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Töchter des Windes: Roman (German Edition)

Töchter des Windes: Roman (German Edition)

Titel: Töchter des Windes: Roman (German Edition)
Autoren: Nora Roberts
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habe. Ich hatte vergessen, daß ich dich morgens in der Küche singen hören und dich von meinem Schlafzimmerfenster aus beobachten will. Ich hatte vergessen, daß überleben nicht immer reicht. Sieh mich an. Bitte.«
    Als sie es tat, strich er ihr mit dem Daumen eine ihrer Tränen aus dem Gesicht, ehe er wieder ihre Hände nahm. »Und vor allem, Brianna, vor allem hatte ich vergessen, dir zu sagen, daß ich dich liebe.«
    Sie brachte keinen Ton heraus, aber sie riß die Augen so weit auf, daß ein weiteres Tränenpaar auf ihre verschränkten Hände fiel.
    »Was auch für mich eine Überraschung war«, murmelte er. »Oder eher noch ein Schock. Ich bin mir immer noch nicht sicher, was ich mit diesem Gefühl anfangen soll. Etwas Derartiges
wollte ich nie empfinden, und bis ich dir begegnet bin, war das auch kein Problem. Liebe bedeutet Gebundensein und Verantwortung, und vielleicht bedeutet es, daß ich zwar ohne dich leben, aber ohne dich niemals ganz sein kann.«
    Sanft hob er ihre Hände an seine Lippen und küßte die Tränen fort. »Ich dachte, nachdem du mich so kühl verabschiedet hattest, kämst du sicher schnell über mich hinweg. Und dieser Gedanke rief echte Panik in mir hervor. Ich hatte mich schon darauf gefaßt gemacht, um deine Liebe flehen zu müssen, als ich hereinkam und dein Weinen hörte. Ich muß sagen, in meinen Ohren klang es wie Musik.«
    »Du wolltest also, daß ich unglücklich bin.«
    »Vielleicht. Ja.« Er stand auf. »Wenn du gestern abend ein bißchen geschluchzt hättest, wenn du mich darum gebeten hättest, wäre ich wohl geblieben. Und dann hätte ich dir die Schuld daran geben können, wenn ich es vermasselt hätte.«
    Lächelnd wischte sie sich die letzten Tränen aus dem Gesicht. »Damit hätte ich dir sicher einen großen Gefallen getan.«
    »Nicht unbedingt.« Er sah sie an. Mit ihrer ordentlichen Schürze, ihrem sich aus den Nadeln lösenden Haar und ihrem tränenfeuchten Gesicht war sie einfach perfekt. »Ich mußte von selbst darauf kommen, daß ich dich will, denn nur so gebe ich nicht dir die Schuld, wenn es mir nicht gelingt, dir ein guter Partner zu sein. Aber ich möchte, daß du weißt, daß ich mein Möglichstes tun werde, damit es klappt.«
    »Du willst zurückkommen.« Sie verschränkte ihre Finger ineinander, denn ernsthaft darauf zu hoffen wagte sie nicht.
    »Mehr oder weniger. Nein, eigentlich eher mehr.« Er hoffte nur, daß sie nicht merkte, welche Panik er bei diesem Gedanken empfand. »Ich habe gesagt, daß ich dich liebe, Brianna.«
    »Ich weiß. Ich erinnere mich noch sehr gut.« Mit einem zaghaften Lächeln stand sie auf. »Man vergißt es nicht, wenn man so etwas zum ersten Mal gesagt bekommt.«
    »Du hast mir diesen Satz zum ersten Mal gesagt, als du zum ersten Mal mit mir geschlafen hast. Und ich hatte gehofft, daß du es vielleicht noch einmal sagst.«
    »Ich liebe dich, Grayson. Aber das weißt du ganz genau.«
    »Wir werden sehen, ob das so ist.« Er griff in seine Jackentasche und zog eine kleine Schachtel hervor.
    »Du hättest mir kein Geschenk zu kaufen brauchen. Es reicht mir vollkommen, daß du nach Hause gekommen bist.«
    »Auf dem Rückweg von Dublin habe ich viel darüber nachgedacht, über das Nachhausekommen. Dies ist das erste Mal für mich.« Er hielt ihr die Schachtel hin. »Aber ich hoffe, daß es mir von nun an zur Gewohnheit wird.«
    Sie öffnete das Kästchen, griff haltsuchend nach dem Bett und setzte sich.
    »Ich habe den Geschäftsführer des Hotels in Dublin so lange bedrängt, bis er schließlich den Andenkenladen geöffnet hat. Ihr Iren seid so sentimental, daß ich ihn noch nicht einmal bestechen mußte.« Er schluckte. »Ich dachte, mit einem traditionellen Ring hätte ich bestimmt mehr Glück bei dir. Ich möchte, daß du mich heiratest, Brianna. Ich möchte bei dir zu Hause sein.«
    »Grayson . . .«
    »Ich weiß, ich bin nicht unbedingt erste Wahl«, fuhr er eilig fort. »Ich habe dich nicht verdient. Aber trotzdem liebst du mich. Ich kann überall arbeiten, und ich kann dir hier beim Führen deiner Pension behilflich sein.«
    Als sie ihn ansah, schwoll ihr das Herz. Er liebte sie, er wollte sie, und er bliebe hier. »Grayson . . .«
    »Hin und wieder muß ich natürlich ein bißchen reisen«, unterbrach er sie. Er hatte entsetzliche Angst, sie nähme seinen Antrag vielleicht nicht an. »Aber es wäre anders als bisher. Und manchmal könntest du mich begleiten. Wir kämen immer wieder hierher zurück, Brie. Jedesmal. Dieser
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