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Tödliches Labyrinth

Tödliches Labyrinth

Titel: Tödliches Labyrinth
Autoren: Rebecca Brandewyne
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zurück.
    Daraufhin löste Hawk ihre Fesseln, drückte ihr seine Waffe in die Hand und setzte sich ihr gegenüber auf einen Stuhl. “So. Vielleicht kannst du mir ja jetzt sagen, was los ist.”
    Leah war über seine Aktion so verblüfft, dass sie nicht wusste, was sie machen sollte. “Hast du keine Angst, ich könnte
dich
erschießen?” fragte sie. Mit einer Hand wischte sie ihre Tränen fort, mit der anderen hielt sie die Waffe auf ihn gerichtet – für den Fall, dass es nur ein Trick war.
    “Nein. Ich habe mittlerweile genug gesehen und gehört, um sicher sein zu können, dass du keine Profidiebin bist, die mit dem Codeknacker das große Geld machen will. Ich glaube auch nicht, dass du mit irgendwelchen international agierenden Terroristen zu tun hast. Was immer dich dazu veranlasst hat, das Gerät an dich zu nehmen, es ist auf jeden Fall etwas Persönliches.”
    “Das kannst du nicht wissen”, beharrte Leah, die ihm immer noch nicht vertrauen wollte.
    “Na gut, dann erschieß mich.”
    “Eher rufe ich selbst die Polizei an. Und jetzt wirst du bestimmt versuchen wollen, die Waffe wieder an dich zu nehmen, nicht wahr?"
    “Vielleicht möchtest du mich ja fesseln”, schlug er vor. “Ich gebe dir mein Ehrenwort, ich werde auch stillhalten, wenn es das ist, was du willst.”
    “Wenn ich sicher sein könnte, dass du stillhältst, dann würde ich dich fesseln. Ich weiß es, Hawk. Ich weiß, dass du einer von denen bist.”
    “Einer von denen?"
    “Vom Konsortium, von der Clique … keine Ahnung, wie ihr eure Gruppe nennt. Ich meine die Gruppe von Männern, die vor Jahrzehnten Merritt Marlowe zu ihrem Gefangenen machten und die Kontrolle über den gesamten Konzern an sich rissen. Jene Männer, die brutal Merritts Sohn und Schwiegertochter töteten. Ja, du hast nicht gedacht, dass irgendjemand davon wissen könnte, nicht wahr, Hawk? Aber
ich
weiß es”, warf Leah ihm aufgebracht an den Kopf.
    Hawk kniff die Augen ein wenig zusammen und sah sie nachdenklich an. Mit einem Mal war er so hellwach wie ein Tiger, der seine Beute anspringen wollte. Leah verspürte wieder Angst. “Ich würde sagen, dass die zwangsläufige Frage lauten muss:
Woher
weißt du es, Leah?"
    “Du meinst … du streitest das nicht ab?"
    “Nein. Das wäre unter diesen Umständen auch ziemlich sinnlos. Du kennst ganz offensichtlich die Wahrheit, auch wenn ich nicht weiß, wie das möglich ist. Genauso wenig, wie ich verstehe, warum du glaubst, ich sei an dieser Verschwörung beteiligt.”
    “Ich habe dich
gesehen!
Ich weiß, dass du mit einem der Privataufzüge ins oberste Stockwerk des Sand Castle gefahren bist. Ich weiß auch, dass Merritt Marlowe da oben gefangen gehalten wird. Und du erzählst mir, du seist ihm noch nie begegnet, während du in Wahrheit einer seiner … seiner Gefängniswärter bist!” warf Leah ihm an den Kopf und hielt die Waffe fest umschlossen, da sie jeden Moment damit rechnete, dass er einen Satz auf sie zu machte.
    “Meine Liebe, auch wenn es entsetzlich klischeehaft klingt, sind die Dinge nicht immer so, wie sie
scheinen.
Es stimmt, ich habe deine Frage nach Merritt Marlowe mit einer Lüge beantwortet. Aber wenn du bereit bist, mir zuzuhören, dann glaube ich, dass ich dir alles zu deiner Zufriedenheit erklären kann.”
    “Ich höre.”
    “Gut. Du erinnerst dich sicher daran, wie ich dir davon erzählt habe, dass ich mal nachts auf dem Highway einen alten Mann aufgabelte, der sich für Merritt Marlowe hielt?” Als Leah bestätigend nickte, fuhr er fort: “Nun, es ist so, dass ich umso neugieriger wurde, je länger ich nach dem Zwischenfall über diesen Mann nachdachte. Schließlich fuhr ich ins Our Lady of Mercy Hospital zurück, um noch einmal nach ihm zu sehen. Allerdings traf ich ihn dort nicht mehr an. Wer immer sich um ihn kümmerte, er hatte ihn in der Zwischenzeit offenbar abgeholt. Trotzdem konnte ich den Vorfall nie vergessen.”
    Er machte eine kurze Pause und betrachtete Leah einen Moment lang. “Wie du weißt, wurde ich wenig später bei MMI eingestellt. Weil ich intelligent und ehrgeizig war, weil ich mich mit Leib und Seele meinem Job verschrieb, stieg ich auf der konzerninternen Karriereleiter recht schnell nach oben. Trotz allem ging ich davon aus, dass ich noch einige Jahre benötigen würde, um mein vorläufiges Ziel zu erreichen, nämlich Chef der Forschungs- und Entwicklungsabteilung zu werden. Mein langfristiges Ziel war natürlich ein Sitz im Aufsichtsrat.”
    Hawk rutschte auf
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