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Tödliche Ewigkeit

Tödliche Ewigkeit

Titel: Tödliche Ewigkeit
Autoren: Denis Marquet
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richtete sich mühsam in ihrem Bett auf. Jeff strich ihr beruhigend über den Kopf, innerlich aber kochte er vor Wut. War ihre Chance vertan?
    »Buchanan«, sagte Mendoza zum Forscher gewandt, »ich wusste, dass ich Ihnen nicht trauen kann.«
    »Die haben mich bedroht«, stammelte der junge Mann.
    »Sie Idiot, hier sind unzählige Überwachungskameras installiert, und wir haben alles gesehen. Sie sind ein Verräter und werden dafür bezahlen.«
    »Der … der Professor, Irkalla …«
    »Unser Chef ist ein sensibler Mann. Als er die Aufnahmen sah, hat er vor dem Bildschirm eine Träne vergossen.«
    »Er ist hier?«
    »Heute Nacht eingetroffen.
    »Lassen Sie mich mit ihm sprechen.«
    Mendoza zielte mit seiner Waffe auf die Stirn des Wissenschaftlers.
    »Diesen Wunsch hat er nicht geäußert.«
    Die Sekunden verstrichen. Der Killer schien die panische Angst des Mannes, den er in seiner Gewalt hatte, voll auszukosten. Sein Finger krümmte sich langsam über dem Abzug. Reglos verfolgten Jeff und Raúl das Geschehen und analysierten ihre Lage. Siegessicher war Mendoza drei Schritte in das Zimmer getreten, doch außer ihm passten lediglich noch zwei seiner Leute hinein, womit der Raum voll war. Zusammen mit den beiden anderen, die in der Türöffnung standen, waren es also vier Mann, die auf sie zielten. Jeff und Raúl hatten zwar ihre Waffen zu Boden fallen lassen, doch jeder hatte noch einen weiteren Revolver unter seiner Kleidung versteckt. Wenn sie zügig das Feuer eröffneten, hatten sie eine reelle Chance.
    »Na, Professor, macht der Tod Angst?«, fragte Mendoza feixend.
    Plötzlich durchbrachen Motorengeräusche die Stille. Es war ein Helikopter oder ein kleines Flugzeug, das über das Camp hinwegflog. Das war zweifellos unerwartet, ja beunruhigend, denn Mendoza horchte überrascht auf, was ihn für einen winzigen Moment ablenkte. Genau auf eine solche Gelegenheit hatten Jeff und Raúl nur gewartet. Sie wechselten einen kurzen Blick.
    Jeff drückte Ann auf das Bett zurück und zog seinen Revolver. Raúl tat es ihm nach, und die Schießerei begann.
    Gleichzeitig warfen sich die beiden auf den Boden und schossen mit eiskalter Präzision. Binnen fünf Sekunden lagen die Milizsoldaten am Boden. Nur einer von ihnen war nicht auf der Stelle tot. Mendoza dagegen hatte sich instinktiv Steve gegriffen, um ihn als menschliches Schutzschild zu benutzen. Drei Kugeln trafen den Wissenschaftler, der auf den Anführer der Miliz sank. Eine vierte durchbohrte seinen Arm, schlug anschließend in Mendozas Wange ein und zertrümmerte dessen Kiefer.
    Von den Milizsoldaten, die sich vor der Tür befanden, wagte sich nur einer vor, um das Feuer zu erwidern. Eins seiner Projektile traf Raúl am linken Arm. Jeff streckte den Mann mit zwei Kopfschüssen nieder.
    Man hörte das Geräusch von eiligen Schritten im Gang: Die restlichen Milizsoldaten suchten das Weite.
    Dann war es still.
    Jeff erhob sich langsam. Ann lebte. Sie sah ihn mit entsetztem Blick an.
    »Alles wird gut«, murmelte er.
    Er drehte sich zu Mendoza um. Dieser hatte sich halb aufgerichtet und tastete nach seiner Waffe. Diesen Moment hatte Jeff herbeigesehnt, seitdem der brutale Widerling seine Hand gegen Ann erhoben hatte. Er ging auf ihn zu und schlug ihm auf die Wange, an der der Kiefer nicht gebrochen war. Mendoza begann wie verrückt zu schreien. Jeff durchsuchte ihn gründlich und drückte anschließend seinen Revolver auf die Stirn des Mannes, der ihn voller Panik anstarrte. Noch bevor ihn ein weiterer Gedanke an seinem Tun hindern konnte, drückte er den Abzug.
    Dann trat er zu Buchanan.
    Der lag bäuchlings am Boden und zuckte am ganzen Körper. Jeff drehte ihn vorsichtig um und sah sogleich, dass er nichts mehr für ihn tun konnte. Aus seinem Mund quoll das Blut, auch sein Bauch und seine Brust färbten sich rot. Die Projektile waren durch den Rücken eingedrungen, durch seinen Körper gewandert und hatten lebenswichtige Organe getroffen. Zwar bewegte er sich noch, aber das Leben war bereits aus seinen glasigen Augen gewichen.
    Plötzlich verspürte Jeff einen eiskalten Hauch. Und schlagartig sah er alles ganz klar.
    Lucies Plan. Von Anfang bis Ende.
    Sie hatte nur ein Ziel gehabt. Die Seele des Mannes zu retten, den sie liebte. Und ihn dorthin zu holen, wo sie war.
    Und dazu hatte sie Jeffs Hilfe benötigt.
    Sie hatte es geschafft. Steve war wieder zu dem Mann geworden, den sie liebte. Die beiden Liebenden waren fortan vereint.
    Von ihm, Jeff, wollte Lucie nun
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