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Todesfahrt: Thriller (German Edition)

Todesfahrt: Thriller (German Edition)

Titel: Todesfahrt: Thriller (German Edition)
Autoren: Nicola Marni
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sprangen von den Pritschenwagen, durchkämmten den Ort und töteten alles, was vor die Läufe ihrer Waffen geriet. Alle Hütten wurden in Brand gesetzt.
    Als das Gemetzel in vollem Gange war, rollte ein großer, moderner Geländewagen heran. Vor dessen Schiebedach war ebenfalls ein schweres Maschinengewehr befestigt. Allerdings wurde diese Waffe nicht von einem Mann im braungefleckten Tarnanzug bedient, sondern von einer jungen Frau, deren Kleidung nur ihr Gesicht von den Augen bis zum Kinn frei ließ. Sie feuerte mit tödlicher Präzision auf die wenigen Überlebenden des Dorfes, die vor Angst erstarrt in Ecken kauerten oder hilflos umherirrten.
    Eben wollte sie eine junge Frau unter Feuer nehmen, die mit einem Säugling auf dem Arm im Zickzack zwischen zwei brennenden Hütten hindurchstürmte. »Halt, nicht schießen! Fahr sie um«, klang da eine befehlsgewohnte Frauenstimme aus dem hinteren Teil des Wagens auf.
    Sofort gab die Fahrerin Gas und schoss so knapp an einer in Flammen stehenden Hütte vorbei, dass glimmende Holzstückchen durch die Dachluke ins Wageninnere fielen. Während die Frau auf dem Rücksitz schallend lachte, packten zwei ihrer Begleiterinnen die Stücke, bevor sie die Sitzpolster in Brand setzen konnten, und warfen sie ins Freie.
    Unterdessen hatte die fliehende Frau ihre motorisierten Verfolger bemerkt und schlug einen weiteren Haken. Doch eine brennende Hütte versperrte ihr den Weg. Der Geländewagen streifte sie und schleuderte sie zu Boden, und bevor sie wieder auf die Beine kam, waren drei Männer über ihr und packten sie.
    Der Geländewagen hielt an, die hintere Seitentür wurde geöffnet, und eine Frau in einem langen, dunkelroten Kleid und mit einem grünen Schal um den Kopf stieg aus.
    »Stellt sie auf die Beine!«, befahl sie.
    Die drei Männer gehorchten sofort. Einer entriss der Gefangenen das Kind, das diese an sich gepresst hatte, und schleuderte den schreienden Säugling ins Feuer.
    »Nein!«, brüllte die Frau verzweifelt und wollte sich losreißen. Doch gegen drei Männer kam sie nicht an. Ein paar Augenblicke hallte das schmerzerfüllte Schreien des Kindes durch die Nacht, dann waren nur noch das Prasseln der Flammen und das Geräusch der im Leerlauf drehenden Motoren zu hören.
    Nun nahmen die Männer ihre Gefangene näher in Augenschein. Sie waren gewiss keine Zwerge, doch keiner von ihnen reichte ihr weiter als bis an die Nasenwurzel.
    »Das ist ja eine Riesin!«, rief einer.
    »Darum habe ich sie ja auch nicht erschießen lassen«, erklärte seine Anführerin spöttisch.
    »Weißt du, wer ich bin?«, fragte sie dann die Gefangene mit leiser, aber schneidender Stimme.
    Diese schüttelte den Kopf. »Nein! Ich weiß nur, dass du eine elende Mörderin bist, die nicht einmal Kinder verschont. Du sollst in der siebten Hölle brennen, so wie mein Bruder verbrennen musste.« Der Gedanke an seinen Tod trieb Jamanah die Tränen in die Augen.
    »Dann sperre die Ohren auf. Ich bin Sultana Sayyida, und das hier ist mein Land. Ihr elenden Isaaq habt hier nichts verloren. Sag das deinen Leuten! Wenn ich zurückkehre und diese Provinz es wagt, sich mir nicht zu unterwerfen, werden meine Krieger euren gesamten Stamm von dieser Erde fegen!«
    Das Gesicht der hochgewachsenen Gefangenen war von Hass verzerrt, und sie spie Sayyida ins Gesicht. »Du lügst! Das hier war, ist und wird immer das Land des Isaaq-Volkes sein. Du wirst nicht einmal so viel Land bekommen, dass es für dein Grab reicht!«
    Die Frau, die sich selbst als Sultana bezeichnete, wischte sich mit dem Handrücken das Gesicht ab. »Das wirst du mir bezahlen … Nehmt sie, Männer. Sie gehört euch!«
    Der älteste der drei Männer, die die Gefangene festhielten, zog ein zweifelndes Gesicht. »Die Zeit werden wir nicht haben, Sultana. Mich wundert ohnehin, dass Iqbals Leute noch nicht hier sind. Sie müssen doch die Schüsse gehört haben und die Feuer sehen.«
    »Iqbals Männer sind wie Hunde ohne Zähne. Sie wagen nicht einmal zu kläffen, wenn sie den Ruf des Löwen hören!« Sayyida machte eine verächtliche Geste, wusste jedoch, dass der Mann recht hatte. »Nehmt sie mit auf euren Wagen. Und nun fort von hier!«
    Mit diesen Worten stieg sie in ihr Auto, dessen Fahrerin sofort losfuhr. Die drei Männer sahen sich kurz an. Im nächsten Moment setzte der jüngste von ihnen der Gefangenen die Mündung auf die Stirn. »Wenn du Zicken machst, drücke ich ab.«
    »Tu’s doch, du Feigling!«, zischte sie.
    Er lachte nur und
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