. Als sie Sarah sah, zog sie die Journalistin einfach an ihr Herz. » Ich habe es im Radio gehört. Gott, bin ich froh, dass es gut ausgegangen ist!« Sie gab Sarah wieder frei und führte sie ins Wohnzimmer. Eine junge Frau saß am Tisch. Sie sah Sabine Bender ähnlich. » Darf ich vorstellen? Bettina, meine Tochter.«
    Dann wandte sie sich an ihre Tochter. » Das ist die Journalistin, von der ich dir gerade erzählt habe. Sarah Pauli.«
    Sarah schüttelte Benders Tochter die Hand.
    » Ich wollte nur …« Sarah hielt ihr die Flasche entgegen. Sabine Bender nahm sie ihr ab. » Die leg ich sofort in den Tiefkühler, dann können wir sie gleich trinken.«
    Als Sabine Bender zurück war, rückte Sarah sofort mit der Nachricht heraus. » Brenneis ist tot. Hat sich in der Zelle das Leben genommen«, fügte sie hinzu.
    Die ehemalige Verkäuferin nickte, setzte sich neben ihre Tochter, die sofort nach ihrer Hand griff.
    » Franz
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