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Todesqual: Thriller

Todesqual: Thriller

Titel: Todesqual: Thriller
Autoren: Robert Ellis
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wusstest es.«
    »Es war nur eine Vermutung«, sagte er leise. »Ich wollte es nicht wahrhaben.«
    Die Stimmung, die sich im Raum ausbreitete, war bedrückend und so schwarz wie die Nacht.
    »Seit wann?«
    »Mir war klar, dass Tim Holt nicht Selbstmord begangen haben konnte, Lena. Sobald wir ins Haus kamen, habe ich gespürt, dass etwas nicht stimmt.«
    »Warum hast du dann unbeirrt weitergemacht?«
    Er zuckte die Achseln. »Ich hatte ja keine Ahnung, wer der Täter war. Nur, dass es jemand ganz in unserer Nähe gewesen sein muss. Jemand, der nichts mehr zu verlieren hatte. Ich wollte ihn glauben machen, dass er ungeschoren davonkommt, damit er keinen Grund hat, sich an dir schadlos zu halten.«
    Eine Weile verging, während Lena über Rhodes’ Worte nachdachte. Nachdem sie die Zigarette in einem Teller auf dem Tisch ausgedrückt hatte, reichte sie ihm die CD-Quittung.
    »Novak hat Holt und das Mädchen getötet«, sagte sie.
    Rhodes nahm das schweigend auf. Lena sah das Funkeln in seinen Augen, vermischt mit Enttäuschung und Schmerz, und kam zu dem Schluss, dass sie gerne sein Gesicht betrachtete. Inzwischen lieber als je zuvor.
    »Die fragliche CD liegt bereits in der Asservatenkammer«, meinte er. »Es dürfte kein Problem sein, den Strichcode zu vergleichen. Hast du das Plektron?«
    Sie nickte, zog es aus der Tasche und gab es ihm.
    »Falls es dir weiterhilft« sagte er, »glaube ich nicht, dass Novak deinen Bruder vorsätzlich umgebracht hat. Je länger ihr zusammengearbeitet habt, desto mehr hat es ihm zu schaffen gemacht.«
    »Jetzt arbeiten wir nicht mehr zusammen«, erwiderte sie. »Außerdem ist das noch keine Erklärung für den Mord an Holt und Molly McKenna.«
    »Richtig.«
    Rhodes drehte das Plektron in der Hand und betrachtete die Gravur in dem Licht, das durchs Fenster hereinfiel.
    »Ich wusste zwar, dass es wichtig ist«, meinte er, »kam aber nicht dahinter, welche Rolle es spielte. Bis vor zwanzig Minuten, als ich sah, wie du es dem Mädchen vom Hals gerissen hast.« Rhodes gab ihr Plektron und Quittung zurück. »Novak war verrückt nach seiner Tochter. Insbesondere damals, als sie anfing, auf die schiefe Bahn zu geraten. Er ist ihr häufig nachts gefolgt und hat sie aus Kneipen rausgeholt.«
    »Sie ist ein Fan und hatte vermutlich gehört, dass Holt wieder in der Stadt ist und eine neue Band gegründet hat.«
    Rhodes nickte. »Sicher ist sie zu einem seiner Auftritte gegangen und hat dabei die Kette getragen. Ich wette, das hat sie absichtlich getan.«
    Lena überlegte. Beim Anblick der Kette war Holt bestimmt erschrocken, denn er hatte in diesem Moment gewusst, dass sie das Mädchen war, nach dem alle vergeblich suchten – das Mädchen, mit dem David Gamble in der Nacht seiner Ermordung die Bar verlassen hatte. Er hatte Lena angerufen, um es ihr zu erzählen. Vielleicht hatte er versucht, Kristin zur Rede zu stellen. Novak hatte es erfahren und beschlossen, etwas zu unternehmen. Die Zeit wurde knapp.
    Als Nikki Brant ermordet wurde, deutete Novak die Tat als das Verbrechen eines Serienmörders und ging das Risiko ein. Er stahl eine Probe von Martin Fellows’ Sperma, versteckte es in der Kühltasche bei seinen Coladosen und wartete ab. Nach James Brants Entlastung begann er, die Reise an den Ort zu planen, wo er beim Schlafen beide Augen zumachen konnte. Er kaufte die CD, die Lena in Holts Schlafzimmer vorgefunden hatte.
    Allerdings hatte er wieder mit dem Trinken angefangen. Er war nicht ganz klar im Kopf.
    Bei seiner Ankunft in Holts Haus fand er Molly McKenna im Bett vor und nahm an, dass sie zum Inventar gehörte. Er wusste, was er tun musste, und brachte es so schnell wie möglich hinter sich. Für ihn bedeutete dieser brutale Doppelmord einen Ausweg. Nachdem er sich wieder beruhigt hatte, dämmerte ihm, dass der Fall logische Widersprüche aufwies. Als Lena begann, Rhodes zu verdächtigen, hatte Novak sie darin bestärkt. Beflügelt vom Inhalt der Flasche, die sie im Kühlschrank gefunden hatte, hatte er frei improvisiert.
    Lena sah Rhodes an, der auf dem Sofa saß und seine Armschlinge zurechtrückte. Ob Novak wohl als Nächstes Rhodes ins Visier genommen hätte? Sicher hätte er es wieder als Selbstmord inszeniert: Rhodes sei, wie Lena bereits vermutet habe, der Täter und habe die Schuld nicht mehr ertragen können.
    Da fiel ihr noch etwas ein. Das Gespräch mit Molly McKennas Bruder, der Rhodes eindeutig identifiziert hatte. »Warum hast du McKennas Bruder bedroht?«
    »Der Junge
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