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Todesschuss - Ein Nathan-McBride-Thriller (German Edition)

Todesschuss - Ein Nathan-McBride-Thriller (German Edition)

Titel: Todesschuss - Ein Nathan-McBride-Thriller (German Edition)
Autoren: Andrew Peterson
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Narben bedrohlich wirkten – wie ein Teilnehmer bei einem mit bloßen Fäusten ausgetragenen Cagefighting-Turnier auf einem von einem Kriegervolk bewohnten fremden Planeten. Aber dieser Mann dachte nicht klar. Bestimmt hatte er bisher bei körperlichenAuseinandersetzungen stets die Oberhand behalten. Das würde sich jedoch gleich ändern.
    Der Fleischberg ignorierte die Pistole zu seinen Füßen und ging mit gesenktem Kopf auf seinen Gegner los.
    Nathan hatte damit gerechnet.
    Er wich aus und stieß den Kerl mit dem Kopf so hart gegen die Wand, dass der Gipskarton eine Delle bekam. Gleich darauf verpasste Nathan ihm einen Tritt in den Hintern, worauf die Delle noch tiefer wurde. Der Mann grunzte, schimpfte und fluchte und riss sich von der Wand los.
    Nathan trat einen Schritt zurück. »Bisschen eng hier drinnen«, sagte er. »Wie wär’s, wenn wir’s im Wohnzimmer zu Ende bringen?«
    »Kein Problem.«
    Nathan machte eine Handbewegung in Richtung Tür und ließ dem Türsteher den Vortritt. Er deutete auf Cindy. »Bleib hier.« Dann folgte er mit einem Sicherheitsabstand seinem Gegner, der um die Ecke des Flures bog und wohl im Wohnzimmer verschwand. Er hörte ein metallisches Geräusch und wusste sofort, was es war.
    Der Schürhaken vom Kamin.
    Nathan trat absichtlich fest auf, blieb aber etwa eineinhalb Meter vor der Ecke stehen. Die dunkle Form des Schürhakens zischte um die Ecke und durchbohrte die Wand genau an der Stelle, wo Nathan gestanden hätte, wenn er weitergegangen wäre. Er schlug gegen den Arm des Türstehers und drückte ihn gegen die Wand. Als die Knochen mit lautem Knacken brachen, empfand Nathan eine gewisse Befriedigung. Der Mann ließ den Schürhaken fallen.
    »Das muss verdammt wehtun«, sagte Nathan. »Hast du genug?«
    Er trat ins Wohnzimmer. Der Türsteher ging erneut zum Angriff über. Er war erstaunlich schnell, aber nicht schnell genug.
    Nathan duckte sich, um im nächsten Moment mit aller Kraft nach oben zu schießen.
    Der Kerl flog buchstäblich über Nathans Rücken und landete stöhnend auf dem Boden. Er drehte sich auf den Bauch und versuchteaufzustehen. Als er merkte, dass sein Arm nicht funktionierte, blickte er verwundert drein.
    »Der ist gebrochen«, sagte Nathan.
    »Du bist so gut wie tot, Mann.«
    Nathan breitete die Arme aus und richtete den Blick nach unten.
    Der Türsteher rappelte sich auf und machte einen Satz auf Nathan zu. Er versuchte, seinen Gegner mit der Linken am Kinn zu treffen, aber Nathan hatte die Aktion vorausgesehen. Sein linker Ellbogen schoss blitzschnell nach oben und zerschmetterte die Nase des Angreifers. Volltreffer. Mit so einem Schlag konnte man 99,9 Prozent der Menschheit außer Gefecht setzen. Party vorüber, Licht aus, schick die Babysitterin nach Hause. Aber dieser Typ wischte sich einfach nur über die Nase und betrachtete mit zusammengekniffenen Augen das frische Blut an seinen Fingern.
    »Die Nase war schief«, sagte Nathan. »Jetzt ist sie gerade. Du schuldest mir nichts dafür.«
    Mit seiner unverletzten Hand packte der Türsteher einen Stuhl und schleuderte ihn auf Nathan, der sich jedoch rechtzeitig duckte. Hinter ihm zerbrach klirrend die Glastür.
    Der Kerl brüllte wie ein Irrer und startete einen dritten Angriff.
    Er kam nicht weit.
    Mit einem Fuß blieb er am Kaffeetisch hängen. Sein Sturz hätte lustig ausgesehen, wäre er nicht mit voller Wucht auf einem umgeworfenen Stuhl gelandet und mit dem linken Auge gegen das untere Ende des Stuhlbeins gestoßen – ein heftiger Aufprall bei einem Körpergewicht von schätzungsweise 130 Kilo. Wenn er Glück hatte, verlor er das Auge nicht, vorausgesetzt, es hing nicht aus der Höhle.
    Der Mann rollte sich in der Embryostellung zusammen und hielt sich mit der unverletzten Hand das Auge.
    Nathan spürte, wie sich der Kampfgeist seines Gegners in Luft auflöste.
    Der Kampf war vorüber.
    Eine absurde Erinnerung schoss Nathan durch den Kopf, eine Bemerkung seiner Mutter:
Alles ist Spaß und Spiel, bis jemand ein Auge verliert.
Er hoffte, dass dies nicht passieren würde. Wenn der Mann die nächsten fünfzig Jahre mit einem Glasauge leben musste und nicht mehr räumlich sehen konnte, wäre das eine unverhältnismäßige Strafe dafür, dass er Cindy geschlagen hatte. Ein gebrochener Arm und eine zerschmetterte Nase reichten aus.
    »Komm, lass mich mal sehen«, sagte Nathan. »Es ist vorüber, okay?«
    Der Fleischberg rappelte sich auf und hielt sich immer noch die linke Hand aufs Auge.
    »Ich
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