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Tödliche Küsse

Tödliche Küsse

Titel: Tödliche Küsse
Autoren: J. D. Robb
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Mercury in irgendwelche unsauberen Machenschaften verstrickt ist, wäre sie mit aller Härte dagegen vorgegangen.«
    »Dann hat sie deiner Meinung nach also entdeckt, was für ein Halunke ich bin, und ich habe sie deshalb in diese gefährliche Gegend locken und ihr die Kehle durchschneiden lassen.« Er bedachte sie mit ausdruckslosem Blick. »Ist es das, was du denkst, Lieutenant?«
    »Nein, verdammt, du weißt, dass ich das nicht denke, aber-«
    »Andere könnten es vielleicht denken«, beendete er ihren Satz. »Was dich in eine peinliche Lage brächte.«
    »Darüber mache ich mir keine Gedanken.« Im Augenblick war sie einzig in Sorge um ihn. »Roarke, ich muss es wissen. Du musst mir sagen, falls es irgendetwas gibt, wodurch du in die Sache hineingezogen werden könntest.«
    »Und wenn es tatsächlich etwas gäbe?«
    Trotz des heißen Wassers wurde ihr eiskalt. »Dann muss ich den Fall abgeben.«
    »Haben wir das alles nicht schon einmal durchgemacht?«
    »Das hier ist etwas anderes als der Fall DeBlass. Etwas vollkommen anderes. Du bist nicht verdächtig.« Als er eine Braue hochzog, kämpfte sie mühsam gegen ihren aufsteigenden Zorn. Weshalb war nur alles, was mit Roarke zusammenhing, immer so kompliziert? »Ich glaube nicht, dass du etwas mit dem Mord an Cicely Towers zu tun hast. Habe ich mich einfach genug ausgedrückt?«
    »Aber du hast den Gedanken noch nicht zu Ende gesponnen.«
    »Also gut, ich bin Polizistin. Es gibt Fragen, die ich dir einfach stellen muss. Die ich dir und jedem anderen, der das Opfer auch nur flüchtig gekannt hat, stellen muss. Das ist nun einmal nicht zu ändern.«
    »Wie weit geht dein Vertrauen in mich?«
    »Das hat mit Vertrauen nichts zu tun.«
    »Du hast meine Frage nicht beantwortet.« Sein Blick wurde kalt, und sie wusste, dass sie einen Fehler gemacht hatte. »Wenn du mir immer noch nicht traust, wenn du immer noch nicht an mich glaubst, dann verbindet uns beide nichts weiter als, wenn auch wunderbarer, Sex.«
    »Du drehst mir die Worte im Mund herum.« Sie kämpfte um Ruhe, denn er machte ihr Angst. »Ich beschuldige dich nicht. Wenn ich diesen Fall übernommen hätte, ohne dich zu kennen und ohne dich zu mögen, hätte ich dich aus Prinzip auf die Liste der zu Befragenden gesetzt. Es geht also nicht darum, ob ich dir vertraue oder nicht. Verdammt.«
    Sie schloss die Augen und fuhr sich mit ihren nassen Händen durchs Gesicht. Wie immer fiel es ihr entsetzlich schwer, ihre Gefühle zu erklären. »Ich versuche Antworten zu bekommen, die mir helfen, dich so weit wie möglich aus der ganzen Sache rauszuhalten, weil ich dich gern habe. Und außerdem denke ich ständig darüber nach, inwiefern mir deine Beziehung zu Towers und deine zahllosen anderen Beziehungen bei meinen Ermittlungen weiterhelfen können. Aber es ist schwer, beides gleichzeitig zu tun.«
    »Es hätte dir nicht so schwer fallen dürfen, das einfach zu sagen«, murmelte er und schüttelte den Kopf. »Mercury ist – inzwischen – ein durch und durch legales Unternehmen, ganz einfach, weil nicht die Notwendigkeit besteht, etwas anderes daraus zu machen. Die Firma läuft gut und erwirtschaftet einen akzeptablen Gewinn. Und auch wenn du vielleicht denkst, ich wäre arrogant genug, ein Unternehmen in kriminelle Machenschaften zu verwickeln, in dessen Aufsichtsrat eine Staatsanwältin sitzt, solltest du zumindest wissen, dass ich einfach nicht dumm genug bin, um so etwas jemals zu tun.«
    Sie glaubte ihm, und endlich löste sich der Druck, den sie seit Stunden auf der Brust verspürt hatte. »Also gut. Trotzdem habe ich noch jede Menge Fragen«, antwortete sie. »Und außerdem haben auch die Medien bereits eine Beziehung zwischen dir und Towers hergestellt.«
    »Ich weiß. Das tut mir Leid. Wie schwierig macht es die Sache für dich?«
    »Bisher haben sie noch gar nicht richtig angefangen.« In einer seltenen Geste der Zuneigung griff sie nach seiner Hand. »Mir tut es auch Leid. Sieht aus, als säßen wir beide mal wieder in der Patsche.«
    »Sicher kann ich dir helfen.« Er glitt ein Stück nach vorn, hob ihrer beider verschränkten Hände zärtlich an seine Lippen. Als er ihr Lächeln sah, wusste er, dass sie endlich bereit war, ein wenig zu entspannen.
    »Es ist gar nicht nötig, mich aus irgendetwas rauszuhalten. Ich komme damit ganz sicher zurecht. Und es braucht dir auch keine Schuldgefühle oder Unbehagen zu bereiten, dass du darüber nachdenkst, inwieweit ich dir bei deinen Ermittlungen nützlich sein
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