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Tödliche Aspekte Kommissarin Julia Sanders 2. Fall (Krimis aus Schleswig-Holstein) (German Edition)

Tödliche Aspekte Kommissarin Julia Sanders 2. Fall (Krimis aus Schleswig-Holstein) (German Edition)

Titel: Tödliche Aspekte Kommissarin Julia Sanders 2. Fall (Krimis aus Schleswig-Holstein) (German Edition)
Autoren: Nathalie von Heiden
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machen konnte.
    „Papa kommt heute Abend nicht nach
Hause“, murmelte er leise, als er ebenfalls den Weg in den Wald antrat. „Nie
mehr mein Kind. Bitte verzeih mir.“

Kapitel 2
    Etwa
20 Jahre später ...
    Gut
gelaunt steuerte er die Cessna mit dem Steuerknüppel in der einen Hand und
legte die andere auf ihren nackten gebräunten Oberschenkel. Es war ihr zuwider,
wenn er das tat. Seine Hände waren feucht und schwammig. Es ekelte sie an, wenn
er sie damit anfasste und das tat er häufig. Ihr wurde übel, wenn sie an das
letzte Mal dachte. Als er sie fragte, ob sie mit ihm nach Sylt käme, so eine kurze
Dienstreise versteht sich, hatte er grinsend und augenzwinkernd gemeint, da
hatte sie nicht den Mut gehabt nein zu sagen. Schließlich war er ihr Chef und
sie seine Sekretärin. Dr. Elmar Kummer war ein Mann Mitte fünfzig mit
beginnender Stirnglatze. Sein Gesicht war vollmondrund, unter seinen Augen
hatten sich dicke Tränensäcke gebildet, und unter seinem fliehenden Kinn machte
sich ein Doppelkinn breit. Seine Nase ähnelte ein wenig dem Schnabel eines
Haubentauchers, spitz und leicht nach oben gebogen. Also was in aller Welt
findet eine Frau an so einem Exemplar von Mann? Es war wohl nur die Tatsache,
dass sie von ihm abhängig war.
    Kummer hatte die Geschwindigkeit des
Kleinflugzeugs bereits gedrosselt und befand sich im Landeanflug auf den
kleinen Flughafen auf Sylt.
    „Wir sind gleich da“, sagte er, wieder
mit diesem blöden Augenzwinkern. Angewidert nickte sie, versuchte ein gequältes
Lächeln und stellte sich dabei vor, dass er sie in wenigen Augenblicken wieder
anfassen würde. „Süße gib doch mal ‘nen Kaffee aus. Meine Frau hat uns doch ‘ne
Kanne mitgegeben. Wir wollen im Hotel doch noch nicht gleich schlafen gehen,
oder?“ Er grinste dümmlich. Bea goss den Kaffee in einen billigen Plastikbecher
und hielt ihm das schwarze dampfende Nass hin. „Du nicht?“ Sie schüttelte den
Kopf. Er trank den Becher in einem Zug leer. Wenige Augenblicke später wischte
er sich über die Augen, riss sie auf und begann am ganzen Körper zu zittern.
Panik überkam ihn. Mit brüchiger Stimme sagte er stoßweise: „Ich weiß nicht,
was mit mir los ist. War da was im Kaffee? Autopilot.“ Er verdrehte die Augen
und sackte in seinem Sitz zusammen. Bea hatte Todesangst. Kopflos begann sie zu
schreien. Nie zuvor hatte sie ein Flugzeug gesteuert. Sie packte ihn an den
Schultern und schüttelte ihn.
    „Elmar,
wach auf. Du musst aufwachen, du Scheißkerl. Du kannst mich doch jetzt nicht im
Stich lassen. Elmar! Wo ist dieser verdammte Autopilot?“ Ihre Schreie
steigerten sich in Hysterie. Und ihr wurde speiübel wie noch nie zuvor in ihrem
Leben. Bea wusste, dass sie das hier nicht überleben würde, nein nicht
überleben konnte. Sollte sie beten? Wann hatte sie zuletzt gebetet, als Kind
vielleicht, da besuchte sie auch jeden Sonntag die Sonntagsschule in ihrem
Dorf. Rasch sagte sie leise das ‘Vater unser' auf, denn die Zeit lief ihr
davon. Ob sie es schaffen würde, es zu beenden, bevor ...
    Der
Fluglotse im Tower vom Sylter Flughafen sah, dass das Kleinflugzeug plötzlich
vom Radar verschwunden war. Er starrte auf den Monitor vor sich, in der Annahme
die Maschine müsste jeden Moment wieder auftauchen. Jedoch die kleine Cessna
mit der roten Nummer 13 raste im Sturzflug auf die Erde zu, nichts konnte sie
jetzt noch aufhalten.
    Julia Sanders, Hauptkommissarin beim LKA
in Kiel, lag, nur mit einem Bikini bekleidet, auf ihrem Balkon und genoss ihren
freien Tag. Es war Sonntag, und niemand würde es wagen, sie zu stören. Die
Augen geschlossen, träumte sie vor sich hin. Es schellte an der Wohnungstür.
Sollte sie aufmachen? Sie erhob sich erst aus ihrem Liegestuhl, als es zum
zweiten Mal läutete.
    „Ich komm ja schon“, mit nackten Füßen,
die Sonnenbrille auf ihr Haar gesteckt, öffnete sie die Tür. „Andrea, was
willst du denn hier? Ich hab heute frei.“ Andrea Ballschuh, Julias Kollegin,
grinste über ihren Aufzug.
    „Tut mir ja auch leid, aber unser Boss
meinte, ich soll dir Bescheid sagen. Auf einem Feld bei Klanxbüll ist eine
Cessna mit zwei Personen an Bord abgestürzt, beide tot.“ Sie zog ihren Block
hervor und sprach weiter. „Die Beamten vor Ort haben anhand der Personalien
festgestellt, dass es sich um Dr. Elmar Kummer, einen Pharmaunternehmer aus
Kiel und seine Sekretärin handelt. Vor einiger Zeit gab es interne Ermittlungen
gegen ihn, aufgrund einer anonymen Anzeige. Es hieß, er würde
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