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Todeshunger

Todeshunger

Titel: Todeshunger
Autoren: David Moody
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nicht bleiben. Zu gefährlich.«

    Ich ziehe sie hinter mir in den Park. Sie strampelt und tritt immer noch wie wild um sich, reicht aber mit ihren kurzen Armen nicht bis zu meiner Hand, um den Griff zu lösen. Ich laufe rasch über das aufgeweichte Gras. An der einzigen Ausfahrt ist ein Engpass, da Jeeps, riesige Lastwagen und andere gepanzerte Fahrzeuge sich in Position bringen wollen, um auf eine Fahrbahn zu gelangen, die kaum breit genug für ein einzelnes Vehikel ist. Um sie herum versuchen Flüchtlinge und Soldaten gleichermaßen, aus dem Park zu entkommen. Die Leute bekämpfen sich gegenseitig, um zu fliehen, aber es sind keine anderen wie wir hier. Es kämpfen Unveränderte gegen Unveränderte.
    Ein olivgrüner Landrover fährt an und braust schlingernd durch den Schlamm, bevor er am Ende der ständig wachsenden Fahrzeugschlange zum Stillstand kommt. Niemand beachtet uns, als ich darauf zulaufe. Der Fahrer versucht, die stehende Schlange zu passieren und sich dazwischenzudrängeln, da er nichts als hier weg will, bevor das unvermeidliche Flächenbombardement beginnt. Aber es gibt für niemanden einen Weg hinaus. Über allem schwebt ein Helikopter, aus dem eine sinnlose Bekanntmachung gesendet wird, die man beim Lärm der heulenden, überdrehten Motoren sowieso nicht verstehen kann.
    Der Fahrer des Landrovers ist abgelenkt und streitet mit einem der anderen Soldaten auf der Rückbank. Das ist unsere Chance. Ich ziehe Ellis dicht zu mir und flüstere ihr ins Ohr.
    »Töte sie, Süße.«
    Ich reiße die Tür des schlammverspritzten Fahrzeugs auf und werfe sie im wahrsten Sinne des Wortes hinein. Ich schlage die Tür zu und warte mehrere bange Sekunden, bis das blutverschmierte Gesicht eines Soldaten gegen
die Scheibe geklatscht wird, sodass das Glas zerbricht. Ich ziehe die Tür auf, zerre den Fahrer heraus und trete ihm so lange aufs Gesicht, bis er sich nicht mehr bewegt. Ich springe auf seinen noch warmen Sitz und schlage die Tür zu. Hinter ihm sitzt Ellis auf der Brust eines toten Soldaten und zerfleischt ihm mit bloßen Händen die Kehle.
    »Braves Mädchen«, sage ich zu ihr. »Und jetzt setz dich hin, und halt dich fest.«
    Der Weg vor uns ist immer noch unpassierbar, und jetzt laufen noch mehr Soldaten auf uns zu, die sich freilich mehr für das Fahrzeug als ihre gefallenen Kameraden oder uns interessieren. Als der Erste bei der Tür angelangt ist, lege ich den Rückwärtsgang des Landrovers ein, setze zurück, stoße einen von ihnen um und fahre über seine gebrochenen Beine. Erster Gang, dann gebe ich Gas. Einen Moment drehen die Reifen auf dem nassen, rutschigen Boden durch, aber auf dem Leichnam des Soldaten finden die Reifen schließlich Halt, und wir setzen uns in Bewegung.
    »Festhalten«, sage ich erneut zu Ellis, während wir durch den Schlamm schlingern und rutschen. Ich folge dem kurvenförmigen Verlauf des Zauns und suche nach der Stelle, wo wir hereingekommen sind, während ich hoffe, dass wir an dem Lastwagen vorbei auf die andere Seite gelangen. Da ist sie. Ich gebe Gas und fahre über den umgestürzten Drahtzaun, wobei der Landrover an dem verunglückten Lastwagen entlangschrammt. Ich steuere heftig nach rechts, dann ebenso heftig nach links, dann wechsle ich wieder die Richtung und manövriere zwischen den Bäumen hindurch. Hinter mir wird Ellis von einer Seite auf die andere geschleudert, aber wenigstens bieten ihr die blutigen Leichen der Soldaten ein gewisses Schutzpolster.

    »Schnall dich an.«
    Sie reagiert nicht. Ich reiße das Lenkrad erneut heftig herum, dann halte ich es verkrampft fest, als wir die Bäume hinter uns lassen, durch einen niedrigen Lattenzaun brechen und auf eine Nebenstraße gelangen, wo es von Menschen wimmelt, die aus dem Weg rennen, als wir auf sie zugerast kommen. Ellis wirft sich gegen das Fenster und schlägt mit den Fäusten dagegen – sie möchte um jeden Preis hinaus und töten.
    Vor uns liegt eine Verkehrsinsel, um die die restlichen Fahrzeuge, die aus dem Park entkommen konnten, herumfahren. Ich beschleunige entgegen der Fahrtrichtung und erzwinge mir einen Weg in die Kolonne der rasenden Fahrzeuge. Wir sausen eine breite Straße entlang, die auf einer Seite so gut wie frei ist, da die Flüchtlinge auf die andere ausweichen, wenn wir näher kommen. Die Straße führt auf eine hohe Überführung auf massiven Betonpfeilern, und da weiß ich, wohin die Reise geht. Dies war offenbar die Hauptverkehrsstraße der Unveränderten vom und zum
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