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Todesspur

Todesspur

Titel: Todesspur
Autoren: Colin Forbes
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Versicherungspolice zu vergleichen. Dann konnten sie den Mann, der im Unterholz in der Nähe der Blockhütte gekauert hatte, eindeutig identifizieren.
    Bis zu diesem Moment hatte sich Dyson der Illusion hingegeben, daß es sie einige Zeit kosten würde, bis sie herausgefunden hatten, wer er war.
    Es war ein sehr besorgter Joel Dyson, der Los Angeles erreichte, sich durch den dichten Verkehr quälte, seinen Chevvy zurückgab und ein Taxi zum Flughafen nahm. Wo er ein weiteres Mal Pech hatte.
    Er betrat die große Abflughalle mit einer Tasche mit Kleidungsstücken, die er nach der Ablieferung des Chevvy in verschiedenen Geschäften gekauft hatte. Er besorgte sich ein United Airlines-Ticket für den Hin- und Rückflug nach London sicherheitshalber, um jemanden, der ihn vielleicht beobachtete, von seiner Spur abzulenken.
    Die Maschine sollte in fünfundvierzig Minuten starten. Er überprüfte den Inhalt seiner Tasche und gratulierte sich zu seiner schnellen Flucht. Das war der Moment, in dem er beim Verlassen des Schalters eine bekannte Stimme hinter sich hörte.
    »Na, haben Sie in London ein Küken gefunden, das für den falschen Mann das Höschen auszieht?«
    »Wie bitte?«
    Er fuhr herum und sah vor sich einen kleinen Mann mit einem Gesicht, das sehr viel Ähnlichkeit mit dem eines Affen hatte – weshalb er auch von allen nur der Affe genannt wurde. Nick Rossi war ein kleiner Aufpasser, der an den Flughäfen herumlungerte in der Hoffnung, irgendwelche Informationen aufzuschnappen, die er für ein paar Dollar an die Presse verkaufen konnte.
    »Ich bin auf dem Weg in einen wohlverdienten Urlaub«, fuhr er ihn an. »Und wenn ich Glück habe, finde ich auch ein passendes Küken. Tut mir leid, Nick, mit mir sind keine Geschäfte zu machen.«
    »Und deshalb nehmen Sie Ihre Kamera mit?«
    Der Affe grinste vielsagend. In seinem rechten Mundwinkel klebte eine ausgegangene, halbgerauchte Zigarette.
    »Sie sollten eigentlich wissen, daß man manchmal über Gelegenheiten stolpert, wenn man am wenigsten damit rechnet. Halten Sie die Ohren steif …«
    Dyson eilte davon, leise vor sich hinfluchend. Er hatte daran gedacht, dem Affen eine Handvoll Scheine hinzustrecken, damit er den Mund hielt – aber das hätte seine Gier erst recht angestachelt. Dyson entspannte sich erst wieder, als der Jumbo gestartet war, über Catalina Island und den Pazifik hinwegflog und dann nach Osten abschwenkte, über das Festland hinweg, auf seinem elfstündigen Non-Stop-Flug über die Polroute nach London. Ein doppelter Whiskey, den ihm die Stewardeß brachte, tat seine Wirkung.
    Aber seine entspannte Stimmung hielt nicht lange vor.
    Während die Maschine, immer noch steigend, durch die Nacht flog, schaute er sich verstohlen um und musterte die anderen Passagiere. Seine Zufallsbegegnung mit Nick Rossi konnte sich als verhängnisvoll erweisen. Hatten sie Zeit gehabt, im letzten Moment jemanden an Bord der Maschine zu bringen? Er bezweifelte es. Ein zweites Glas Whiskey beruhigte ihn wieder.
    Obwohl die meisten anderen Passagiere des nur halbvollen Jumbos jetzt schliefen, wagte er es nicht, ihrem Beispiel zu folgen. Die Kamera lag, unter einer Zeitung versteckt, auf seinem Schoß. Häufig schob er die Hand in die Tasche des auf dem leeren Sitz neben ihm liegenden Mantels und war erleichtert, als er feststellte, daß die Tonbandkassette immer noch da war.
    Bob Newman.
Der Name drängte sich immer wieder in den Vordergrund von Dysons Gedanken, als er in Heathrow ausstieg. Einem Impuls nachgebend, änderte er seinen Aktionsplan. Anstatt sofort bei Swiss Air ein Ticket nach Zürich zu kaufen, eilte er aus dem Flughafen heraus, stieg in ein Taxi und gab dem Fahrer die Adresse von Newmans Wohnung in der Beresford Road in South Kensington. In seiner Eile übersah er den kleinen, stämmigen Mann in dunklem Regenmantel, der ihn beobachtete, ihm folgte und einem grauen Volvo ein Handzeichen gab, indem er über die linke Seite seines Gesichts strich. Dann rannte er zu einer Telefonzelle.
    »Hier Ed. Flughafen Heathrow. Der Gesuchte kam mit der Maschine aus L. A. Er ist hinausgegangen und mit einem Taxi weggefahren.«
    »Ach, wirklich?« Nortons rauhe Stimme klang ätzend.
    »Mit einem Schatten, hoffe ich.«
    »Der graue Volvo kam gerade vorbei. Wir hatten drei Wagen an Ort und Stelle …«
    »Das weiß ich. Nick Rossi hat seine Sache gut gemacht.
    Warten Sie dort und schlafen Sie nicht ein. Der Gesuchte könnte zurückkommen. Halten Sie mich über alle
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