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Todeszorn: Thriller (German Edition)

Todeszorn: Thriller (German Edition)

Titel: Todeszorn: Thriller (German Edition)
Autoren: GJ Moffat
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die Hierarchie innerhalb des Polizeiapparates, um sich ausmalen zu können, dass es sich um eine ziemlich große Sache handeln musste, wenn deren Leiter, der Herr Director General, sich persönlich an einen vermeintlichen Tatort begab.

8
    Obwohl die Sonne schien, fröstelte Rebecca, als sie am Flussufer entlang auf die kleine Menschenansammlung zuging, die sich hinter dem gelben Absperrband versammelt hatte. Uniformierte Beamte blickten gelangweilt drein und standen herum, während sich ihre Kollegen von der Spurensicherung in voller Montur– weiße Overalls mit Kapuzen und Mundschutz, dazu Gummistiefel– an die Arbeit machten.
    Die Sonne stand am klaren Himmel; lediglich kleine Wolkenfetzen störten das makellose Blau des Firmaments. Rebecca wusste, dass es ihre Körpertemperatur war, die in den Keller gesackt war, die wärmende Kraft der Sonne hatte nichts an Stärke eingebüßt.
    Einem der Polizisten gegenüber, der sich ihr in den Weg stellen wollte, wies sie sich als Ermittlungsbeamtin aus und trat sofort zu der Gruppe. Hier erblickte sie zwei Männer von Mitte dreißig in dunklen Anzügen mit den goldenen Emblemen der SCDEA am Revers. Sie konnte das Gefühl der Wichtigkeit, das die beiden als Angehörige der Sonderabteilung ausstrahlten, beinahe körperlich spüren.
    Sie ging auf die beiden zu und stellte sich vor; bei den Ermittlern handelte es sich um Detective Chief Superintendent Eric Thomson, den Einsatzleiter der SCDEA , und Detective Inspector Bryan Fraser, der sich ihr als Syndikatsleiter vorstellte. Die Dienstbezeichnung sagte ihr nichts.
    »U nd was verbirgt sich hinter einem Syndikatsleiter?«, fragte sie.
    »M it Syndikat bezeichnet man bei uns die Untersuchungsteams«, setzte Thomson sie in Kenntnis.
    Rebecca verstand zwar nicht so recht, was mit dem ansonsten verwendeten Begriff Team nicht in Ordnung sein sollte, enthielt sich aber jeden Kommentars. Sie wollte es sich nicht gleich mit den beiden verderben.
    Thomson war ein kleiner Mann mit gepflegtem Bart und einer Brille mit rechteckigen Gläsern. Er machte auf Rebecca den Eindruck, als achte er sehr auf sein Äußeres; Fraser war wesentlich größer– über eins achtzig– und vorzeitig ergraut.
    »W as ist passiert?«, fragte sie.
    Sie blickte an den beiden Männern vorbei zu einem der Kriminaltechniker, der in seinem weißen Overall auf allen vieren auf dem Boden herumkroch und ihn Zentimeter für Zentimeter nach Spuren absuchte.
    Fraser drehte sich in die Richtung, in die sie schaute.
    »H eute Morgen ist hier ein junges Mädchen gefunden worden«, sagte er. »S ie trieb mit dem Gesicht nach unten im Wasser.«
    »W ie alt?«
    »W ir schätzen sie auf achtzehn oder neunzehn.«
    Rebecca wand sich innerlich.
    »W o ist die Leiche jetzt?«
    »D er Gerichtsmediziner ist vor einer halben Stunde mit der Muschel hier gewesen.«
    Immerhin wusste Rebecca, was dieser Terminus bedeutete: Mit »M uschel« wurde der unauffällige Lieferwagen bezeichnet, mit dem Leichen in die Pathologie abtransportiert wurden.
    »W as erwarten Sie von mir?«, fragte sie.
    Diesmal antwortete Fraser nicht, sondern sah stattdessen Thomson an.
    »D as sollten Sie mit dem Chef besprechen«, sagte der. »U nd mit Kenny Armstrong. Beide müssen hier irgendwo sein.«
    Er wandte den Kopf suchend hin und her.
    Rebecca hatte einmal ein Foto von Paul Warren, dem Direktor der SCDEA , gesehen. Er schien es zu lieben, im Rampenlicht zu stehen.
    »D a sind sie ja«, sagte Thomson und winkte zwei Männern zu, die sich zu ihnen durchdrängten.
    Warren war Anfang fünfzig und trug einen dunkelgrauen Anzug. Er hatte kurzes, langsam ergrauendes Haar und ein schmales Gesicht. Sein Begleiter war ungefähr so groß wie Rebecca, hatte kurz geschorenes Haar und dunkle Bartstoppeln. Auch seine Bekleidung sah aus, als hätte sie schon bessere Tage gesehen: fleckige Jeans, Pullover mit V-Ausschnitt und schwarze Lederjacke.
    Thomson stellte sie einander vor. Der Mann in der Lederjacke war Detective Sergeant Kenny Armstrong.
    »T ut mir leid deswegen«, sagte er und blickte an sich hinunter, während er Rebecca die Hand schüttelte. »A ber ich bin seit dem Morgengrauen wegen dieser Sache auf den Beinen und hatte noch keine Gelegenheit, mich umzuziehen.«
    Rebecca fiel auf, dass er mit einem leichten Highland-Akzent sprach.
    »M achen Sie sich deswegen mal keine Gedanken«, sagte sie. »I ch weiß, wie es ist.«
    »K enny hat sich in den letzten Wochen ziemlich in diese Sache hineingekniet«, sagte
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