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Todesfahrt: Thriller (German Edition)

Todesfahrt: Thriller (German Edition)

Titel: Todesfahrt: Thriller (German Edition)
Autoren: Nicola Marni
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Hauptsache, Sie stehen morgen früh wieder auf den eigenen Beinen!« Dietrich lachte und sagte sich, dass er sich ebenfalls ein Bier genehmigen würde. Allerdings nicht mehr, denn der Alkohol vertrug sich nicht mit den Medikamenten, die er wegen seiner Verletzung noch einnehmen musste.
    »Sind die anderen schon da?«, fragte er Henriette, die noch darüber nachsann, wo sie die Cognac-Kanone aufstellen sollte.
    »Herr Fahrner und Herr Grapengeter sind die Ersten«, erklärte sie und beschloss, das Ding genau in die Mitte des Tisches zu platzieren.
    SECHSUNDZWANZIG
     

    E
ine halbe Stunde später erschien Franz Xaver Wagner mit Petra und Hans Borchart. Torsten folgte ihnen in einem eigenen Wagen. Henriette führte die Gäste auf die Terrasse und sorgte dafür, dass sie etwas zu trinken erhielten. Dabei warf sie Petra einen kurzen Blick zu. Ihre Kollegin hatte noch einige Kilo zugenommen und wirkte kurzatmig, schien aber bester Dinge. Im Gegensatz zu ihr hatte Torsten an Gewicht verloren und war so braun gebrannt, wie es nur die Sonne Afrikas vermochte. Er war erst vor zwei Tagen aus Somaliland zurückgekehrt und hatte Mühe, sich in dieser Runde zurechtzufinden.
    »Gab es Probleme?«, fragte Henriette ihn.
    Torsten schüttelte den Kopf. »Wie kommst du darauf? Ich habe die letzten Wochen nur Schulungen abgehalten und Omar und seinen Leuten geholfen, einige Minenfelder abzubauen.«
    »Mir würde das Probleme machen«, mischte sich Fahrner ein und bat um das nächste Bier. »Heute kann ich es mir erlauben. Hier ist nämlich keiner, der mir auf die Schnauze haut, wenn ich mal ausfällig werde!«
    »Doch, ich!«, gab Grapengeter gut gelaunt zurück. Er war lange genug im Krankenhaus gewesen, um einen Nachmittag unter Freunden genießen zu können.
    Fahrner achtete nicht auf ihn, denn er wollte mehr über Renks Aufenthalt in Somaliland wissen. »Was gibt es Neues? Kloppen sich die Schwarzen immer noch?«
    Einige tadelnde Blicke ließen ihn schrumpfen. »Es war doch nicht abwertend gemeint«, maulte er.
    »Es kommt nicht darauf an, wie Sie es meinen, sondern wie andere es auffassen könnten«, konterte Dietrich mit leichter Schärfe und sah Jamanah an. Diese lächelte jedoch nur, als nähme sie Fahrner nicht ernst. Ihre Miene verriet, dass sie sich sehr für das interessierte, was im Land ihrer Geburt geschah.
    »Schicken die Dulbahante immer noch ihre Todesschwadronen aus, oder haben sie ihre Angriffe gegen die Isaaq eingestellt?«
    »Nach Sayyidas Tod gab es keinen Überfall dieser Art mehr. Die letzten Kämpfe haben alle Beteiligten so erschöpft, dass sie vorerst einen Waffenstillstand schließen mussten. Der Warlord Diya Baqi Majid hat sich unter Wahrung gewisser Sonderrechte Somaliland angeschlossen und weiß die meisten Warsangeli hinter sich. Bei den Dulbahante ist Sayyidas Vater Wafal Saifullah als Stammesführer gestürzt worden. Es wird noch einige Zeit vergehen, bis sich dort eine neue Struktur etabliert hat. Derweil kontrolliert Somaliland das Gebiet. Allerdings erhebt auch Puntland Ansprüche. Nur sind sich die Majerten nicht einig, wer von ihnen der Anführer sein soll. Vorerst werden deren Streitigkeiten noch mit Worten ausgefochten, und Petras Berechnungen zufolge dürfte das noch eine Weile so bleiben.
    Da die Isaaq nun die Waffen besitzen, die an Bord der Caroline nach Somaliland geschafft worden sind, riskieren die anderen Stämme nicht, sie anzugreifen. Sie selbst sind klug genug, sich auf ihr Stammesgebiet zu beschränken und den Warsangeli und den Dulbahante eine gewisse Autonomie zu lassen. Das ist vor allem Omar Schmitt zu verdanken – oder Omar Salil, wie er sich in Afrika nennt. Er hat sich bei den dortigen Bonzen den Mund fusselig geredet, sodass die Kerle nicht übermütig geworden sind oder ihren Rachegelüsten freien Lauf gelassen haben.«
    »Sie sollten Ihre Verdienste nicht unter den Teppich kehren«, sagte Wagner und fuhr zu den anderen gewandt fort: »Herr Renk hat nicht nur die neu aufgestellte somaliländische Antiterroreinheit trainiert, sondern auch viele Gespräche mit hohen Militärs und Regierungsmitgliedern geführt. Die einzige Gefahr, die wir jetzt noch sehen, besteht in den islamistischen Milizen. Doch mit der Antiterroreinheit und den Waffen, die sie von uns erhalten haben, wird sich Somaliland auch gegen diese behaupten können.«
    »Wie hat eigentlich die Weltöffentlichkeit die Tatsache aufgenommen, dass Deutschland Somaliland Waffen geliefert hat? Wir haben doch gegen
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