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Toedlicher Gesang

Toedlicher Gesang

Titel: Toedlicher Gesang
Autoren: Sonja Planitz
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vielen Jungs zu umgeben, damit sie schnell zum
Menschen werden kann oder so was“, klärte Emily sie auf.
    Nachdem die Mädchen auf
dem Strandabschnitt ausgekundschaftet hatten, wo sich wer am besten
positionieren sollte, gingen sie zurück zum Internat. Die Sonne neigte sich
schon wieder gen Horizont, der letzte Tag vor dem großen Kampf ging zu Ende.
Mit gemischten Gefühlen kamen die Mädchen wieder auf dem Gelände an. Da fiel ihnen
im Schatten des Schultraktes etwas auf. Dort lag jemand und rührte sich nicht.
Sofort lief Emily hin, die anderen beiden folgten ihr. Es war einer ihrer
Klassenkameraden. Er lag dort im Schatten der Hauswand auf dem Rücken und
schaute mit toten Augen nach oben. „Ist er ...?“, fragte Dascha ängstlich und
schaute sich um. Weit und breit war sonst niemand zu sehen. Emily kniete sich
neben den Jungen und suchte Puls. „Nein, er lebt. Er scheint bewusstlos zu
sein, holt schnell Hilfe!“, rief sie besorgt. Sofort lief Dascha los und
verschwand im Wohngebäude. Kira kniete sich ebenfalls hin und schaute sich den
Jungen genauer an. Dann fuchtelte sie mit der Hand vor seinem Gesicht herum.
Keine Reaktion. „Er ist gar nicht verletzt“, stellte sie fest. Emily schaute
ebenfalls genau hin. Tatsächlich wies der Junge keine Verletzungen auf, er
reagierte aber auch auf nichts.
    Der eintreffende
Krankenwagen nahm den Jungen mit ins Krankenhaus, um ihn unter Beobachtung zu
halten. Seine Vitalwerte waren in Ordnung, er hatte tatsächlich keine
Verletzungen. Seine scheinbare Ohnmacht schien keinen Auslöser zu haben. Als
die Neugierigen verschwunden und nur noch die drei Mädchen übrig waren,
schauten sie sich besorgt an. „Wenn das die Sirene war ... dann wird sie es
getan haben, um etwas zu erfahren. Ich vermute Mal, sie hat ihm Informationen
entlockt und ihn dann in diesen Zustand versetzt, damit er nichts
weitererzählen kann. Wir sollten aufpassen. Und hoffen, dass er ihr nichts
Wichtiges sagen konnte ...“, stellte Kira fest.
    Wieder auf ihren Zimmern
versuchten Dascha und Emily erneut etwas darüber herauszufinden, wie man Nixen
besiegen könne. Es war offensichtlich, dass Emily beim Gedanken, die schwarze
Python benutzen zu müssen, schlecht wurde. Doch auch diesmal waren sie erfolglos.
Emily lief mit dem kleinen Kästchen in der Hand hin und her. „Ich weiß, nicht
ob ich das wirklich kann ...“, seufzte sie. Dascha starrte auf den Fußboden.
„Wir müssen das aber tun. Wie viele Jungs haben die wohl getötet? Und denk an
den Mann aus dem Dorf, an die arme Koko, die jetzt auf ihrem Zimmer herumwütet,
und an den armen Kerl, den wir vorhin gefunden haben ... es darf so nicht
weitergehen. Emily, ich verstehe dich, aber wir haben keine andere Wahl. Außerdem
... sind Cindy und Kyle in Lebensgefahr. Wir müssen es wirklich tun. Wer sonst,
außer uns?“, fragte sie dann. Emily öffnete das Kästchen und schaute sich die
schwarze Python nochmal an. Sie nahm sie heraus und warf das Kästchen auf ihr
Bett. Sie nahm die beiden schwarzen Schlangen in die Hände und betrachtete sie noch
einmal. Sogar ein Schuppenmuster war eingeritzt worden. Es war eine sehr schöne
Waffe. Aber immer noch eine Waffe. Würde sie wirklich die Sirene damit töten
können? Egal, was diese alles getan hatte, es war immer noch ein Lebewesen wie
sie auch. Und jagte sie nicht auch nur, um zu fressen? Es war, als würde man
einen Fuchs töten, weil er aus Hunger eine Gans gerissen hätte. Üblich, aber
nicht wirklich vertretbar. Aber hatte sie eine andere Wahl? Kira wäre mit Aqua
beschäftigt. Dascha muss sich um Kyle kümmern, nur sie kann ihn aus der Gefahr befreien.
Emily schluckte. Dann steckte sie die schwarze Python in ihre Rocktasche. „Du
hast recht. Es ist ok“, sagte sie mit entschlossener Stimme zu Dascha. Aber in
Gedanken war sie sich nicht so sicher, wie sie tat. Zum Glück war Dascha grade
mit ihren Notizen beschäftigt und konnte deshalb nicht erkennen, dass sie
gelogen hatte. Denn für sie war nichts ok ...

 
Kapitel 11: Von Meerjungfrauen
     
    Am Freitagnachmittag
hatte die Strandparty sich bereits herumgesprochen. Da es schon längere Zeit
ruhig geblieben war am Strand, hatten sich viele Schüler dazu entschlossen
hinzugehen. Emily und Dascha warteten mit Kira zusammen auf ihrem Zimmer und
beobachteten das Treiben auf dem Schulhof. Die drei Mädchen hatten sich drauf
geeinigt schwarze lange Kleidung zu tragen, um möglichst wenig aufzufallen. Sie
sprachen mehrmals erneut ihren Plan
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