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Toedliches Blut

Toedliches Blut

Titel: Toedliches Blut
Autoren: Beth St. John
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durch ihren gesenkten Blick ins
Gesicht. Durch ihre auf dem Rücken gefesselten Arme spannten sich
ihre wohlgeformten Brüste durch die cremefarbene Seidenbluse nach
vorne. Ihr dunkelblauer Rock war unordentlich nach oben gerutscht und
gab den Blick auf ihre schlanken Beine frei. Für eine
Wissenschaftlerin war sie erstaunlich hübsch.
    „Mein Name ist Nicholas, und
mein Clan und ich brauchen Ihre Hilfe“, brach er endlich das
Schweigen. „Solange Sie kooperieren, werden Sie nichts zu
befürchten haben. Ich weiß, dass Sie eine sehr talentierte
Wissenschaftlerin sind – die beste des Landes – die sich
hervorragend mit Viren und deren Verhalten auskennt.“
    Dann hielt Nicholas inne und blickte
Sophie tief in ihre warmen, braunen Augen, denn mittlerweile sah sie
ihn auch an. Die Sommersprossen auf ihrer kleinen Stupsnase ließen
Sophie mädchenhaft und verführerisch zugleich auf ihn wirken. Sie war
aufmerksam und offensichtlich versuchte sie, sich an die Warnung des
Alten zu halten und nicht nachzufragen, was genau er denn von ihr
wollte.
    Also begann Nicholas, weiter zu
sprechen: „Mit meinem Clan und mich meine ich, wir sind
Vampire.“
    Sophie riss ungläubig die Augen auf,
doch Nicholas ließ sich nicht beirren, denn ihm rannte die Zeit
davon. „Was ein Vampir ist, muss ich Ihnen wohl nicht erklären.
Sicher haben Sie Dracula im Fernsehen gesehen – das genügt. Und bitte ersparen Sie mir
eine Diskussion“, sein Tonfall war dominant und streng, „uns
Unsterbliche gibt es seit Anbeginn der Zeit. Nun aber grassiert
erstmals eine durch einen Virus verursachte Krankheit unter den
Vampiren, die dafür sorgt, dass wir plötzlich altern und verhungern.“

    Trotz der surrealen Umstände war
Sophies Interesse geweckt. Sie sah den Vampir konzentriert an und
dieser genoss scheinbar ihre Aufmerksamkeit. Er fuhr mit einer
dramatischen Geste fort: „Es gab bereits eine Zusammenkunft von
Vampiren aus den fünf Clans. Das einzige, was unsere Wissenschaftler
bis jetzt heraus finden konnten, ist, dass das Virus durch
infiziertes Menschenblut übertragen wird“, Nicholas machte eine
kurze Pause, so als überlege er, ob er erklären solle, welche Rolle
Menschenblut bei der Ernährung der Vampire spielt. Seine hellgrauen
Augen wanderten dabei von der stuckverzierten Decke über goldgerahmte
Gemälde an den Wänden zurück zu Sophie. Er entschied sich gegen
weitere Erklärungen die Vampire betreffend: „Menschen, die das
Virus in sich tragen, haben keinerlei Symptome oder erkennbare
Merkmale. Ist das infizierte Blut erst einmal in unserem Körper,
verselbstständigen sich diese Viren und sorgen dafür, dass wir
verhungern, da das Blut für uns keine nahrhafte Wirkung mehr hat.
Auch wenn wir danach wieder nicht infiziertes Blut zu uns nehmen,
kann uns das nicht mehr helfen. Die Auswirkung sehen Sie hier auch an
Richard“, Nicholas deutete auf den Alten und beschrieb wie es
dazu kam, dass dieser nun in so einem erbärmlichen Zustand war. Wenn
man kein Gegenmittel finden könne, würde er bald sterben, mutmaßte
der attraktive Clanführer. „Richard ist mein jüngerer Bruder,
er wurde verwandelt als er zweiunddreißig Jahre alt war. Er
sollte normalerweise jünger aussehen als ich. Doch stattdessen ist er
innerhalb weniger Tage um Jahrzehnte gealtert. Unsere Erfahrung
zeigt, dass infizierte Vampire innerhalb von zwei Wochen sterben. Es
wäre uns also sehr recht, wenn Sie sofort mit Ihrer Arbeit beginnen
würden, denn ich möchte meinem Bruder nur sehr ungern beim Sterben
zusehen“, Nicholas machte eine bedeutsame Pause. „Und
wenn Sie nun irgendwelche sinnvollen Fragen haben, dürfen Sie sie mir
gerne stellen.“
     
    Sophie war völlig überrumpelt. Sie
konnte nicht fassen, dass es Vampire wirklich geben sollte.
Wissenschaftlich war das gar nicht möglich, doch zu diesem Thema
sollte sie besser keine Fragen stellen. Also versuchte sie, so
sachlich wie möglich mit der Situation umzugehen.
    „Ich gehe recht in der
Annahme, dass ich entführt wurde, um dieses Virus für Sie zu
erforschen?“
    Nicholas nickte.
    „Und ich nehme an, es macht
keinen Sinn, sich zu weigern oder zu verhandeln?“
    „Richtig“, antwortete
Nicholas. „Aber bitte fühlen Sie sich während der Zeit Ihres
Aufenthaltes hier als mein Gast.“
    „Dann brauche ich ein
adäquates Labor, in dem ich arbeiten kann. Es wäre außerdem von
Vorteil, wenn mich dabei Ihre … ähm …
Vampir-Wissenschaftler, die bis jetzt an diesem Problem
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