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Todesschuss - Ein Nathan-McBride-Thriller (German Edition)

Todesschuss - Ein Nathan-McBride-Thriller (German Edition)

Titel: Todesschuss - Ein Nathan-McBride-Thriller (German Edition)
Autoren: Andrew Peterson
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wirklich langweilt, kannst du ihn mir ja verkaufen.«
    »Mach dir mal keine Gedanken. Wenn ich das Zeitliche segne, kriegst du ihn umsonst.«
    »Rede bitte nicht so einen Unfug. Ich finde mein Leben viel interessanter, wenn du darin vorkommst.«
    »Also, du und Ortega« – Nathans Ton deutete einen Themenwechsel an – »ihr kennt euch schon ziemlich lange?«
    »Seinen Sohn Greg kenne ich besser. Er hat im Nahen Osten für die CIA Satellitenaufklärung gemacht, und zwar zur gleichen Zeit, als wir in Nicaragua waren. Vor acht Jahren ist er zur Antiterrorabteilung beim FBI gewechselt.«
    Nathan sagte nichts. Er wusste das alles schon. Harv wollte damit nur den Stein ins Rollen bringen.
    »Er ist ein guter Mensch«, sagte Harvey.
    Nathan schwieg. Natürlich würde er Frank Ortega helfen, aber nur zu Bedingungen, die nicht verhandelbar waren.
    »Ohne Gregs Hilfe hätte ich dich damals nicht rausholen können«, fuhr Harvey fort. »Ich weiß, dass du das weißt. Aber Greg weiß es auch. Wir sind damals nächtelang zusammengesessen und haben uns die Satellitenfotos angesehen. Er hat seine Zeit freiwillig zur Verfügung gestellt, ohne eine Gegenleistung zu erwarten. Ich stehe tief in seiner Schuld, Nate.
Du
auch.«
    Den Rest der Fahrt sagte keiner etwas. Harvey hatte recht mit allem, was er sagte, und Nathan nahm ihm die Predigt nicht übel. Harv hatte ihm damals das Leben gerettet. Keinen Tag länger hätte er es in diesem verdammten Folterkäfig ausgehalten. Er erinnerte sich auch gar nicht mehr daran, dass Harv ihn fünf Kilometer durch den Dschungel getragen hatte. Zu seinem Glück war er dabei die meiste Zeit bewusstlos gewesen.
    Nathan hatte sich bei ihrem schiefgelaufenen Einsatz geopfert, damit Harvey entkommen konnte. Sie waren auf allen Seiten von Guerillakämpfern umzingelt gewesen – und die Jungs brannten darauf, die Amerikaner lebend zu fangen. Die beiden trennten sich, damit jeder eine bessere Chance hatte, zu entkommen, aber dann war Nathan noch einmal zurückgekehrt, um Harvey bei seiner Flucht Rückendeckung zu geben. Er hatte Schüsse abgegeben und damit absichtlich seine Position verraten, um die Söldner von seinem Partner abzulenken.
    Das Ergebnis? Nathan und Harvey standen sich näher als Familienangehörige. Jeder würde für den anderen sein Leben opfern – keineFrage. Und wenn es Harvey so viel bedeutete, den Ortegas zu helfen, würde Nathan ihn nicht im Stich lassen.
    Um 23:50 Uhr bogen sie auf den Zufahrtsweg zu Frank Ortegas Anwesen. Die steile Straße schlängelte sich zu einem Haus im spanischen Kolonialstil mit rotem Ziegeldach. Hochgewachsene, von Leuchtflecken erhellte Palmen säumten die Zufahrt und verliehen ihr das Aussehen eines beeindruckenden Säulenganges. Vor einer separaten Garage, in der drei Fahrzeuge Platz hatten, parkte ein dunkler Ford Taurus. Nathan vermutete, dass es sich um ein Dienstfahrzeug des FBI handelte, wahrscheinlich das von Greg Ortega. Das Haus mit dem weißen Gipsstuckverputz war groß, aber nicht protzig, und die klassische Symmetrie des Designs wirkte angenehm auf den Betrachter. Neben der Treppe, die zum Haupteingang führte, befand sich eine Rollstuhlrampe. Als der Mercedes zum Stehen kam, lief ein Rottweiler aus dem Garten und baute sich bedrohlich vor ihnen auf.
    Nathan öffnete die Tür.
    Harv legte ihm eine Hand auf die Schulter. »Vielleicht solltest du warten, bis Frank rauskommt.«
    Nathan stieg aus und trat einen Schritt nach vorne. Er sprach zu dem Hund im Flüsterton: »Immer mit der Ruhe. Du bist hier nicht der Boss. Ich bin es.«
    »Komm schon, Nate, steig wieder ein. Der Hund reißt dich sonst in Stücke.«
    Aber Nathan trat noch einen Schritt nach vorn. »Ich habe keine Angst vor dir. Leg dich hin. Sofort.« Der Hund wich einen Schritt zurück. Dieser Neuankömmling hatte ihn offenbar verunsichert. Plötzlich hörte er etwas, das Nathan nicht wahrnahm, denn er spitzte die Ohren und ging auf das Haus zu. Als Nathan aufblickte, sah er zwei Männer durch die Eingangstür kommen. Der Ältere saß in einem Rollstuhl – Frank Ortega, der ehemalige FBI-Direktor.
    Der Hund wedelte mit seinem kupierten Schwanz, trottete die Einfahrt entlang und dann die Rollstuhlrampe hoch. Er setzte sich neben seinen Besitzer, worauf dieser ihm den Rücken streichelte.
    Nathan war Frank Ortega schon einmal begegnet, wusste aber nicht mehr, wo. Vielleicht bei einer politischen Veranstaltung. Harv und Nathan gingen den beiden Männern entgegen, als sie die
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