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Todeszauber

Todeszauber

Titel: Todeszauber
Autoren: Arthur W. Upfield
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runtergekommen?«
    »Achtunddreißig Millimeter. Und wieviel war es bei Ihnen?«
    »Bei uns waren es siebenunddreißig Millimeter. Anscheinend hat es überall so stark geregnet. Wissen Sie, wieviel es in Karwir war?«
    »Ja, dort waren es dreiundvierzig Millimeter. Der alte Lacy rief mich heute morgen an, Anderson wird vermißt. Sein Pferd wurde heute früh am Gattertor gefunden. Nun ist der junge Lacy mit den Leuten draußen, sie suchen Jeff Anderson.«
    »Komisch!« meinte John Gordon. »Anderson ist doch ein guter Reiter. Auf welcher Weide hat er denn gearbeitet?«
    »Auf der Grünsumpf-Weide. Er ist gestern morgen losgeritten, um die Zäune zu kontrollieren. Leider ist der Boden zu aufgeweicht, um mit dem Flugzeug nach ihm zu suchen.«
    »Ich habe gestern mit Jimmy Partner auf unserer Ostweide gearbeitet, und die grenzt ja, wie Sie wissen, im Norden an die Grünsumpf-Weide. Wir haben die Schafe aus den Channels getrieben, denn bei Regen verwandelt sich dort alles sofort in Morast. Wir waren öfters in der Nähe des Grenzzauns, aber Anderson haben wir nicht gesehen. Sagen Sie mir Bescheid, wenn Sie etwas Neues aus Karwir hören, ja? Ich bin zwar vielleicht nicht da, aber Mutter ist immer anwesend.«
    Kurz nach vier rief der alte Lacy erneut Sergeant Blake an.
    »Mein Junge hat gerade Bill den Wetter nach Hause geschickt«, berichtete er. »Er sollte mir melden, daß Jeff Anderson bisher nicht gefunden wurde. Sie konnten ungefähr eine Meile weit auf der Straße den Spuren des Schwarzen Kaisers folgen, aber dann waren sie vom Regen ausgelöscht. Nicht das geringste Anzeichen deutet darauf hin, daß Anderson über Nacht in der Hütte war. Sie haben weder von ihm noch vom Pferd Spuren gefunden. Könnten Sie vielleicht Ihren Spurensucher schicken oder selbst herauskommen? Die Straße müßte ja inzwischen wieder einigermaßen trocken sein. Meine Tochter hat mich heute nachmittag mit dem Wagen zum Grenzzaun gebracht.«
    Blake berichtete, daß Abie verschwunden sei. »Ich werde Gordon bitten, dem Stamm nachzureiten und zwei Tracker mitzubringen. Die könnten dann gleich morgen früh nach Spuren suchen – falls Anderson nicht noch vor Eintritt der Dunkelheit gefunden wird.«
    Der alte Lacy schwieg sekundenlang, und Blake glaubte schon, die Verbindung sei unterbrochen, als die dröhnende Stimme des Viehzüchters wieder an sein Ohr drang.
    »Komisch, daß die Schwarzen ausgerechnet heute morgen auf Wanderschaft gegangen sind und sogar Ihr Tracker mit verschwunden ist. Hatten Sie eine Ahnung, daß die alte Sarah im Sterben liegt?«
    »Nein. Gordon erzählte mir, daß er zusammen mit Jimmy Partner am Schwarzen Tor eine Nachricht vorgefunden habe. Am Abend hat Jimmy Partner dann seinen Leuten Bescheid gesagt. Gordon sagte mir auch, daß er zusammen mit Jimmy Partner die Schafe aus den Channels weggetrieben habe. Sie seien öfters in der Nähe des Grenzzauns gewesen, hätten aber Anderson nicht gesehen. Ich werde ihn dann gleich anrufen, damit er uns zwei Spurensucher besorgt. Und Sie geben mir Bescheid, was Ihre Leute erreichen, ja?«
    Als der Sergeant in Meena anrief, meldete sich Mrs. Gordon.
    »John ist zum Westufer des Sees geritten«, erklärte sie. »Er wollte sehen, ob der Meena Creek schon Wasser an den See abgibt. Haben Sie schon etwas von Mr. Anderson gehört?«
    »Nein. Bisher ist er nicht gefunden worden, Mrs. Gordon. Der Regen hat alle Spuren verwischt, wenigstens für uns Weiße. Bitten Sie doch Ihren Sohn, er möchte mich sofort anrufen, sobald er nach Hause kommt.«
    Fünf Minuten nach sieben rief John Gordon den Sergeanten an. »Um sechs sind die Leute vom Suchtrupp zum Abendessen gekommen, bis dahin ist Anderson noch nicht gefunden worden«, berichtete der Sergeant. »Sie reiten aber gleich wieder los und wollen in der Hütte am Grünen Sumpf übernachten, um morgen früh gleich an Ort und Stelle zu sein. Würden Sie wohl den Schwarzen nachfahren und zwei Tracker mit zurückbringen?«
    »Gewiß. Aber ich werde Pferde nehmen müssen, denn die Straße nach Deep Well dürfte noch für zwei bis drei Tage unbefahrbar sein. Es sind auch einige tiefe Wasserläufe zu durchqueren. Aber wundern Sie sich nicht, wenn keiner von den Schwarzen mitkommt. Die haben noch nicht vergessen, was Anderson mit Inky Boy gemacht hat, wissen Sie!«
    »Hm, das ist verständlich«, pflichtete Blake bei. »Versuchen Sie es trotzdem.«
    »Selbstverständlich. Ich werde noch vor Tagesanbruch aufbrechen.«
    »Gut. Der alte Lacy machte so
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