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Todesengel

Todesengel

Titel: Todesengel
Autoren: Robin Cook
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ihm, daß er einen äußerst ernsten Vorfall anzeigen wolle, bei dem es unter anderem um Mord und um tödliche radioaktive Verstrahlung im Städtischen Krankenhaus Bartlet gehe…

 
     
    Epilog
     
    Vier Monate später
     
    David wußte, daß er zu spät dran war, als er vor seinem bescheidenen Häuschen in der Glenwood Avenue in Leonia in New Jersey parkte. Er sprang aus dem Wagen und lief die Treppe zur Haustür hinauf.
    »Weißt du, wie spät es ist?« fragte Angela. Sie folgte David ins Schlafzimmer. »Du solltest um ein Uhr zu Hause sein, und jetzt ist es schon zwei. Wenn ich mich abhetze, um pünktlich zu sein, erwarte ich das gleiche auch von dir.«
    »Es tut mir leid«, sagte David, während er sich in aller Eile umzog. »Ich war noch mit einem Patienten beschäftigt, um den ich mich etwas intensiver kümmern mußte.« Dann seufzte er. »Wenigstens habe ich jetzt die Freiheit, mir etwas mehr Zeit für meine Patienten zu nehmen, wenn ich es für nötig halte.«
    »Das ist ja alles schön und gut«, sagte Angela. »Aber wir haben nun mal einen Termin. Und du hast ihn dir sogar selbst ausgesucht.«
    »Wo ist Nikki?« fragte David.
    »Draußen auf der Veranda«, erwiderte Angela. »Sie steht schon seit über einer Stunde da draußen und beobachtet das Kamerateam von ›60 Minutes‹ bei den Aufbauarbeiten.«
    David streifte sich ein frisch gewaschenes Hemd über und knöpfte die Ärmel zu.
    »Tut mir leid«, sagte Angela. »Ich bin wohl etwas nervös, weil das Fernsehen hier ist. Meinst du, wir sollen die Sache wirklich durchziehen?«
    »Ich bin genauso nervös wie du«, entgegnete David, als er eine Krawatte ausgewählt hatte. »Wenn du willst, kannst du auch alles wieder abblasen.«
    »Mit unseren Arbeitgebern haben wir ja alles abgeklärt«, versuchte Angela sich Mut zu machen. »Und sowohl dein als auch mein Arbeitgeber hat uns versichert, daß uns nichts passieren kann«, fügte David hinzu.
    »Außerdem sind wir doch beide davon überzeugt, daß die Öffentlichkeit informiert werden sollte.« Angela dachte einen Augenblick über Davids Worte nach. Schließlich gab sie sich einen Ruck. »Okay, machen wir’s.«
    David band sich seine Krawatte um, kämmte sich und zog ein Jackett an. Angela betrachtete sich noch einmal im Spiegel. Als sie beide das Gefühl hatten, fertig zu sein, stiegen sie die Treppe hinunter und traten hinaus auf die Veranda, wo das grelle Scheinwerferlicht ihre Augen blendete.
    David und Angela waren zwar anfangs nervös, doch Ed Bradley schaffte es schnell, ihnen ihre Befangenheit zu nehmen. Damit sie erst einmal etwas ruhiger wurden, begann er sein Interview mit ein paar höflichen Fragen; später würde er alles Überflüssige wieder herausschneiden. Zunächst fragte er die beiden, was sie zur Zeit beruflich machten.
    »Ich habe den Zuschlag für ein Forschungsstipendium an einem gerichtsmedizinischen Institut bekommen«, antwortete Angela.
    »Und ich arbeite in einer großen Praxisgemeinschaft im Columbia Presbyterian Medical Center«, sagte David. »Viele Krankenversicherungen schicken ihre Patienten zu uns.«
    »Gefällt Ihnen Ihre Arbeit?« fragte Bradley. »Ja, wir sind sehr zufrieden«, erwiderte David.
    »Wir sind beide froh, daß wir es geschafft haben, wieder einigermaßen Ordnung in unser Leben zu bringen«, fügte Angela hinzu. »Eine Zeitlang ging es bei uns ja ziemlich heiß her.«
    »Soweit ich informiert bin, haben Sie in Bartlet ein paar schlimme Monate gehabt«, sagte Bradley. David und Angela lachten nervös. »Es war ein absoluter Alptraum«, sagte Angela. »Erzählen Sie uns doch einfach mal, wie alles angefangen hat!« forderte Bradley sie auf.
    David und Angela warfen sich einen fragenden Blick zu; sie wußten nicht, wer anfangen sollte. »Wie wär’s, wenn Sie einfach mal beginnen, David?« schlug Bradley vor.
    »Für mich fing das ganze Drama an, als einige meiner Patienten aus unerklärlichen Gründen starben«, sagte David. »Es waren ausschließlich Patienten, die schon einmal wegen einer schweren Krankheit, zum Beispiel Krebs, behandelt worden waren.« David blickte Angela an.
    »Bei mir begann der Alptraum damit, daß mein direkter Vorgesetzter anfing, mich sexuell zu belästigen«, sagte Angela. »Kurze Zeit später fanden wir die Leiche eines ermordeten Mannes in unserem Keller; man hatte ihn unter der Treppe eingemauert. Der Tote war Dr. Dennis Hodges, der langjährige Leiter des Krankenhauses.« Durch seine clevere Fragetechnik brachte Ed Bradley die
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