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Todesspiele

Todesspiele

Titel: Todesspiele
Autoren: Karen Rose
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wieder, dass du nicht gut genug bist. Nie wieder.« »Es macht mir Angst«, murmelte sie. »Ich weiß nicht, wie es ist, mit jemandem zusammen zu sein. Aber ich möchte es lernen.«
    »Ich möchte es dir beibringen.« Er küsste ihre Wange. »Und jetzt los, oder wir kommen zu spät zur großen Enthüllung.«
    Er hatte die Worte bisher nicht erwidert. Sie war nicht sicher, ob es sie enttäuschte oder erleichterte, daher versuchte sie, es mit Lockerheit zu überspielen. »Wehe, jemand öffnet die Büchse des Charles Grant ohne unser Beisein.«
    »Ich kann mir nicht vorstellen, dass es jemand wagen würde.«
     
Dutton,
Montag, 5. Februar, 18.00 Uhr
     
    Luke hatte recht gehabt. Alle hatten sich um den Konferenztisch versammelt und warteten auf sie. Pete, Talia, Nancy, Chase, Ed, Chloe. In den vergangenen Tagen hatte Susannah erfahren, dass sie diesen Menschen ihr Leben anvertrauen konnte. Der Platz neben Chloe war leer. Jemand hatte ein schwarzes Tuch darübergehängt. Hank Germanio. Der Anblick des Stuhls tat Susannah weh.
    Charles Grants Elfenbeinkästchen stand auf dem Tisch. Daneben stapelten sich Notizbücher, die einst Arthur Var-tanian gehört hatten, außerdem die Aufzeichnungen, die sie aus Charles Grants Haus geholt hatten. Daneben lag ein schlichter A4-Umschlag.
    Susannah ließ sich neben Luke nieder. »Haben Sie schon in das Kästchen geblickt?«
    »Ed ja«, sagte Chase, »um sich zu vergewissern, dass nichts explodiert, weder reell noch bildlich betrachtet.« Eds Miene war neutral. Er ließ sich nichts anmerken. »Was ist in dem Umschlag?«, fragte Luke. »Der stammt von Borenson«, antwortete Chase. »Er hat Anweisungen hinterlassen, dass man seinen Banksafeschlüssel den Behörden übergeben soll, falls er eines unnatürlichen Todes sterben oder vermisst werden sollte.« »Und das war der Schlüssel, den wir in Granvilles feuersicherer Kassette gefunden haben«, sagte Nancy. »Wir glauben, dass Grant Toby Granville beauftragt hat, die Unterlagen zu finden, aber Granville hat stattdessen nur den Schlüssel gefunden. Er passt zum Schließfach einer Bank in Charleston. Und das dürfte der Grund sein, warum Grant Borenson gefoltert hat. Er wollte wissen, wo dieser die Papiere aufbewahrte. Sie belasten alle Beteiligten.«
    »Borensons Anwalt hat erst heute Morgen erfahren, dass sein Mandant verschwunden war«, fuhr Chase fort, »und brachte uns das hier vorbei, während wir alle in Dutton waren. Borensons Unterlagen beschreiben die Fehde zwischen Arthur Vartanian und Charles Grant noch einmal aus seinem Blickwinkel und fügen ein paar hübsche Extras hinzu, wie zum Beispiel den echten Totenschein für die Leiche, die im Familiengrab beerdigt wurde, und Belege für Charles Grants wahre Identität, die ihm offenbar Angie Delacroix verschafft hat. Sieht aus, als habe die Dame auch noch ein paar Asse im Ärmel gehabt.« »Es wäre fein gewesen, wenn die Betreffenden sich ein wenig früher gemeldet hätten«, sagte Susannah ohne jegliche Ironie. »Bevor Unmengen von Menschen sterben mussten. Haben Sie Angie Delacroix verhaftet?« »Ja«, sagte Chloe. »Sie hat an Charles Grants Erpressung teilgehabt, ob nun willentlich oder nicht.« »Und wir haben Paul Houston überredet, uns zu erzählen, womit er Leigh erpressen konnte«, fügte Pete hinzu. Susannahs Magen krampfte sich zusammen, als sie Houstons Namen hörte. »Und wie?«
    »Wie wir ihn dazu überredet haben, es uns zu erzählen?« »Ja.«
    Pete warf Chloe einen Blick zu, die an die Decke sah. »Paul ist auf dem Weg zum Streifenwagen gefallen - ein oder zwei Mal. Er hat über den Verlust von Grant so sehr geweint, dass er wohl nicht darauf geachtet hat, wohin er tritt.«
    »Es ist wirklich tragisch, dass manche Cops zwei linke Füße haben«, murmelte Chloe.
    »Nicht wahr?«, bestätigte Pete. »Nun, vor ungefähr zwei Jahren wurden drei kleine Kinder getötet, als sie einen Zebrastreifen überqueren wollten. Ein herankommender Wagen überfuhr versehentlich eine Ampel und erwischte die Kinder. Ein Fall von Fahrerflucht. Houston bekam ihn zugeteilt.«
    Luke atmete hörbar aus. »Leigh war die Fahrerin?« »Ja.« Pete schüttelte den Kopf. »Houston spürte sie recht schnell auf, sagte ihr aber, dass er sie nicht verhaften würde. Irgendwann würde er sie brauchen. Und in der vergangenen Woche hat er sie gebraucht.« »Wir haben Jeff Katowsky Houstons Foto gezeigt«, sprach Chloe weiter. »Katowsky war der Kerl, der versucht hat, Beardsley zu ermorden. Er hat
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