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Töchter Der Finsternis

Töchter Der Finsternis

Titel: Töchter Der Finsternis
Autoren: Lisa J. Smith
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Aber ich denke, das kann noch ein bisschen warten. Niemand verirrt sich nach hier draußen, und deshalb wird auch so schnell keiner merken, dass sie fort ist. Ich glaube, wir können sie und Jeremy ohne Risiko beerdigen. Selbst wenn jemand es herausfindet, welche Beweise hat er dann? Eine Mumie, die wie tausend Jahre alt aussieht, und einen Wolf. Man wird das nicht mit den verschwundenen Menschen in Verbindung bringen."
    „Arme, alte Tante Opal", sagte Jade, immer noch fröhlich. „Am Ende hat sie uns doch noch geholfen, nicht wahr?"
    Mary-Lynnette musterte sie. Ja, da ist es, dachte sie. Das Silber in den Augen, wenn man über den Tod lacht. Jade war auch ein echtes Geschöpf der Nacht.
    „Sie hat uns geholfen. Und ich werde sie vermissen", sagte sie laut.
    „Also ist alles erledigt", meinte Kestrel.
    „Scheint so." Ash zögerte. „Und Quinn wartet unten an der Straße. Ich habe ihm gesagt, es würde nur ein paar Stunden dauern, hier alles zu regeln und mich zu verabschieden."
    Schweigen entstand.
    „Ich bring dich zur Tür", sagte Mary-Lynnette schließlich.
    Sie gingen zusammen zur Haustür. Draußen in der Dämmerung schloss Ash die Tür hinter ihnen.
    „Du kannst immer noch mit mir kommen, das weißt du."
    „Mit dir und Quinn?"
    „Ich schicke ihn fort. Oder ich fahre mit ihm, komme morgen zurück und hole dich. Oder ich komme zurück und bleibe ..."
    Mary-Lynnettes Herz zog sich schmerzlich zusammen. „Du musst deinem Vater alles erklären. Alles richtig stellen, damit deine Schwestern in Sicherheit sind. Das weißt du genau."
    „Dann komme ich danach zurück", sagte Ash mit leichter Verzweiflung in der Stimme.
    Mary-Lynnette wandte den Blick ab. Die Sonne war untergegangen. Im Osten färbte sich der Himmel dunkelviolett, fast schwarz. Während sie hinsah, ging ein Stern auf. Nein, kein Stern
    - Jupiter.
    „Ich bin noch nicht bereit. Ich wünschte, ich wäre es."
    „Nein, das stimmt nicht", sagte Ash, und er hatte natürlich Recht. Sie hatte es gewusst, seit sie an der Straße gesessen und geweint hatte, während der Jeep ausbrannte. Obwohl sie seither immer wieder in ihrem dunklen Zimmer darüber nachgegrübelt hatte, gab es nichts, was sie tun konnte, um ihre Meinung zu ändern.
    Sie würde nie ein Vampir sein. Sie war einfach nicht dafür gemacht. Sie konnte nicht die Dinge tun, die Vampire tun müssen - ohne den Verstand zu verlieren. Sie war nicht wie Jade, Kestrel oder sogar Rowan mit ihren bleichen, sehnigen Füßen und der Liebe zur Jagd. Sie hatte in das Herz der Night World geschaut, aber sie konnte nicht dazugehören.

    „Ich möchte nicht, dass du so wirst", erklärte Ash rau. „Ich will, dass du bleibst, wie du bist."
    „Aber wir sind keine Kinder mehr", sagte Mary-Lynnette, ohne ihn anzusehen. „Wir können nicht so sein wie Mark und Jade, die Händchen halten, kichern und keinen Gedanken an die Zukunft verschwenden."
    „Nein. Wir sind Seelengefährten, das ist alles. Wir sind nur dazu bestimmt, bis in alle Ewigkeit zusammenzubleiben."
    „Wenn wir die Ewigkeit haben, dann gib mir Zeit", bat sie ihn. „Geh zurück. Schau dich in der Night World um und sei dir ganz sicher, dass du das alles aufgeben willst."
    „Das weiß ich schon."
    „Sieh dir die Menschen an und sei dir sicher, dass du dich an einen von ihnen binden willst."
    „Und ich sollte über die Dinge nachdenken, die ich den Menschen angetan habe, richtig?"
    Mary-Lynnette sah ihm direkt in die Augen. „Ja."
    Er wandte den Blick ab. „Okay, ich gebe es zu. Ich habe viel wieder gutzumachen ..."
    Mary-Lynnette wusste es. Menschen waren für ihn nur Rattengesindel gewesen - oder Nahrung.
    „Dann mach das wieder gut, was du machen kannst", sagte sie eindringlich, obwohl sie nicht zu hoffen wagte, dass er es tatsächlich tun würde. „Nimm dir etwas Zeit dazu. Und gib mir auch die Zeit, erwachsen zu werden. Ich bin immer noch in der High School, Ash."
    „In einem Jahr wirst du die Abschlussprüfung machen. Dann werde ich zurückkommen."
    „Das ist vielleicht noch zu früh."
    „Ich weiß. Ich werde trotzdem kommen." Er lächelte leicht spöttisch. „In der Zwischenzeit werde ich Drachen bekämpfen, so wie jeder Ritter es für seine Prinzessin tut. Du wirst stolz auf mich sein."
    Mary-Lynnette hatte einen Kloß im Hals. Ashs Lächeln schwand. Sie standen nur da und sahen einander an.
    Es war der richtige Zeitpunkt für einen Kuss. Stattdessen sahen sie sich an wie zwei verletzte Kinder. Dann bewegte sich einer von
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