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Todeszorn: Thriller (German Edition)

Todeszorn: Thriller (German Edition)

Titel: Todeszorn: Thriller (German Edition)
Autoren: GJ Moffat
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ihn.
    »V ielleicht solltet ihr lieber auf euer Zimmer gehen«, kommentierte Ellie.

4
    Es war ein bescheidenes Einfamilienhaus mit kleinem Garten und einem neuen Toyota in der Garageneinfahrt. Cahill kannte sich in Kansas City nicht aus, aber das hier schien ihm eine gute Wohngegend zu sein. Er stand am Fuße des Plattenweges, der zu der Eingangstür führte, und legte die Hand an die Gesäßtasche seiner Jeans, um das flache Geschenk zu fühlen.
    Als er auf den Knopf neben der Tür drückte, erklang im Haus ein Glockenspiel. Ein paar Sekunden später öffnete ihm eine Frau, die nicht viel jünger war als seine eigene. Zum Schutz vor der tief stehenden Sonne hielt sie sich die Hand über die Augen.
    Melanie Stark sah besser aus, als er erwartet hatte, obwohl man an ihrem Gesicht die Spuren des Kummers erkennen konnte. Sie trug ihr blondes Haar kurz und zu ihrer Gesichtsform passend geschnitten. Cahill hatte noch nie leuchtendere blaue Augen gesehen.
    »I ch bin Alex Cahill«, stellte er sich vor.
    Sie ließ den Arm sinken. Cahill hatte sich nie Gedanken darüber gemacht, wie sie wohl reagieren würde, wenn er plötzlich vor ihr stand. Ihr Gesichtsausdruck blieb neu tral, a ber sie trat einen Schritt zur Seite und bat ihn herein.
    Er wartete im Wohnzimmer auf dem Sofa, während sie in der Küche Kaffee kochte. Sie reichte ihm seine Tasse und setzte sich auf einen Stuhl neben dem Fenster.
    Es war ihm unangenehm, weil sie selbst nichts trank, also nippte er nur zwei Mal an dem Kaffee und stellte die Tasse dann zu seinen Füßen auf dem Boden ab.
    »D u hast bestimmt die Nachrichten verfolgt?«, fragte er.
    Sie nickte. »A ber Tim wurde nie erwähnt.«
    »I ch weiß. Das kommt noch.«
    Jetzt huschte eine Regung über ihr Gesicht. »W as willst du damit sagen?«
    »I ch habe mit dem Chef des FBI in Denver gesprochen. Er wird dafür sorgen, dass Tims Anteil bei der Sache herausgestellt wird.«
    »I ch glaube nicht, dass ich dir folgen kann, Alex.«
    »I ch will damit sagen, dass er ein Held war. Er hat eine Kettenreaktion in Bewegung gesetzt, durch die ein internationaler Rauschgiftring gesprengt werden konnte. Er hat wer weiß wie vielen Menschen das Leben gerettet.«
    Sie erhob sich von ihrem Stuhl und schaute aus dem Fenster.
    »D u meinst wohl eher, sein Tod hat das alles in Bewegung gesetzt?«
    »J a, so muss man es wohl sagen. Entschuldige.«
    Sie wandte ihm noch immer den Rücken zu und schniefte kurz, als ihr die Tränen kamen.
    »A ll das gehört zu unserem Job«, versuchte er sie zu trösten. »J eden Tag setzen wir uns der Gefahr aus. Dazu haben wir uns verpflichtet, und Tim wusste das.«
    »D as macht es auch nicht leichter.«
    Er griff in seine Gesäßtasche, zog die Brieftasche hervor und strich mit der Hand über die glatte Oberfläche.
    Melanie Stark drehte sich um und sah, wie er das Portemonnaie in seinen Händen drehte.
    »W as ist das?«, fragte sie.
    »D eshalb bin ich gekommen.«
    Er stand auf, ging zu ihr und drückte ihr die Brieftasche in die Hand. Ihre Haut fühlte sich trocken und rau an. Aus der Nähe sah er, dass sie kein Make-up trug. Vermutlich hatte sie es seit Tims Tod aufgegeben, sich zu schminken. Er hoffte, dass das, was er ihr mitgebracht hatte, den anstehenden Heilungsprozess beschleunigen würde. Es war alles, was er für sie tun konnte.
    Sie betrachtete die Brieftasche, und zwischen ihren Augen bildete sich eine Falte.
    »S ieh rein«, ermunterte er sie.
    Als sie das Portemonnaie auseinanderklappte, fuhr ihre Hand an den Mund. Er befürchtete schon, sie würde ohnmächtig werden, aber sie blieb stark.
    Hinter einem durchsichtigen Plastikfenster war das Bild ihres Ehemannes auf seinem offiziellen FBI -Ausweis zu erkennen.
    Auf der anderen Hälfte prangte das goldene Abzeichen eines Special Agent.
    Eine verlorene Träne fiel auf die Plastikhülle mit Tim Starks Foto.
    »T im…« Sie konnte sich nicht mehr auf den Beinen halten, fiel in Cahills Arme und schluchzte.
    Er hielt sie fest und fühlte, wie sein Hemd feucht von ihren Tränen wurde.
    Ihr Schluchzen wurde immer heftiger. Die angestauten Gefühle der vergangenen Woche brachen hemmungslos aus ihr heraus.
    Die Brieftasche behielt sie jedoch fest in ihrer Hand, ihre Finger lagen auf dem Bild ihres Mannes.
    Als ihre Tränenflut verebbte, hörte er sie etwas sagen, konnte aber nichts verstehen, da sie das Gesicht noch immer an seine Brust presste.
    Er bat sie, ihre Worte zu wiederholen.
    »I ch danke dir«, sagte sie.
    Ich habe es
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