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Todesfahrt: Thriller (German Edition)

Todesfahrt: Thriller (German Edition)

Titel: Todesfahrt: Thriller (German Edition)
Autoren: Nicola Marni
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den Reizgasen überwältigt, den Angreifern in die Hände gefallen und gefangen genommen worden. Trotzdem hatten die somalischen Freischärler einen hohen Blutzoll zahlen müssen. Fremdenlegionäre sammelten die Leichen ein und legten sie auf das Vordeck. Auch einige der ihren waren gefallen und andere ebenso wie mehrere deutsche Soldaten verwundet worden.
    »Es ist besser abgelaufen, als ich angenommen habe!« Wagners Stimme brachte Torsten dazu, sich umzusehen.
    »Wie viele hat es erwischt?«
    »Vier Legionäre! Insgesamt haben wir fünfundzwanzig Verletzte. Keiner davon schwebt in Lebensgefahr. Von den Piraten hat beinahe ein Viertel nicht überlebt, ein weiteres Viertel ist verwundet, und der Rest hat sich die Seele aus dem Leib gekotzt. Leider sind auch acht Frauen und vier Kinder umgekommen, die meisten durch Beschuss ihrer eigenen Leute. Die Kerle konnten zwar nicht mehr richtig sehen, haben aber auf alles geballert, was sich bewegte.« Wagner winkte mit einer verächtlichen Handbewegung ab und wies zum Bug. Dort wurden eben mehrere Leinen befestigt, mit denen die Caroline abgeschleppt werden sollte.
    »Sechs unserer Boote sind zerstört oder so beschädigt worden, dass wir sie nicht mehr brauchen können. Hoffen wir, dass die restlichen ausreichen, diesen Kasten vom Fleck zu bewegen.«
    »Was ist mit dem Anker?«
    »Wie erwartet müssen wir die Ankerkette sprengen. Das Schiff hier ist nur noch eine schwimmende Hülle, Renk. Diese Brüder haben praktisch alles zerstört bis auf den Rumpf.« Wagners letzter Satz wurde ihm durch einen scharfen Knall von den Lippen gerissen. Ein Rasseln ertönte, und dann sahen er und Torsten, wie die Ankerkette im Wasser versank.
    »Jetzt geht es heimwärts«, sagte Wagner erleichtert.
    »Zuerst müssen wir das Schiff nach Berbera schaffen. Hoffentlich haben die Franzosen ein paar Notpumpen an Bord der Tonnerre , denn der Kielraum ist schon voll Wasser gelaufen. So, wie es jetzt aussieht, bekommt die Caroline bei stärkerer See Schlagseite und säuft ab. Das wäre schade, denn die meisten unserer Container sind noch verschlossen und verplombt. Ein paar haben die Piraten zwar geknackt und ausgeleert, aber die Verluste werden unsere Freunde von Somaliland verschmerzen.«
    Torsten wollte sich abwenden, um das Schiff selbst zu kontrollieren, da hörte er von Land das Knattern von Schüssen.
    »Was ist da los?«, rief er und lief zum Heck. Noch war es Nacht, und so konnten sie die Mündungsblitze der Gewehre und MGs sehen, die in Laasqoray abgefeuert wurden.
    »Zielen die auf uns?«, fragte Wagner erschrocken. Dann sah er genauer hin und gab sich selbst die Antwort. »Die schießen ja aufeinander!«
    »Da wittert wohl eine Gruppe, die bis jetzt stillhalten musste, Oberwasser. Na ja, das kann uns gleichgültig sein!« Mit einem Achselzucken stieß Torsten sich von dem Stück unbeschädigter Bordwand ab und sah auf einmal Tamid vor sich. Der Somali grinste über das ganze Gesicht, als er einen militärischen Gruß andeutete.
    »Wir haben einen Funkspruch hereinbekommen. Der Warsangeli-Warlord Diya Baqi Majid fragt an, ob wir Hilfe benötigen. Außerdem bittet er uns, die Frauen und Kinder freizulassen. Die seien den Banditen nicht freiwillig aufs Schiff gefolgt.«
    Wagner blieb stehen und schüttelte den Kopf. »Haben Sie so eine Frechheit schon erlebt, Renk? Der Kerl gehört zu den erbittertsten Feinden von Somaliland und will jetzt mit uns anbandeln.«
    »Das ist Somalia!«, antwortete Tamid mit einem hintergründigen Lächeln. »Da kann der, der gestern noch dein Feind war, heute dein Freund sein.«
    »Oder umgekehrt«, knurrte Wagner.
    »Auch das! Aber wenigstens wissen wir, dass Diya Baqi Majid zu Verhandlungen bereit ist. Nachdem seine Miliz aus Maydh vertrieben worden ist, besteht kein dringender Grund mehr, ihn zu bekämpfen. Ich würde vorschlagen, Sie überlassen ihm die Frauen. Das stärkt sein Ansehen bei seinen Leuten und zeigt uns gleichzeitig als großmütige Sieger.«
    Wagner wandte sich an Torsten. »Was meinen Sie dazu, Renk?«
    »Nach den Erfahrungen, die ich in Somalia gesammelt habe, würde ich Herrn Tamid zustimmen. Was wollen wir mit all den Frauen und Kindern an Bord?«
    »Stimmt! Uns genügen die gefangenen Piraten. Also gut, Herr Tamid, melden Sie diesem Diaprojektor, dass er die Frauen abholen kann. Es darf aber immer nur ein Boot an der Caroline anlegen, und wir stoppen deswegen nicht. Verstanden?«
    Während Tamid lachend verschwand, legte Wagner den Arm um
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