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Tödliche Momente (German Edition)

Tödliche Momente (German Edition)

Titel: Tödliche Momente (German Edition)
Autoren: Hanna Julian
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Ungewohnt intensiv und zugleich entspannt, da sie einander sehr langsam genossen hatten, bevor der Rhythmus dann doch schließlich härter und drängender geworden war.                
    Adrian musste jetzt noch grinsen, wenn er daran dachte, wie Tom ihm atemlos versichert hatte, dass er sonst nie sofort mit einem Kerl ins Bett ging, den er kaum kannte. Es war Adrian egal gewesen, wie schnell, oder wie oft er es mit anderen trieb, das Einzige, was ihn zu diesem Zeitpunkt interessiert hatte, war das schöne enge Loch gewesen, das Tom ihm unter kehligem Stöhnen zur Verfügung gestellt hatte. Adrian hatte ihn mit tiefen, harten Stößen genommen. Ab und zu waren ihm dabei Erinnerungen an seinen letzten Auftrag durch den Kopf geschossen, bei dem er hatte zusehen können, wie zwei Männer es miteinander trieben, bevor er dem Attraktiveren der Beiden den Schädel hatte wegpusten müssen.
    Adrian hatte den Gedanken genossen, Tom nach ihrem Fick wohlbehalten wieder in seine eigene Welt entlassen zu können. Es war nicht immer leicht, die  Emotionen zu kontrollieren, wenn man so oft Menschen begegnete, die das Zusammentreffen mit einem nicht überlebten. Auch der Jogger, auf den er nun wartete, würde nicht mehr lebend den Wald verlassen. Wer auch immer ihn fände, würde vermutlich einen echt miesen Sonntag haben.
    Adrian blickte zu den Wipfeln empor, als sich etwas über ihm bewegte. Ein Vogel flog davon und Adrian sah ihm nach, wie er treffsicher das Stückchen blauen Himmel zwischen den dunklen Baumspitzen erwischte. Der Vogel verlor sich aus seinem Blickfeld. Adrian senkte den Kopf wieder und lauschte. Es war unwahrscheinlich, dass er seine Zielperson verpassen würde. Nein, es war ganz unmöglich, denn der Jogger musste hier auf dem Weg vorbeikommen, so wie jeden Sonntag um diese Zeit. Adrian dachte darüber nach, dass Rituale manchmal tödlich sein konnten. Das war auch der Grund, warum er selbst keine pflegte. Er tat nur äußerst selten etwas immer wieder auf die gleiche Art und Weise. Aber vor allem traf er niemals Menschen zum wiederholten Male. Niemanden … bis auf Tom. Sie hatten sich in den letzten vierzehn Tagen immer wieder in dessen Wohnung zum Sex getroffen. Adrian hatte sogar zwei Nächte in Toms Bett verbracht, weil er nach ihrem Liebesspiel keine Lust mehr hatte, in seine Wohnung zurückzukehren. Es war die Nähe von Tom gewesen, die ihn seine eigentlichen Gewohnheiten hatte vergessen lassen. Und es war die Wärme des anderen gewesen, die Adrian dazu gebracht hatte, in dessen Armen zu träumen, wie es wäre, ein anderes Leben zu führen.
    Er würde diesen Mann mit den warmen Augen schon bald wieder aufgeben müssen. Und er würde es vermissen, wie er sich in dessen heißem Körper versenkte, während sie sich küssten, als hinge ihr Leben davon ab, den anderen zu schmecken. Toms schlanke Finger auf seinem Bauch würden ihm fehlen, ebenso wie die Massage, die er an Adrians Eiern vornahm, wann immer sich die Gelegenheit dazu bot. In ein paar Tagen wäre es mit all dem vorbei und Adrian redete sich ein, dass dies gut so war! Abhängigkeit war etwas für Menschen, die es gewohnt waren, Zwänge auferlegt zu bekommen. Adrian war frei. Und sein Job verlangte, dass er genau dies auch blieb, um seine restliche Lebenszeit nicht in einer Zelle zu verbringen. Er war lieber so frei, dass es wehtat, als sich wie ein Tier einsperren zu lassen.
     
    *
     
    Leise Geräusche rissen ihn aus seinen Gedanken. Es waren Schritte, die sich näherten. Lautlos brachte Adrian das Gewehr in Anschlag. Ein Mann im Jogginganzug nahm die leichte Steigung des Waldweges und näherte sich der Stelle, an der er sterben würde. Adrian fühlte sich ruhig und konzentriert.
    Nur noch ein paar Sekunden, dann war es geschafft. Mit gleichmäßigen Schritten bewegte sich seine Zielperson über den weichen Waldboden. Adrian dachte darüber nach, wie gut sein Gehör immer noch war, dass er den Mann schon von weitem wahrgenommen hatte. Es ging nichts über ein gutes Gehör. Für einen Auftragskiller war es ebenso unerlässlich wie eine ruhige Hand und ein scharfer Blick. Nur noch zwei Schritte. Adrians Finger krümmte sich. Dann hörte er einen Ast hinter sich knacken. Die Zielperson hatte den Punkt erreicht, an dem der Schuss fallen musste. Stattdessen spürte Adrian einen Schlag auf den Kopf. Das Gewehr fiel in die Moosflechten zu seinen Füßen, bevor er selbst wie ein gefällter Baum zu Boden ging und die Welt um ihn herum in
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