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Toedlicher Gesang

Toedlicher Gesang

Titel: Toedlicher Gesang
Autoren: Sonja Planitz
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schnappst du ihn dir, wir teilen uns, was von ihm übrig bleibt und
dann verschwinden wir! Idealerweise schalten wir natürlich vorher noch den
Informanten aus. Nicht dass noch irgendwas passiert. Herauszufinden, wer das
ist, muss doch machbar sein“, fuhr sie dann fort. Ligeia kicherte. „Ich werde
mich um den Informanten kümmern. Ruh du dich weiter aus, dass du mir am Freitag
ja fit bist!“, sagte sie dann. Die Tür fiel ins Schloss, wieder raschelte
Bettwäsche und es war wieder Ruhe. Dascha und Emily nahmen die Kopfhörer ab und
machten den Empfänger aus. „Dick? Klein? Blöde Kuh. Der werd ich noch dick und
klein zeigen!“, regte Dascha sich auf. „Ohman, Dascha, DAS regt dich jetzt auf?
Denk mal nach, was wir gerade gehört haben! Freu dich lieber!“, sagte Emily
grinsend. Dascha schaute sie verwirrt an. „Also erstens wissen wir jetzt, wie
sie sich Kyle schnappen wollen. Wunderbar! Wir machen alles genau so, wie sie
es sich vorstellen. Zumindest scheinbar. Wir kriegen die beiden! Und hast du
nicht verstanden, was Ligeia gesagt hat? Sie kommt wegen DIR nicht richtig an
Kyle heran! Und heute bei der Theatergruppe, da hat er Ligeia abgelenkt, als du
weg warst. Außerdem denk mal nach, bist du dir sicher, dass er Ligeia und nicht
dich angelächelt hat, am ersten Tag, als sie in die Gruppe kam? Mal davon abgesehen,
glaube ichinzwischen, der Brief ist gar kein Drohbrief von den beiden, sondern
eine Warnung an dich von Kyle! Sonst wäre er ja wohl an uns beide gerichtet
gewesen!“, erklärte sie übermütig. „Du meinst ... Kyle hat sie auch durchschaut
und will das selber klären, um mich nicht zu gefährden? Und hm ... der Plan
könnte klappen, vor allem wenn Ligeia schon geschwächt ist. Aber warum hat er
sich dann vor sie gestellt, als ich sie schlagen wollte?“ „Ich glaube er wollte
verhindern, dass du Ärger bekommst, und er ging wohl davon aus, dass du ihn
nicht schlagen würdest! Deshalb hat er auch nichts gesagt und deine
Entschuldigung nicht angenommen! Nicht weil er in Ligeias Bann steht, sondern
weil er verletzt war, dass du doch zugeschlagen hast!“ „Da könntest du recht haben
... ich hoffe, das verzeiht er mir“, sagte Dascha geknickt. „Spätestens, wenn
er merkt, dass du dich diesen beiden Monstern stellst, um ihn zu retten,
bestimmt“, sagte Emily und lächelte aufmunternd. Doch dann wurde ihr Gesicht
ernst. „Ich hoffe nur, die beiden finden nicht heraus, dass Cindy unser
Informant ist ... Cindy hätte doch keine Chance gegen die beiden“, sagte sie
besorgt. „Sollen wir Cindy warnen?“ „Lieber nicht. Bisher wissen sie nicht, wer
es ist. Wenn wir jetzt Cindy kontaktieren, würde das auffallen ... am besten
wir ignorieren Cindy und ihre Mutter ab jetzt komplett! Sonst würden wir sie
nur in Gefahr bringen. Sollte Cindy nochmal bei uns auftauchen, sollten wir sie
wieder wie einen Freak behandeln. Sie hat einiges riskiert, um uns zu helfen,
ihre Mutter auch. Wir müssen jetzt selber klarkommen“, legte Emily fest. „Also
sind es noch wir beide und Kira. Und Kyle, von dem wir aber nicht wissen, was
und ob er überhaupt was vorhat. Das kann ja heiter werden!“ Emily nickte
zustimmend. „Aber immerhin sind wir zu dritt und die sind zu zweit. Und Ligeia
hat recht. Kira hat bestimmt mehr vor, als uns nur Zeit zu verschaffen. Sie meinte
ja auch, sie hat sich mehrere Sachen aus Kapstadt besorgt. Ich glaube, das
Blatt wendet sich langsam. Zu unseren Gunsten. Morgen sehen wir mit Kira
zusammen weiter. Es ist zwar erst Nachmittag, aber ich würde sagen, wir sollten
uns ausruhen. Halt möglichst wenig Kraft verbrauchen“, fuhr sie fort, zog die
Vorhänge zu, legte sich auf ihr Bett und setzte Kopfhörer auf. Dascha nickte
stumm und tat es ihr nach.
     

 
Kapitel 10: Vorbereitung
     
    Am nächsten Tag nach
Schulschluss warteten Dascha und Emily auf dem Hof auf Kira. Sie waren
überrascht über ihr Erscheinungsbild. Kira war komplett schwarz gekleidet, auch
ihre Haare hatte sie schwarz übergefärbt. Aus ihrem Gesicht stachen immer noch
die fünf genähten Wunden hervor, ihr Blick war ernst. „Ich hoffe, ihr habt die
Zeit genutzt und wir können einen Plan entwerfen“, sagte sie tonlos und ging
weiter Richtung Strand. Emily und Dascha folgten ihr. „Ja haben wir. Sehr gut
sogar!“, antwortete Emily.
    Als sie im Wrack saßen,
schaute Kira sie erwartungsvoll an. „Also, was ist Sache?“, wollte sie wissen.
„Ich fass‘ es kurz zusammen. Wir haben es mit einer Sirene und
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