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Todesfrist

Todesfrist

Titel: Todesfrist
Autoren: Andreas Gruber
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entführen. Sie ist eine Furie, die immer noch alle Lehrlinge der Autowerkstatt traktiert. Carl wollte sie in einem Seitenarm der Elbe ertränken. Die Bleigewichte und Broschüren der Fischbecken lagen bereits in seinem Wagen. Aber er konnte nur noch die letzte Erzählung vollenden: seinen Selbstmord.«
    »In Wahrheit haben wir also vier Menschen das Leben gerettet.«
    Sneijder nickte. »Gute Arbeit.« Er reichte ihr die Hand. »Ich muss zum Flughafen und zurück nach Wiesbaden. Danke für Ihr Kommen und das Buch, Eichkätzchen.«
    »Gern geschehen, Somerset.«
    Grinsend ging er zum Ausgang. Sabine legte den Brief zurück in die Laterne und sah Sneijder nach. Dann schlenderte auch sie langsam zum Ausgang. Nach einigen Metern kramte sie die Rechnung der Dresdner Haital-Filiale aus der Hosentasche und warf sie in den Papierkorb.
     
    Vor dem Eingang stand immer noch der Polizeiwagen. Sabine sah von Weitem, wie Sneijder mit dem Beamten sprach und danach in einen BMW stieg. Auf der Fahrerseite! Sekunden später fuhr er weg.
    Sabine ging auf den Polizisten zu. »Entschuldigen Sie bitte«, sprach sie ihn an. »Ist der Mann soeben selbst gefahren?«
    »Ja, er sagte, er muss zum Flughafen.«
    »Haben Sie ihn hergebracht?«
    Der Polizist schüttelte den Kopf. »Ich warte hier auf die Kollegen von der Spurensicherung. Muss sie zu einem Grab führen. Warum fragen Sie?«
    Sabine sah dem BMW verblüfft hinterher, wie er im Mittagsverkehr zwischen den anderen Autos verschwand. War das zu fassen? »Angeblich hat er keinen Führerschein.«
    »Merkwürdiger Typ, nicht wahr?«, stellte der Kollege fest.
    »In jeder Hinsicht«, antwortete sie. »Hat er Sie nach einer Haital-Filiale gefragt?«

    »Wie?« Der Beamte runzelte die Stirn. »Nee, hat mich bloß um Streichhölzer gebeten. Das war doch Maarten Sneijder aus Rotterdam, nicht wahr?«
    Sabine schüttelte den Kopf. »Maarten S. Sneijder«, korrigierte sie ihn.
     
    Während sie über den Parkplatz zu ihrem Auto schlenderte, dachte sie über Sneijders Angebot nach. Sie konnte unmöglich für zwei Jahre oder länger nach Wiesbaden ziehen. Wie sollte Monika mit den drei Mädchen allein zurechtkommen? Doch dann fiel ihr ein, dass ihr Vater nach München kam, um Monika zu unterstützen. Vielleicht sollte ja alles so sein. Sie dachte an Kriminalkommissaranwärter Erik Dorfer, ihren Jugendfreund, den sie in Wiesbaden wiedertreffen würde. Weil er ihr seinen Zugangscode zu Daedalos gegeben hatte, stand sie tief in seiner Schuld.
    In ihrem Wagen klappte sie die Sonnenblende herunter. Es war kurz vor Mittag. Keine einzige Wolke trübte den Himmel. Die Dresdner Altstadt war ein wunderschönes Fleckchen. Vielleicht sollte sie noch ein paar Stunden hier bleiben, bevor sie nach München zurückfuhr. An diesem freien Tag hatte sie Zeit im Überfluss. Außerdem war es ihr Geburtstag.
    Sie griff nach dem Geschenk ihrer Mutter, das auf dem Beifahrersitz lag. Jetzt war es endlich an der Zeit, es zu öffnen. Sie zog die Schleife herunter und riss das Papier auf. In ihrem Schoß lag ein Bildband über Methoden zur Täterprofilerstellung des BKA. Auf der ersten Seite befand sich eine Widmung ihrer Mutter.
    Alles Gute zum Geburtstag, ich hoffe, dein Wunsch geht in Erfüllung.
    Ach, dachte sie, hättest du mir das doch selbst noch sagen können …

Danksagung
    Jede Danksagung steht am Ende einer langen Reise, bei der man sich zweifelsohne verirrt hätte, gäbe es nicht wunderbare Menschen, die einem die Schwächen des Romans aufzeigen. In meinem Fall sind das Günter Suda, Heidemarie Gruber, Veronika Grager, Jürgen Pichler, Robert Froihofer, Leo Schabauer, Peter Hiess, Gaby Willhalm, Michael Adam und Magdalena Adam. Danke, dass ihr das Manuskript so aufmerksam gelesen und schonungslose Kritik geübt habt.
    Die Idee, eine Psychotherapie in diesem Thriller einzubauen und eine Therapeutin als Heldin zu wählen, kam mir durch das Theaterstück Equus von Paul Shaffer. Der größte Teil der Recherchen betraf daher den psychotherapeutischen Plot. Für kostenlose Einführungsgespräche, bei denen ich mich in Therapie begab, danke ich Monika Korber, Angela Kunz, Ulrike Haderer und Frau Dr. Barbara Greuer-Walenta. Vielen Dank für den Einblick in Ihre großartige Arbeit. Für Detailfragen zur Psychotherapie danke ich vor allem Frau Mag. Uta Weber-Grüner für ihre ausführlichen Erklärungen und Frau Mag. Eva Gruber für ihre zahlreichen Ideen und dafür, dass sie das Manuskript trotz ihres vollen
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