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Todfeinde

Todfeinde

Titel: Todfeinde
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können Ihnen die Fotos nicht bringen«, sagte Birdy. »Sie sind auf meinem Computer. Aber wenn Sie wollen, schauen Sie sich die Bilder doch im Laden an.«
    Wieder war es still. Ennis überlegte vermutlich, was er tun sollte.
    »Hat noch irgendjemand außer Ihnen die Fotos gesehen?«, fragte er.
    »Nein.«
    »Und weiß sonst jemand davon?«
    »Noch nicht«, gab Birdy zurück und ließ das »noch« so vage wie bedrohlich klingen.
    »Bleiben Sie, wo Sie sind«, fuhr Ennis ihn an. »Ich bin in dreißig Minuten bei Ihnen. Wo liegt der Laden genau?«
    Nachdem der Anruf beendet worden war, ließ Birdy den Oberkörper auf die Arme sinken und wirkte vollkommen erledigt. Pi dagegen riss die Faust hoch und schrie: »Ja!«
    Joe drehte sich zu dem Hilfssheriff um, der geniest hatte und nun puterrot war. Dann wandte er sich wieder Pi und Birdy zu: »Gute Arbeit.«

37. KAPITEL
    Randy Pope kehrte zum Fotoladen zurück, als Tassell und sein Hilfssheriff ihre Wagen in angrenzende Straßen umparkten. Pi und Birdy standen nervös beim Tresen und warteten auf Don Ennis. Joe und Trey Crump waren hinterm Vorhang in der Dunkelkammer, und Trey winkte Pope heran, damit er, sollte Ennis am Laden vorbeifahren, nicht von der Straße aus gesehen werden konnte.
    »Dem Direktor passt das nicht«, sagte Pope, als Joe den Vorhang hinter ihm zugezogen hatte. »Er erteilt Ihnen die Weisung, die Aktion abzubrechen, damit wir nicht vor Gericht landen, weil wir jemanden zu einer strafbaren Handlung verleitet haben.«
    Joe war über das Dunkel froh, denn der Blick, mit dem er Pope ansah, hätte ihm den Vorwurf der Insubordination eintragen können.
    »Dafür ist es zu spät«, sagte Trey. »Ennis ist bereits unterwegs.«
    »Haben Sie nicht verstanden?«, fragte Pope. »Der Direktor will uns nicht an dieser Sache beteiligt wissen. Er fürchtet, Ennis hat den Gouverneur schon über Joes Angriff auf ihn in Kenntnis gesetzt. Das sieht aus wie ein Rachefeldzug unserer Behörde gegen einen seiner größten Sponsoren.«
    »Es ist mein Rachefeldzug«, erwiderte Joe, »gegen einen Kerl, der für den Tod eines Jagdaufsehers und den seiner Frau verantwortlich ist.«
    Pope drehte sich zu ihm um und stieß ihm den Finger auf die Brust. » Sie dürften nicht mal hier sein. Sie sind wegen der Schießerei mit Smoke Van Horn offiziell suspendiert und haben die Grenzen des Erlaubten so weit überschritten, dass ich Sie nicht mal mehr mit dem Fernglas erkenne. Und diesen Bezirk zu übernehmen, können Sie vergessen.«
    »Wenn Sie mir noch mal den Finger auf die Brust setzen, brech ich ihn Ihnen«, gab Joe zurück.
    Trey schob sich zwischen sie, und Joe trat ein wenig zurück, um sich zu beruhigen. Trotz der Dunkelheit tanzten ihm orangene Sternchen vor den Augen, und ihm war klar, dass er kurz davor stand, Pope einen Faustschlag zu verpassen.
    »Randy«, sagte Trey besänftigend, »Ennis hat praktisch zugegeben, sie getötet zu haben. Er kommt her, um die Bilder zu kaufen und so für die Tat nicht belangt werden zu können. Wir haben alles aufgenommen, und sogar Tassell hält unser Vorgehen für sauber und legal.«
    »Aber es gibt keine Fotos«, entgegnete Pope. »Der arme Kerl denkt wahrscheinlich, er wird von den zwei Irren da draußen verleumdet, und weiß sich nicht anders zu helfen.«
    Joe hörte Tassell, dessen Hilfssheriff und den Mann vom Elektroladen eintreten, ins Büro gehen und die Tür hinter sich schließen. Jetzt war alles für Ennis vorbereitet.
    »Sie waren nicht dabei, Randy«, widersprach Trey. »Die beiden haben Ennis nicht erzählt, sie besäßen Aufnahmen, auf denen zu sehen ist, wie er seine Frau umbringt. Er geht lediglich davon aus, dass solche Fotos existieren, und darum kommt er. Wenn er erst einmal hier ist, wird er sicher etwas sagen, das ihn belastet. Dann wird der Sheriff ihn verhaften. Sollte er sich aber nicht belasten, kommt er ungeschoren davon.«
    »Das gefällt mir nicht«, sagte Pope. »Und der Direktor hat uns angewiesen auszusteigen.«
    »Der kann Weisungen geben, so viel er mag«, gab Trey ungewohnt scharf zurück. »In zwei Monaten geht er in Rente, und wir bekommen einen neuen Gouverneur – vielleicht sogar einen, der es vorzieht, einen Mörder dingfest zu machen, anstatt sich bei seinen Sponsoren einzuschleimen.«
    Joe hörte Randy auf dem Absatz kehrtmachen.
    »Hiergeblieben«, sagte Trey. Schemenhaft war zu erkennen, wie er nach Popes Arm griff. Der Stellvertretende Direktor blieb stehen.
    »Wenn das ausgestanden ist«,
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