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Todtsteltzers Ehre

Todtsteltzers Ehre

Titel: Todtsteltzers Ehre
Autoren: Simon R. Green
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noch nicht kompliziert genug gewesen, tauchte der Schwarze Block aus den Schatten auf, um die
Familien zu einigen und zu beherrschen und alle anderen zu
Tode zu erschrecken. Der Schwarze Block war die Geheimwaffe der Familien, ein Mittel der letzten Verteidigung gegen die
Imperatorin, sollte sie je die Macht und den Status der Clans
ernsthaft bedrohen. Die jüngsten Söhne und Töchter aller Häuser wurden dem Schwarzen Block übergeben, ausgebildet und
dazu konditioniert, den Familien bis in den Tod loyal zu bleiben. Leider stellte sich heraus, daß der Schwarze Block ganz
eigene Pläne hatte.
In verborgenen Schulen lehrten gesichts- und namenlose
Ausbilder die jüngeren Söhne und Töchter, von denen ohnehin
niemand Titel oder Reichtum geerbt hätte, daß die Familien als
Klasse viel wichtiger waren als jedes einzelne Haus. Und daß
die Loyalität zum Schwarzen Block demzufolge schwerer wog
als die Loyalität zu einem einzelnen Clan. Sie lehrten ihre
Schützlinge auch andere Dinge, manche davon unbeschreiblich, aber das blieb weiterhin geheim. Zunächst.
Sie waren es gewesen, die Jakob Ohnesorg das Abkommen
vorgeschlagen hatten, und jetzt, wo sie ohne zu blinzeln ins grelle Licht der Öffentlichkeit getreten waren, bildeten sie auch die
Gruppierung, die das Abkommen durchsetzte. Die Clans sahen,
was sie ahnungslos geschaffen hatten, und fürchteten sich. Und
so beugten sich alle dem Schwarzen Block und behielten ihre
Wut und ihre Pläne für eine blutige Vergeltung für sich.
Owen, Hazel, Jakob und Ruby waren sich einig in ihrem Entsetzen über die Büchse der Pandora, die sie da geöffnet und
deren Füllung aus Problemen sie freigesetzt hatten. Allerdings
konnten sie sich nicht entscheiden, was sie in dieser Hinsicht
unternehmen sollten. Ohnesorg eilte von einer Konferenz zur
nächsten, verzweifelt bemüht, die Lage unter Kontrolle zu halten. Dabei half ihm, daß die meisten Leute wenigstens bereit
waren, ihm zuzuhören. Alle respektierten den legendären Jakob
Ohnesorg. Selbst wenn sie ihn inbrünstig haßten. Seine restliche Zeit verwandte er darauf, genau die Streitkräfte wieder
aufzubauen, gegen die er bis vor kurzem gekämpft hatte.
Schließlich wollte er auf Angriffe durch die zahlreichen Feinde
des Imperiums vorbereitet sein. Die abtrünnigen KIs von Shub ,
die wiedergeborenen Hadenmänner und potentiell gefährliche
Fremdwesen ohne Zahl waren allesamt durchaus fähig, ein
Imperium anzugreifen, das durch interne Zerwürfnisse abge
lenkt wurde.
Ruby Reise nutzte derweil jede Gelegenheit, alle auszuplündern, die schwächer waren als sie, darunter etliche Konzerne.
Auch verlor sie keine Zeit dabei, es sich in der Art Luxus gemütlich zu machen, an die sie sich schon immer hatte gewöhnen wollen. An Politik war sie nicht interessiert. Falls man etwas nicht angreifen oder ausplündern konnte, wußte Ruby
meist nicht weiter. Also hielt sie sich aus den laufenden Verhandlungen heraus, und alle Welt seufzte tief erleichtert.
Und Owen und Hazel waren Kopfgeldjäger geworden und
machten Jagd auf geflohene Kriegsverbrecher. Offiziell hieß
es, sie sollten die Schurken zurückbringen, um ihnen öffentlich
den Prozeß zu machen, aber insgeheim stimmten alle Seiten
darin überein, daß es besser wäre, wenn bestimmte Parteien auf
der Flucht erschossen wurden. Owen und Hazel nickten ernst,
als man ihnen das erklärte, und entschieden dann, daß sie sich
eine eigene Meinung zu dem Thema bilden würden, sobald es
nötig wurde. Sollte es jemals Hoffnung geben, daß die neue
Ordnung, an der Jakob gerade arbeitete, irgendeine Form von
Stabilität aufwies, dann mußten die wirklich üblen Gesellen
bestraft werden, und zwar öffentlich. Leute wie Valentin Wolf
zum Beispiel, die verachtete rechte Hand der Imperatorin und
Schlächter von Virimonde . Man konnte nicht irgendeine beliebige Person hinter einem so gefährlichen und verschlagenen
Schurken wie dem Wolf herschicken, also kamen an diesem
Punkt Owen Todtsteltzer und Hazel D’Ark ins Spiel. Schließ
lich waren sie die gefährlichsten Menschen, die man im Imperium je erlebt hatte.
Dabei hatte sich Owen nie etwas sehnlicher gewünscht, als
wieder sein früheres Leben führen zu können, aber fast von
dem Augenblick an, als die Rebellion offiziell für siegreich
erklärt wurde, schien ihm, daß Krethi und Plethi sich darum
stritten, ein Stück von dem legendären Helden Todtsteltzer zu
ergattern. Jede politische Partei wollte ihn als Galionsfigur haben. Vertreter
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