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Toedliches Blut

Toedliches Blut

Titel: Toedliches Blut
Autoren: Beth St. John
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gearbeitet
haben, unterstützen können.“
    „Dafür haben wir bereits
gesorgt. Noch eine Frage?“, wollte der Vampir wissen.
    „Was mich zum Schluss noch
brennend interessieren würde…“, konnte Sophie sich
nichtverkneifen, „werden Sie mich beißen, um mein Blut zu
trinken?“
    Nicholas gefiel ihre Art zu denken,
er spürte ihre Angst und das Gefühl, sie trösten und beschützen zu
wollen, machte sich in ihm breit. Er ertappte sich dabei, wie er, der
die Menschen sonst so verabscheute, so etwas wie Sympathie für die
kluge Sophie entwickelte.
    „Machen Sie sich keine
Sorgen“, antwortete er sanft, „keiner von uns wird Sie
beißen, unser Clan ernährt sich üblicherweise aus der Blutbank.
Außerdem brauchen wir Ihre Hilfe, da wäre es doch taktisch sehr
unklug, Ihnen Ihr kostbares Blut aus den Adern zu saugen.“
    Mit diesen Worten ging Nicholas auf
Sophie zu und bedeutete ihr aufzustehen. Sie kam dieser Geste nach
und erhob sich etwas unbeholfen ob ihrer gefesselten Hände. Nicholas
trat neben sie und löste die Fessel mit einer Hand. Sophie rieb sich
die Handgelenke während sie Nicholas durch den Raum folgte.

    „Das Schloss, in dem wir uns
hier befinden, ist seit Jahrhunderten in unserem Familienbesitz“,
erklärte er mit bedeutungsvollen Gesten. „Da hier überall meine
unsterblichen Untertanen und tagsüber meine menschlichen Angestellten
leben, wird es Ihnen unmöglich sein zu fliehen. Also denken Sie bitte
nicht an eine Flucht, sondern lieber an die Lösung unseres Problems.
Alles, was Sie brauchen, wird Ihnen gebracht werden. Sie werden
vornehmlich nachts arbeiten, denn tagsüber schlafen wir und unsere
Wissenschaftler können Ihnen erst mit Einbruch der Dunkelheit
assistieren. Natürlich bekommen Sie Ihr eigenes Gemach. Das Labor
finden Sie unten in den Kellergewölben des Schlosses. Sobald Sie ein
Heilmittel gefunden haben, können Sie gehen und kein Vampir wird Sie
jemals wieder belästigen“, er blieb stehen, drehte sich zu
Sophie um und versprach: „Sie haben mein Wort.“
     
    Sophie war über die
durchorganisierte Geiselnahme ihrer Person erschrocken. Dennoch
wollte sie so schnell wie möglich anfangen, denn je schneller sie
anfing desto schneller konnte sie diese Sache hier beenden. So hoffte
sie jedenfalls. Also bat sie den Vampir, sie gleich ins Kellergewölbe
zu bringen.

    ***

Nicholas war von Sophies
Entschlossenheit sehr beeindruckt und begleitete sie persönlich ins
Labor. Sie gingen einen langen Gang entlang, der mit einem dicken
roten Teppich ausgelegt war. Rechts und links von ihnen hingen sehr
große Gemälde von Menschen auf Pferden und bei der Jagd an den
Wänden, die Sophie interessiert bestaunte. Die Bilderreihen wurden
nur ab und an von großen Fenstern in Rundbögen unterbrochen.
Ihre Mutter war Galeristin gewesen und hatte in einem Kunstmuseum
gearbeitet. Ihr Spezialgebiet war die Kunst des späten 16.
Jahrhunderts gewesen, bestimmt hätte es ihr hier gefallen. Am Ende
des langen Ganges angekommen, bog sich eine schmale steinerne
Wendeltreppe ins Dunkel hinab. Nicholas berührte einen seitlich
verborgenen Lichtschalter, der sich wie ein Chamäleon an die Farbe
der Steine angepasst hatte. Ein angenehm warmes Licht erhellte die
steilen Stufen. Er schritt voran und schaute sich ein paar Mal um,
als ob er sicherstellen wolle, dass ihm die junge Wissenschaftlerin
noch folgte. Sophie fühlte sich unsicher, denn sie hatte es noch nie
mit etwas Übernatürlichem zu tun gehabt. Natürlich dachte sie ja auch
noch bis zu diesem Abend, dass es so etwas wie Vampire gar nicht
gibt. Und auch jetzt zweifelte sie noch. Vielleicht war sie einfach
in die Fänge von Verrückten geraten? Andererseits war sie
Wissenschaftlerin. Vieles scheinbar Übernatürliche ließ sich
leicht wissenschaftlich erklären und so würde es hier ebenfalls sein.
Davon war sie im tiefsten Innern überzeugt. Außerdem hatte der
mysteriöse Nicholas ihre Neugier geweckt. Irgendetwas an ihm fand sie
sehr anziehend, und das schien nicht nur sein Aussehen zu sein.

    Am Ende der Wendeltreppe angekommen,
erstreckte sich wieder ein schier endloser, jedoch fensterloser Gang,
an dessen Ende eine riesige eiserne Tür zu erkennen war. Auf halber
Strecke gingen links und rechts jeweils zwei schwere Holztüren ab.
Nicholas schaute Sophie eindringlich an und sprach: „Die große
Doppeltür am Ende des Ganges führt zum Labor, die anderen vier Türen
sollen Sie nicht kümmern. Das heißt, dass Sie dahinter nichts
zu
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