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Töchter Der Finsternis

Töchter Der Finsternis

Titel: Töchter Der Finsternis
Autoren: Lisa J. Smith
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lachten - außer Mary-Lynnette. Die große Küche des Bauernhofs war warm und hell erleuchtet. Aber draußen vor den Fenstern war es dunkel. In der anbrechenden Dunkelheit konnte sie nichts mehr erkennen. In den letzten zwei Tagen waren die Nebenwirkungen des Blutaustauschs langsam verschwunden. Ihre Sinne waren wieder ganz normal.
    „Bist du sicher, dass du keine Schwierigkeiten bekommen wirst?" fragte sie Ash.
    „Nein. Ich werde unserem Dad die Wahrheit sagen. Jedenfalls fast Dass ein Werwolf Tante Opal getötet hat und ich wiederum den Werwolf umgebracht habe. Und dass die Mädchen hier draußen besser aufgehoben sind. Sie werden unauffällig jagen und nach anderen Abtrünnigen Ausschau halten. Es gibt sicher einen Stammbaum der Familie Lovett. Dad kann Nachforschungen anstellen, so viel er will."
    „Eine ganze Familie von abtrünnigen Werwölfen", meinte Kestrel nachdenklich.
    „Von tollwütigen Werwölfen", verbesserte Ash sie. „Sie sind genauso gefährlich für die Night World wie jeder Vampirjäger. Der Himmel weiß, wie lange sie schon hier sind. Lange genug jedenfalls, um ihr Land Mad Dog Creek zu nennen."
    „Und lange genug für die Menschen, sie für Sasquatch zu halten", warf Mark ein.
    Rowans Blick war besorgt. „Und es war meine Schuld, dass du es nicht wusstest", sagte sie zu Mary-Lynnette. „Ich habe dir versichert, dass er nicht der Mörder sein konnte. Es tut mir Leid."
    Mary-Lynnette hielt ihrem Blick stand. „Rowan, du musst dich deswegen nicht schuldig fühlen. Du konntest es gar nicht verstehen. Er hat nicht getötet, um Nahrung zu bekommen wie ein normaler Werwolf. Er hat getötet, um sein Revier zu verteidigen und um uns Angst zu machen."
    „Es hätte sogar geklappt", sagte Mark. „Nur hattet ihr keinen anderen Ort, zu dem ihr gehen konntet."
    Ash sah von Mark zu seinen Schwestern. „Ich habe eine Frage. Wird das Revier groß genug für euch sein?"
    „Natürlich", antwortete Rowan mit milder Überraschung.
    „Wir müssen die Tiere nicht immer töten", sagte Jade. „Wir werden es jetzt langsamer angehen lassen. Wir nehmen ein bisschen hier und ein bisschen da. He, wir könnten sogar die Ziegen probieren."
    „Da nehme ich lieber Tiggy." Einen Moment glitzerten Kestrels goldene Augen gefährlich.
    Mary-Lynnette sprach es nicht aus, aber sie grübelte manchmal über Kestrel nach. Ob Kestrel nicht vielleicht eines Tages ein größeres Jagdgebiet brauchen würde. Sie glich Jeremy in vieler Hinsicht.
    Sie war wunderschön, rücksichtslos und egoistisch. Ein echtes Geschöpf der Nacht.
    „Und was ist mit dir?" fragte Ash Mark.
    „Mit mir? Also, ich bin eigentlich ein Typ, der Hamburger mag ..."
    „Ich habe versucht, ihn letzte Nacht mit auf die Jagd zu nehmen", sagte Jade. „Nur, um ihm einmal zu zeigen, wie es ist. Er hat sich übergeben."
    „Nein, hab ich nicht..."
    „Doch, hast du wohl", erklärte Jade fröhlich. Mark sah weg. Mary-Lynnette beobachtete, dass sie immer noch Händchen hielten.
    ,Also nehme ich an, dass du kein Vampir werden willst?" fragte Ash.
    „Na ja, nicht in nächster Zeit jedenfalls."
    Ash wandte sich an Mary-Lynnette. „Und was ist mit der menschlichen Seite der Dinge?
    Müssen wir uns darum kümmern?"
    „Ich weiß inzwischen alles, was in der Stadt passiert ist. Damit will ich sagen, dass ich heute Morgen mit Bunny gesprochen habe. Ich bin so froh, dass sie kein Vampir ist ..."
    „Das habe ich immer gewusst", unterbrach Mark sie.

    „Egal. Hier ist die Kurzfassung. Jeder weiß, dass Jeremy weg ist. Sein Boss hat ihn gestern an der Tankstelle vermisst und ist zu seinem Wohnwagen gegangen, um nach ihm zu suchen.
    Man hat dort eine Menge sehr seltsamer Dinge gefunden. Aber man weiß nur, dass er verschwunden ist."
    „Gut", sagte Rowan.
    „Weiter. Dad ist traurig, aber nicht überrascht, dass der Jeep explodiert ist. Claudine hatte das schon seit einem Jahr befürchtet. Mr. Kimble hat keine Ahnung, wer sein Pferd getötet hat aber inzwischen glaubt er, es war ein Tier und kein Mensch. Vic Kimble denkt, es war vielleicht Sasquatch. Er und Todd sind ziemlich panisch und wollen für immer aus Briar Creek verschwinden."
    „Wir wollen eine Schweigeminute einlegen, um zu zeigen, wie sehr wir sie vermissen werden", warf Mark ein und blies die Hülle von einem Strohhalm in die Luft.
    „Lenk mich nicht ab", sagte Mary-Lynnette und fuhr fort: „Ihr Mädchen müsst irgendwann mal erwähnen, dass eure Tante nicht von ihrer .Urlaubsreise' zurückgekehrt ist.
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