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Tödliche Grenze im All

Tödliche Grenze im All

Titel: Tödliche Grenze im All
Autoren: Bryan Berry
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zurückkehrte?“
    Waring zuckte die Achseln. „Tja – es gibt wohl kaum einen Weg, all das herauszubekommen.“
    Wade stoppte plötzlich sein unruhiges Auf- und Abgehen. „Es gibt einen Weg.“
    „Einen Weg? Wofür? Etwas über das verlorene Schiff herauszubekommen?“
    „Ja, einen Weg dafür. Einen Weg, mit absoluter Sicherheit festzustellen, was mit dem Schiff geschah. Wir haben damit wahrscheinlich den größten Knüller unserer an Sensationen nicht gerade armen Zeitungskarriere in der Hand.“
    „Aber wie wollen wir das machen?“
    Ein Schweigen entstand, das die drei Männer bedrückte. Es breitete sich in dem Zimmer aus wie ein lähmender Nebel. Dann sprach Wade.
    „Haben Sie etwas von dem Zeithirn auf dem Mars gehört?“
    „Freilich, aber nichts Genaues.“
    „Well – das wird uns die Antwort geben.“
    Van Carlsberg sah auf – ein Gesicht wie ein kleiner runzliger Apfel. „Was wissen Sie denn von dem Zeithirn? Ich dachte, die Marsbewohner behielten ihre Geheimnisse für sich. Ich bin oft auf dem Mars gewesen und habe mich ausgiebig mit Marsleuten unterhalten, aber sie schließen sich innerlich völlig ab, sobald eins ihrer technischen Geheimnisse auch nur erwähnt wird.“
    Wade nickte. „Das stimmt, das ist völlig richtig. Aber ich glaube, ein oder zwei der Marsleute, die ich gut kenne, werden mir helfen und mir alles sagen, was ich noch nicht von dieser genialen Erfindung weiß.“
    Das „Zeithirn.“
    Waring hatte natürlich davon gehört – als Reporter auf solchem Gebiet wußte er ein paar Einzelheiten von allen neuen Erfindungen auf der Erde und auf dem Mars. Aber dieses Zeithirn war mehr als bloß eine neue Erfindung, mehr als eine spielerische Vervollkommnung überflüssiger, aber ganz netter Apparate. Anscheinend konnte es mit jedem Gegenstand, lebendig oder tot, in Verbindung gebracht werden, und dann nahm es die „Schwingungen“ auf, die dieser Gegenstand in der Vergangenheit durchgemacht hatte. Im Grunde also ein Analysator, der in den augenblicklichen Schwingungen der Atome und Moleküle eines Gegenstandes, die sie um ihre Ruhelage ausführten, noch die Nachwirkungen früherer Schwingungen zu entdecken und richtig zu deuten vermochte. Mit anderen Worten: dieser Apparat konnte in die Vergangenheit tauchen und die Geschichte des Gegenstandes, an den er angeschlossen war, bis in die unmittelbare Gegenwart verfolgen. Was er dabei entdeckte, übertrug er auf telepathischem Wege auf den Untersucher – in dessen Geist entstand der Ablauf der Geschehnisse als Erlebnis.
    Wirklich unglaublich und märchenhaft. Waring glaubte diesen Gerüchten aber, denn die Erfinder waren eben Leute vom Mars, und denen gelangen manchmal solche technischen Wunder, die wie Zaubereien anmuteten.
    „Sie meinen, wir sollten uns so ein Zeithirn verschaffen und mit seiner Hilfe das Schicksal des verlorenen Raumschiffes enträtseln?“ fragte er.
    „Nein, Waring. Wir bringen das Schrottstück zu diesem Apparat hin. Und Sie werden es sein, der das tut.“
    „Aber der Forschungsrat des Mars’ wird uns nie im Leben gestatten, das Zeithirn auch nur zu sehen, geschweige denn zu benutzen!“
    „Der Forschungsrat wird nicht einmal wissen, daß wir dort sind. Ich kenne Yyrmac, einen Politiker, der mit dem Forschungsrat zusammenarbeitet. Er ist derjenige, der freie Handelsbeziehungen zwischen Mars und Erde einzuführen wünscht. Er wird uns helfen. Sie können heute abend eine Privatrakete benutzen. Yyrmac wird Sie empfangen und Sie mit dem Stück Metall ins Laboratorium einschmuggeln. Sie brauchen nur ein paar Tage dort zu sein. Dann kehren Sie mit einer Rakete zurück, und von der ganzen Sache wird niemand etwas ahnen – bis Sie wieder hier sind.“
    „Aber wenn dabei etwas herauskommt, und wenn Sie die Story groß herausbringen, werden Sie die Tatsache enthüllen müssen, daß zur Ermittlung das Zeithirn auf dem Mars benutzt wurde. Damit würden Sie dann einen Krieg zwischen den beiden Planeten in Gang bringen.“
    „Darüber brauchen wir uns erst dann Sorgen zu machen, wenn es soweit ist. Werden Sie fahren? Das ist es, was mich im Augenblick am meisten interessiert.“
    „Natürlich fahre ich.“
    Der Chefredakteur lächelte sein breitestes Lächeln. „Das dachte ich mir. Die Rakete wartet schon auf Sie.“
     
2. Kapitel
     
    Die Rakete landete inmitten der roten Marshügel, im Schein der beiden Marsmonde. Sie landete fern von allen Siedlungen in einer öden Gegend des Planeten, in der kein Lebewesen
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