Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Todesspiel

Todesspiel

Titel: Todesspiel
Autoren: R.Scott Reiss
Vom Netzwerk:
Prozent. Jack streicht erheblich mehr ein. Sie benutzen eine Bank auf den Kanalinseln. Es gibt noch einen Geschäftspartner von Jack, der nach New York kommt. Ein Deutscher namens Hammel, vermutlich ein Banker aus Berlin. Er verfügt über einen Großteil der europäischen Gelder, die für Hilfslieferungen bestimmt sind. Merk dir diesen Namen: Hammel.«
    »Warum erzählst du mir das alles?«
    Rubens betrat den dunklen Bereich. Cizinio war nicht dort. Die Kisten standen hier so hoch gestapelt, dass er nicht über sie hinwegsehen konnte. Der Gang teilte sich nach links und rechts.
    »Nimm die linke Abzweigung, Rubens.«   Rubens ging weiter, schweißgebadet. Er musste sich jetzt vorwärtstasten.
    »Glaubst du an Geister, Rubens?«
    »Ja.«
    »Manche Leute glauben, dass man aufhört zu existieren, wenn man stirbt.«
    »Man hört nicht auf zu existieren.«
    »Rosa will mich nicht in Ruhe lassen. Sie hat mich verlassen. Sie hat sich für dich entschieden. Warum lässt sie mich also nicht in Ruhe?«
    »Weil du sie ermordet hast«, erwiderte Rubens.
    »Du wolltest mich glauben lassen, du wärst in dem Haus. Du bist mit schuld an ihrem Tod.«
    Rubens strauchelte. Ein heftiger Schmerz durchzuckte ihn von der Wunde an seinem Bein bis in die Magengrube. Ein ekelhafter metallischer Geschmack breitete sich in seinem Mund aus.
    »Ich weiß«, sagte er.
    Jetzt entdeckte Rubens vor sich das Büro, einen erhöht stehenden Glaskasten, der über eine Treppe zugänglich war. In dem hell erleuchteten Raum sah er einen Mann stehen, der ihm zuwinkte.
    »Komm rauf«, sagte Cizinio.
    »Erzähl mir mehr über Jack Nestor.«
    »Natürlich. Es gibt einen Mann in Washington, der manchmal in den Nachrichten zu sehen ist. Ein hohes Tier im Außenministerium. Jack und ich haben ihn einmal in seinem Haus besucht. Er hat einen Safe in seinem Haus, verborgen hinter einem Gemälde von einem Strand. Sein Name ist Robert Maluf. Wirf einen Blick in den Safe. Dann gibt es noch einen Politiker in Tokio namens Tanabe. Er ist zuständig für Hilfslieferungen ins Ausland. Er besucht Jack manchmal auf seinem Boot. Ich habe sie darüber reden hören, dass  Jack ihm Geld über eine Bank in Taiwan schicken soll. Außerdem gibt es noch eine Frau, die in der East 74* Street in Manhattan wohnt. Laura Geddes. Jack hat Videobänder von ihr, wie sie mit Männern vögelt. Honor Evans ist auch auf den Bändern zu sehen. Jack bewahrt sie in einem Schließfach in der Countrywide General Bank an der jo 111 Street auf. Ach, ich könnte dir so viel erzählen! Ich habe alles aufgeschrieben. Es gibt eine Telefonnummer, die ich immer in Washington anrufe. Ich glaube, es ist die von Robert Maluf. Aber wer es auch sein mag, er hält mich über den Stand der Ermittlungen auf dem Laufenden. Er hat mir mitgeteilt, wann Esteban Paz verlegt wurde. Und er hat mich auch informiert, als sie dich nach Long Island gebracht haben. Ich glaube, dass diese Telefonnummer seine private Nummer zu Hause ist – bei einem Gespräch habe ich im Hintergrund nämlich mal ein Kinderprogramm im Fernsehen gehört.«
    »Warum erzählst du mir das?«, fragte Rubens erneut. Mittlerweile war er an der Treppe angelangt.
    Cizinio stand oben und sah zu ihm herunter, bleich und angespannt. In der Hand hielt er eine 9-mm-Pistole, mit der er Rubens zu sich hinaufwinkte. Als Rubens die Stufen hochstieg, wich Cizinio langsam zurück. Wie immer bewegte er sich geschmeidig wie eine Katze. Rubens hörte Estrella schluchzen. Als er das gläserne Büro betrat, sah er sie in der hinteren Ecke des Raums auf einem Bürostuhl sitzen. Arme und Beine waren mit Klebeband an den Stuhl gefesselt. Ihre Wangen waren tränenverschmiert. Sie trug eine Bluse mit rundem Ausschnitt, abgeschnittene Shorts und gelbe Tennisschuhe. Vor ihr auf dem Boden stand ein mit Senf verschmierter Plastikteller.
    »Papa!«   »Leg das Brecheisen auf den Schreibtisch, Rubens.«
    Sein Magen schmerzte, als hätte er Rasierklingen verschluckt. Sie zitterte vor Angst. Ihr schönes Haar war verfilzt, und in den Geruch nach Desinfektionsmittel und Holz mischte sich der Gestank von Urin und Ammoniak. Ihre Kleidung war nicht zerrissen.
    »Genau wie ihre Mutter«, sagte Cizinio, dessen Blick von Rubens zu den Fernsehbildschirmen wanderte, die ein Mosaik von Szenen draußen vor dem Lagerhaus wiedergaben: Polizisten, Hunde, den Zaun und die Antennen von Übertragungswagen. Die Medien waren also inzwischen bis zum Lagerhaus vorgedrungen.
    »Erinnerst du dich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher