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Todesnacht: Thriller (German Edition)

Todesnacht: Thriller (German Edition)

Titel: Todesnacht: Thriller (German Edition)
Autoren: James Hayman
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Typ ohne Namen, aber mit einem Boot. Und jetzt springt, oder ich schieße. Und eines könnt ihr mir glauben: Ich bin ein hervorragender Schütze. «
    » Du dreckiges Arschl… «
    » Ihr habt die Wahl. Springt, schwimmt um euer Leben, und vielleicht schafft ihr es ja bis ans Ufer. Oder bliebt hier an Bord und sterbt. Also, ich fange jetzt an zu zählen. «
    Rory sprang zuerst. Scott folgte ihm erst, als der Mann bei » Dr… « angekommen war.
    Er blickte über die Reling und lächelte, während Rory und Scott auf die Lichter zuhielten. Er wusste, dass die beiden nicht die geringste Chance hatten. Nicht auf diese Entfernung. Nicht ohne Neoprenanzüge. Nicht in vier Grad kaltem Wasser. Und erst recht nicht in der Bay of Fundy bei ablaufendem Wasser.
    Er sah ihnen mit dem Nachtsichtgerät so lange nach, bis er ihre rudernden Arme nicht mehr sehen konnte. Leerte die Bierflaschen und wischte sorgfältig die Fingerabdrücke ab. Wusch die Flaschen und rieb sie trocken, um sämtliche DNA -Spuren zu beseitigen, und warf sie anschließend in den Altglasbehälter. Dann holte er die kleine Tasche aus dem Kajak. Er überprüfte die Glock 17, mit der Rory den Wachmann erschossen hatte. Versicherte sich, dass tatsächlich zwei Schüsse abgegeben worden waren, und legte sie in die Tasche zurück, ohne die Fingerabdrücke zu verwischen. Anschließend legte er auch noch die Portemonnaies mit den in New Brunswick ausgestellten Führerscheinen dazu. Falls ihre Leichen nicht gefunden oder nur aufgedunsen oder halb zerfressen ans Ufer gespült würden, dann lieferten die ballistische Untersuchung, das Überwachungsvideo, ihre Fingerabdrücke auf der Waffe und ihre Portemonnaies mit den Ausweisen genügend Indizien, um sie mit dem Medikamentendiebstahl und der Ermordung des Wachmanns in Verbindung zu bringen. Und das alles ohne jeden Hinweis auf ihn selbst.
    Er zog den Reißverschluss wieder zu und legte die Tasche zurück in das Schlauchboot. Dann schubste er es über die Reling ins Wasser und warf die Paddel hinterher. Ob die Bullen zuerst die Leichen oder das gekenterte Kajak finden würden, war schwer zu sagen. Spielte auch keine Rolle. Die Tabletten würden so oder so verschwunden bleiben. In die Tiefen des Ozeans hinabgesunken, würden sie annehmen. Wo die Fische ohne Zweifel einen Heidenspaß damit hätten.
    Schließlich streifte der Mann die Latexhandschuhe ab, ließ den alten Dieselmotor an, legte den Gang ein und fuhr die Küste entlang. Er holte eine kalte Flasche Stoli und einen Plastikbecher aus dem Kühlschrank. Kippte einen ordentlichen Schluck über ein paar Eiswürfel und prostete sich selbst zu – im stillen Gedenken an seine beiden jungen Helfer und auf den ersten Tag vom Rest seines Lebens.

1
    Freitag, 21. August 2009, 19.49 Uhr
    Machiasport, Maine
    Es war 19.49 Uhr an einem Freitagabend im August. Dr. Emily Kaplans Praxis war immer noch geöffnet, genau wie jeden Freitagabend – ein Entgegenkommen gegenüber denjenigen, die einen Arztbesuch zu normalen Sprechzeiten nur schwer einrichten konnten.
    Sie war gerade im Gespräch mit dem letzten Patienten des Tages, ja der ganzen Woche, einem Hummerfischer namens Daniel Cauley. Er saß ihr gegenüber auf der anderen Seite des ramponierten, alten Bauerntisches, der Emily als Schreibtisch diente, seit sie im September vor vier Jahren die Hausarztpraxis mit dem schönen Namen » Machiasport Family Medicine « eröffnet hatte. Sie reichte Cauley ein Rezept für ein cholesterinsenkendes Mittel. Dabei fiel ihr Blick durch das Fenster. Im Schatten am Ende der Einfahrt stand eine junge Frau und starrte zum Haus herüber. Wer konnte das sein? Warum stand sie um diese Zeit da und beobachtete die Praxis? Eine verspätete Patientin, die abwarten wollte, bis sie, Emily, mit dem derzeitigen Patienten fertig war? Oder wartete sie auf Cauley? Seine Tochter vielleicht? Womöglich seine Enkelin?
    » Und die sollen mir helfen? « Cauleys Frage riss Emily aus den Gedanken.
    » Ganz bestimmt « , erwiderte sie. » Besonders wenn Sie die Ernährungsrichtlinien befolgen, die ich Ihnen schon im letzten Jahr mitgegeben habe. Und vielleicht versuchen Sie, ein bisschen mehr Sport zu treiben. «
    Cauley nickte. Er wolle es versuchen, sagte er. Sie hatte ihre Zweifel.
    Es war fünf Minuten nach acht, als sie Cauley nach draußen auf die Veranda begleitete. Damit war die Praxis offiziell geschlossen. Doch sie wollte wissen, ob die junge Frau immer noch dastand und das Haus beobachtete. Und genau so
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