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Todeskampf - Robotham, M: Todeskampf - The Night Ferry

Todeskampf - Robotham, M: Todeskampf - The Night Ferry

Titel: Todeskampf - Robotham, M: Todeskampf - The Night Ferry
Autoren: Michael Robotham
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wendet sich an die Schaulustigen. »Wir brauchen Decken und einen Arzt.«
    »Ist sie tot?«, fragt irgendjemand.
    »Kennst du sie?«, fragt ein anderer.
    »Sie ist schwanger!«, ruft eine Frau.
    Cates Augen sind offen, und ich kann mein Spiegelbild darin sehen. Ein stämmiger Mann mit einem grauen Pferdeschwanz beugt sich über uns. Er spricht mit irischem Akzent.

    »Sie sind einfach zwischen den parkenden Autos vorgetreten. Ich schwöre, ich habe sie nicht gesehen.«
    Cate erstarrt am ganzen Körper und reißt die Augen auf. Selbst mit all dem Blut im Mund versucht sie zu schreien und wirft den Kopf hin und her.
    Donavon springt auf und packt den Fahrer am Hemd. »Warum haben Sie nicht gebremst, Arschloch?«
    »Ich habe sie nicht gesehen.«
    »LÜGNER!« Seine Stimme ist heiser vor Hass. »Sie haben sie vorsätzlich überfahren.«
    Der Fahrer sieht sich nervös zu den Schaulustigen um. »Ich weiß nicht, wovon er redet. Ich schwöre, es war ein Unfall. Er redet wirr – «
    »Sie haben sie gesehen.«
    »Erst als es zu spät war …«
    Er stößt Donavon weg. Knöpfe reißen ab, das Hemd des Fahrers öffnet sich über der Brust und entblößt die Tätowierung: ein gekreuzigter Christus.
    Die Leute sind von der Feier auf die Straße gekommen, um zu sehen, was es mit dem Lärm auf sich hat. Einige rufen und versuchen, die Straße frei zu machen. Ich höre Sirenen.
    Ein Notarzt drängt sich durch die Menge. Meine Finger sind klebrig und warm. Ich habe das Gefühl, Cates Kopf zusammenzuhalten. Zwei weitere Teams treffen ein, und die Notärzte tun sich zusammen. Ich kenne die Routine – kein Brand, kein Benzinleck und keine eingestürzten Strommasten –, zunächst wird die eigene Unversehrtheit abgesichert.
    Ich drehe mich zu Felix um, dunkle Umrisse, die unter der Hinterachse des Wagens eingeklemmt sind. Reglos.
    Ein Notarzt kriecht unter den Kotflügel. »Der hier ist hinüber«, ruft er.
    Ein zweiter Notarzt schiebt seine Hände unter meine und übernimmt Cates Kopf. Zwei Ärzte kümmern sich um sie.
    »Luftwege blockiert. Lege Guedeltubus.«

    Er schiebt ihr einen gebogenen Plastikschlauch in den Mund und saugt das Blut heraus.
    »Systolischer Blutdruck einhundertzehn zu neunzig. Rechte Pupille erweitert.«
    »Leg eine Halsmanschette an.«
    Irgendjemand spricht in ein Walkie-Talkie. »Wir haben ein schweres Schädeltrauma und innere Blutungen.«
    »Sie ist schwanger«, höre ich mich sagen. Ich weiß nicht, ob sie mich hören können.
    »Blutdruck sinkt. Puls schwach.«
    »Sie blutet in ihren Schädel.«
    »Wir müssen sie in den Wagen bewegen.«
    »Sie braucht sofort Blutkonserven.«
    Sie rollen Cate vorsichtig seitlich auf ein Spineboard und hieven sie auf die Trage.
    »Sie ist schwanger«, sage ich noch einmal.
    Der Notarzt dreht sich zu mir um.
    »Kennen Sie sie?«
    »Ja.«
    »Wir haben noch Platz für eine Person. Sie können vorne mitfahren.« Er drückt auf einen Ambubeutel und pumpt Luft in ihre Lunge. »Wir brauchen Name, Geburtsdatum, Adresse – ist sie auf irgendwelche Medikamente allergisch?«
    »Ich weiß nicht.«
    »Wann ist der Termin?«
    »In vier Wochen.«
    Die Trage ist in dem Krankenwagen verschwunden. Die Notärzte steigen ein, und ein Sanitäter schiebt mich hastig auf den Beifahrersitz. Die Tür wird geschlossen, und wir fahren los. Durch das Fenster nehme ich die gaffende Menge wahr. Woher sind all die Leute gekommen? Donavon sitzt auf dem Bordstein und blickt benommen vor sich hin. Ich will, dass er mich ansieht. Ich will danke sagen.
    Die Notärzte kümmern sich weiter um Cate. Einer von ihnen
spricht in ein Walkie-Talkie und benutzt Wörter und Kürzel wie Bradycardie und ICP. Ein Herzmonitor piept eine gebrochene Botschaft.
    »Kommt sie durch?«
    Niemand antwortet.
    »Was ist mit dem Baby?«
    Er knöpft ihre Bluse auf. »Ich gebe ihr zwei Beutel.«
    »Nein, warte. Ich habe ihren Puls verloren.«
    Auf dem Monitor ist nur noch eine flache Linie zu erkennen.
    »PEA.«
    »Beginne Herzdruckmassage.«
    Er reißt ihre Bluse auf und entblößt BH und Leib.
    Die Notärzte sehen sich an und ziehen die Brauen hoch – ein einziger wortloser Blick, der alles sagt. Um Cates Leib ist ein großes Schaumstoffpolster geschnallt, das sich an ihren Bauch schmiegt. Er reißt es weg, und Cate ist nicht mehr »schwanger«.
    Der Arzt drückt abrupt und heftig auf ihre Brust und zählt die Kompressionen. Der Herzmonitor heult mit der Sirene um die Wette.
    »Keine Reaktion.«
    »Vielleicht müssen wir sie
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