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Todesschuss - Ein Nathan-McBride-Thriller (German Edition)

Todesschuss - Ein Nathan-McBride-Thriller (German Edition)

Titel: Todesschuss - Ein Nathan-McBride-Thriller (German Edition)
Autoren: Andrew Peterson
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geschnitten?«
    Toby dachte einen Augenblick nach. »Dort befinden sich keine Hauptadern.«
    »Genau.«
    »Du warst ein Soldat und bist in Gefangenschaft geraten. Dort haben sie dich gefoltert.«
    »Hör mir bitte einen Moment zu. Du musst deine Verletzungen nähen und dir den gebrochenen Arm richten lassen. Wenn du in die Notaufnahme gehst, sag den Ärzten die Wahrheit. Sag ihnen, du warst in eine Schlägerei verwickelt. Beobachte die Ärzte und Krankenschwestern genau. Lerne von ihnen und stelle ihnen Fragen, zum Beispiel, wonach sie suchen, wenn sie sich deine Augen ansehen und den Blutdruck messen. Frag sie, wie Brüche verheilen.«
    Toby sagte nichts, sondern blickte sich im Raum um, als sähe er die Dinge bereits aus einer neuen Perspektive.
    »Du solltest darauf achten, dass du auf deinem linken Auge nicht verschwommen oder doppelt siehst. Wenn das passiert, geh sofort zum Augenarzt. Deine Netzhaut ist womöglich beschädigt, hoffentlich nicht allzu schlimm. Warte bitte hier auf mich, bis ich die Frauen hereingebracht habe. Sie sind übrigens Menschen, Toby, nicht einfach nur Lustobjekte. Sie haben Gefühle wie du und ich.«
    »Ich gehe jetzt lieber.«
    »Nein, noch nicht. Du brauchst ein paar Wundschnellverbände, um die Blutungen zu stoppen.« Nathan holte einen sauberen Lappen aus der Küche und faltete ihn zweimal zusammen. »Drück dir das auf die Wunde. Hat dein Pick-up Automatik- oder Schaltgetriebe?«
    »Automatik.«
    »Meinst du, du kannst fahren?«
    »Ja, wahrscheinlich.«
    Nathan klopfte ihm auf die Schulter. »Nicht vergessen: immer auf Details achten.« Er holte seine 9-Millimeter aus dem Schlafzimmer und bat Cindy, ihm zu folgen. Sie gingen zur Eingangstür hinaus und fanden Mara und Karen in Nathans Mustang vor.
    »Die Party ist vorbei«, sagte Nathan.
    Karen stieg aus und schlang die Arme um Cindy. »Alles in Ordnung bei dir?« Dann sah sie Nathan an. »Ist er weg?«
    »Noch nicht, aber bald. Ich glaube, ihm tut das Ganze bereits leid.«
    Karen starrte ihn ein paar Sekunden lang an. »Das werden wir sehen.«
    Nathan begleitete die Frauen zurück ins Haus. Wie er gehofft hatte, entschuldigte Toby sich und bot an, für den von ihm verursachten Schaden aufzukommen. Karen erwiderte, sie würde auf das Geld verzichten, wenn er ihr versprach, sich nie wieder blicken zu lassen, und sie einigten sich schließlich darauf. Nachdem Nathan davon überzeugt war, dass sich die Situation entspannthatte und von Toby keine Gefahr mehr ausging, signalisierte er Mara mit einer Handbewegung, ihm zu folgen. Als sie beide draußen waren, zückte er seine Brieftasche und gab ihr ein Bündel Hundert-Dollar-Scheine. »Hier, für den Schaden.«
    Sie zögerte zunächst, nahm das Geld dann aber doch an und bedankte sich mit einer innigen Umarmung.
    »Du hättest den Kerl viel schlimmer zurichten können, als du es getan hast.«
    Nathan antwortete nicht darauf.
    »Hattest du das vorgehabt?«
    »Am Anfang schon.« Dann beantwortete er ihre Frage, die sie nicht ausgesprochen hatte. »Aber, ich hab etwas in ihm gesehen.«
    Mara starrte ein paar Sekunden ins Leere und schlang die Arme um sich, weil sie in der kühlen Luft fröstelte. »Wenn du mal reden willst, ich meine, na ja, du weißt schon, einfach nur reden …«
    Er wandte sich zum Gehen.
    »Nathan?«
    »Ich ruf dich bald wieder an. Danke, Mara.«
    Nathan ging zur hinteren Veranda, holte dort sein Hemd und zog es an. Auf dem Weg zu seinem Ford Mustang blieb er an Tobys Pick-up stehen, zog eine Visitenkarte aus seiner Brieftasche und legte sie auf die Plexiglasabdeckung des Tachos, wo man sie nicht übersehen konnte. Es war eine Nachricht im doppelten Sinn, die Toby bestimmt verstehen würde. Dann setzte sich Nathan in seinen Wagen. Während er dasaß und wartete, ließ er sich die ganze Episode noch einmal durch den Kopf gehen. Mara hatte recht. Er hätte Toby wirklich übel zurichten können. Diese Wut, die von Toby Besitz ergriffen hatte, kannte er nur zu gut. In den Jahren, die seit seiner Gefangenschaft vergangen waren, hatte er jedoch gelernt, sie zu kontrollieren, wie ein Werkzeug zu benutzen und sie nicht gegen, sondern für sich arbeiten zu lassen. Vielleicht würde Toby das auch schaffen.
    Sein Handy klingelte. »Harv. Entschuldige, dass es so lange gedauert hat.«
    »Kein Problem. Alles okay?«
    »Ja. Ich ruf gleich zurück.«
    »In Ordnung.«
    Ein paar Minuten später kam Toby heraus. Sein rechter Arm hing nutzlos an ihm herab. Nathan nahm das Mini-Fernglas
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