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Toedlicher Gesang

Toedlicher Gesang

Titel: Toedlicher Gesang
Autoren: Sonja Planitz
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an.
Dascha schaute sie mit hasserfüllten Augen an. Kira legte ihr die Hand auf die
Schulter und flüsterte ihr zu, dass alles nach Plan liefe. Kyle schaute sie
traurig an und lies die Schultern hängen. Widerstandslos ging er mit Ligeia
mit. Diese schaute kurz verwirrt, dann ignorierte sie Dascha und ging mit Kyle
zum Strandabschnitt. „Was ist denn jetzt los?“, fragte Dascha erschrocken.
„Verdammt, so war das jetzt aber nicht geplant! Lauf!“, sagte Kira, packte ihr
Handgelenk und zog sie hinter sich her. Über die Schulter hinweg konnte Dascha
Emily sehen, die verwirrt auf dem Wrack stand und genauso erschrocken und
hilflos drein schaute. Schnell liefen die beiden Mädchen außen um die Klippe
herum und hörten aber währenddessen schon Ligeias Gesang. Dascha fluchte und
Kira holte im Laufen ihre Waffe heraus und entsicherte sie. Elf Schuss noch.
Sie erreichten keuchend das Strandstück auf der anderen Seite des Abschnittes
und schauten vorsichtig über die Felsen. Ligeia stand bis zu den Knöcheln im
Meer und sang. Kyle kam langsam auf sie zu. Er schaute sich nicht um, sondern
ging einfach nur auf sie zu. Ganz langsam und schon fast leblos. „Los, halt ihn
auf!“, rief Kira, sprang auf und hob ihre Waffe. Dascha wollte über die Felsen
springen, verlor aber das Gleichgewicht und fiel mit einem wütenden Aufschrei
in den Sand. Während sie sich wieder versuchte hochzukämpfen, hörte sie auf
einmal hinter sich ein lautes Plätschern und ein lautes Fluchen von Kira,
gefolgt von einem Aufprall auf Wasser. Dascha schaute hektisch nach hinten;
Aqua war aus dem Wasser gekommen, hatte Kira die Waffe entrissen und diese ins
Meer geworfen. Noch war Aqua in ihrer menschlichen Form, doch sie versuchte
Kira ins Wasser zu drängen. Auf der anderen Seite war aber Kyle immer noch
dabei, auf Ligeia zu zugehen, die mit einem fiesen Grinsen im Gesicht weiter
sang. „Ciiiindy!“, schrie Dascha, dann rannte sie zu Kyle und hielt ihn am Arm
fest. Hinter sich hörte sie wieder Wasser plätschern, Aqua hatte es geschafft,
Kira ins Wasser zu ziehen. „Cindy, verdammt!“, schrie Dascha und versuchte Kyle
zurückzuzerren. Er ignorierte sie und ihre Bemühungen jedoch und ging einfach
weiter. Auch, dass sie auf ihn einschlug, interessierte ihn nicht. Dascha
schaute Ligeia an. „Lass ihn zufrieden! Du Monster!“, schrie sie wütend und
Tränen liefen über ihr Gesicht. Ligeia schüttelte grinsend den Kopf. Durch den
Tränenschleier hindurch sah Dascha immer wieder Kiras Kopf kurz auf und dann
wieder untertauchen. Um den dunklen Schatten von Aqua huschte ein heller, Cindy
konnte nur scheinbar nicht viel ausrichten. Sie stemmte sich immer noch gegen
Kyle, aber er war einfach viel kräftiger als sie. Soviel zu ihrem tollen Plan.
Sie würde Kyle nicht aufhalten können, er war in Ligeias Bann. Dieses Mal
definitiv. Kira wurde gerade von der Nixe ertränkt, die kleine Meerjungfrau
Cindy hatte scheinbar keine Chance gegen sie. Sie selbst konnte es nur
herauszögern, dass Kyle Opfer der Sirene wurde.  Die beiden hatten gewonnen.
Zu allem Überfluss trat jetzt auch noch Ligeia aus dem Wasser an den Strand.
Sie hörte auf zu singen und packte Dascha am Kragen. „Dich nehmen wir auch noch
mit!“, sagte sie lachend und zog Dascha Richtung Wasser. Kyle blieb einfach nur
anteilnahmslos stehen. Dascha wehrte sich, sie kratzte, biss, trat und spuckte
nach der Sirene. Doch diese grinste sie nur gelangweilt an und stieß sie ins
flache Meer. Ein helles Aufblitzen, und Dascha sah das geflügelte Wesen wieder
über sich. Ligeia warf sich auf sie, kreischte schrill und entfaltete ihre
mächtigen Flügel. Federn flogen nach allen Seiten , Ligeias Hände umschlossen
Daschas Hals und drückten zu.
    Emily war inzwischen auch
zum Strandabschnitt geeilt und sprang mitten ins Geschehen. Kyle, der
anteilnahmslos am Strand stand. Die Sirene, die ihre beste Freundin unter
Wasser drückte und würgte. Ein Stück daneben der immer wieder kurz auftauchende
Kopf von Kira, um sie herum ein schwarzer und ein heller Schatten unter der
Wasseroberfläche, die im fahlen Mondlicht rot schimmerte, rot wie Blut. Emily
zog mit zitternden Händen die schwarze Python hervor, doch sie fiel ihr aus der
Hand. Tränen schossen ihr in die Augen. „Nein ...!“, schrie sie und rannte ins
Wasser, auf die Sirene zu. Während sie lief, spürte sie auf einmal, wie etwas
sie von Kopf bis Fuß durchfuhr. Es war etwas Warmes, Starkes, ein sehr schönes
Gefühl. Ein Kribbeln
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