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Tödliche Küsse

Tödliche Küsse

Titel: Tödliche Küsse
Autoren: J. D. Robb
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hauptsächlich über ihren Ex-Mann – gelegentlich geschäftlich miteinander zu tun.« Er nippte an seinem Wein und verfolgte mit den Augen den aus der Wanne aufsteigenden Dampf. »Ich finde, sie war eine bewundernswerte, ungemein kluge und gleichzeitig gefährliche Frau.«
    Eve schob sich so weit aus dem Wasser, dass kleine Wellen gegen die Spitzen ihrer Brüste schwappten. »Gefährlich? Für dich?«
    »Nicht direkt.« Mit einem leisen Lächeln hob er erneut das Glas an seinen Mund. »Gefährlich für Menschen, die irgendwelche Schandtaten begingen, die irgendetwas Illegales taten, in irgendeiner Weise kriminell waren. In dieser Beziehung war sie dir sehr ähnlich. Ein Glück, dass ich inzwischen auf dem Pfad der Tugend wandele.«
    Eve war sich da nicht ganz sicher, doch sie ging lieber nicht auf dieses Thema ein. »Weißt du aufgrund deiner geschäftlichen und deiner flüchtigen privaten Bekanntschaft mit ihr vielleicht von irgend jemandem, der ihr ans Leder wollte?«
    Er nahm einen weiteren Schluck von seinem Wein. »Ist das ein Verhör, Lieutenant?«
    Es war sein Lächeln, das sie störte. »Könnte durchaus sein«, erwiderte sie barsch.
    »Wie du willst.« Er erhob sich, stellte sein Glas auf die Seite und öffnete die Knöpfe seines Hemdes.
    »Was machst du da?«
    »Ich komme dir entgegen.« Er warf sein Hemd zur Seite und stieg aus seiner Hose. »Wenn ich in meiner eigenen Wanne von einer nackten Polizistin verhört werde, ist das Mindeste, was ich tun kann, um meinen guten Willen zu zeigen, dass ich mich zu ihr geselle.«
    »Verdammt, Roarke, hier geht es um Mord.«
    Er zuckte zusammen, als das Wasser ihn beinahe verbrühte. »Da hast du sicher Recht.« Er setzte sich ihr gegenüber. »Was für ein perverser Teil von mir treibt mich nur immer dazu, dich zu reizen? Und«, fuhr er fort, ehe sie ihm ihre kurze, bündige Antwort geben konnte, »was hast du an dir, was mich unweigerlich anzieht, selbst, wenn du mit einem unsichtbaren Sheriffstern an deiner wunderschönen Brust vor mir sitzt und mir das Gefühl gibst, dein Hauptverdächtiger zu sein?«
    Er strich mit einer Hand von ihrem Knöchel über ihre Wade bis hin zu der Stelle an ihrer Kniekehle, von der er wusste, dass sie ihr schwacher Punkt war. »Ich will dich«, murmelte er heiser. »Und zwar jetzt sofort.«
    Die Hand, in der sie ihr Glas hielt, wurde vor Verlangen schwach, ehe sie es schaffte, ein Stückchen von ihm abzurücken. »Erzähl mir von Cicely Towers.«
    Roarke lehnte sich gleichmütig zurück. Er hatte nicht die Absicht, sie aus der Wanne zu lassen, ehe er mit ihr fertig wäre, also konnte er es sich durchaus leisten, geduldig zu sein. »Sie, ihr Ex-Mann und George Hammett saßen zusammen im Aufsichtsrat eines meiner Unternehmen. Mercury, benannt nach dem schnellsten der römischen Götter. Vor allem Im- und Export. Versand, Lieferservice und Schnelltransporte.«
    »Ich kenne die Firma«, erklärte sie, verärgert, weil sie nicht gewusst hatte, dass auch dieses Unternehmen zu seinem Imperium gehört.
    »Es war ein desorganisierter und demnach schlecht laufender Laden, als ich ihn vor ungefähr zehn Jahren übernahm. Marco Angelini, Cicelys Ex-Mann, hat ebenso wie sie selbst einiges dort investiert. Damals waren sie, glaube ich, noch verheiratet oder gerade frisch geschieden. Ihre Ehe ging, falls so etwas möglich ist, anscheinend friedlich auseinander. Hammett war ebenfalls einer der Investoren. Ich glaube, er und Cicely haben privat erst ein paar Jahre später etwas miteinander angefangen.«
    »Und dieses Dreieck – Angelini, Towers, Hammett – kamen sie ebenfalls gut miteinander aus?«
    »Zumindest sah es immer so aus.« Er klopfte gegen eine der Fliesen und als sie sich öffnete, wählte er auf dem dahinter verborgenen Schaltbrett ein Musikprogramm. Etwas Leises, Schluchzendes. »Falls du dir über meine Rolle in dem Unternehmen Gedanken machst, lass mich dir versichern, dass es ein reines Geschäft für mich gewesen ist, und zwar ein sehr erfolgreiches.«
    »Inwieweit ist Mercury an möglichen Schmuggeleien beteiligt?«
    Er sah sie grinsend an. »Also bitte, Lieutenant.«
    Sie richtete sich auf. »Spiel keine Spielchen mit mir, Roarke.«
    »Eve, es ist mein größter Wunsch, genau das zu tun.«
    Sie knirschte mit den Zähnen und trat gegen die Hand, die sich an ihrem Bein hinaufschlich. »Cicely Towers stand in dem Ruf, eine nüchterne, engagierte und blitzsaubere Staatsanwältin zu sein. Falls sie dahintergekommen wäre, dass
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