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Todesakt: Thriller (German Edition)

Todesakt: Thriller (German Edition)

Titel: Todesakt: Thriller (German Edition)
Autoren: Robert Ellis
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Telefon nicht sagen.
    Er brach ab, als müsse er Luft holen. In Los Angeles wurden die meisten Morde von Ermittlern vor Ort bearbeitet. Wenn die Mordkommission eingeschaltet wurde, hatte man es entweder mit einem prominenten Opfer oder mit einem besonders grausigen Verbrechen zu tun. Und dass man einen Detective von der Mordkommission aus dem Bett holte, während der Tatort noch untersucht wurde, verhieß nichts Gutes, sondern ließ eher auf eine unglückselige Verknüpfung von beidem schließen.
    Als Lena Licht machte, spürte sie, wie ein Adrenalinstoß die letzten Überreste des Alkohols in ihrem Organismus tilgte. Da sie noch immer keinen Partner hatte, musste sie bis zum Herbst allein arbeiten.
    »Warum ich?«, erkundigte sie sich.
    »Befehl vom stellvertretenden Polizeichef Ramsey. Sie erfahren mehr, sobald Sie hier sind.«
    Ramsey gehörte zu den wenigen Mitgliedern der alten Garde, die der Umstrukturierung der Behörde getrotzt hatten. Er war nur Polizeichef Logan rechenschaftspflichtig und inzwischen sein Vertrauensmann und seine rechte Hand. Derjenige, der für ihn die Kastanien aus dem Feuer holte. Wie Lena wusste, befand sich Logan auf einer zehntägigen Dienstreise, um Nachwuchskräfte für die kriminaltechnische Abteilung SID anzuwerben. Dank des Erfolgs der Fernsehserie CSI wurde die Schlange der Studenten, die in diesen Beruf einsteigen wollten, immer länger. Und da Logan nicht nur ein ausgesprochen großzügiges Gehalt, sondern auch einen Wohnsitz in L. A. im Angebot hatte, hatte er freie Auswahl unter den Klügsten und Besten. Die Abteilung hatte in letzter Zeit eine Schlappe einstecken müssen und brauchte dringend frisches Blut.
    »Wohin?«, fragte Lena.
    »Kennen Sie ein Lokal in Hollywood mit dem Namen Club 3 AM?«
    Lena warf einen Blick auf ihre .45er, die auf dem Nachttisch lag. Obwohl Barrera ihr die Adresse gab, konnte sie sich die Mühe sparen, sie zu notieren. Jeder in L. A. kannte den Club 3 AM, inzwischen der beliebteste Treffpunkt der Schönen und Reichen. Ein privater Nachtclub, ausschließlich für A-Promis.
    »Wen hat es denn erwischt?«, fragte sie.
    »Am Telefon geht das nicht, Lena. Kommen Sie her, so schnell Sie können.«
    Barrera beendete das Telefonat. Lena ließ ihr Mobiltelefon sinken.
    Mordsaison. In diesem Jahr fing sie wirklich früh an.

2
    Eine Viertelstunde später hatte Lena geduscht und sich angezogen und brauste den Hügel hinunter. Als sie die gerade Strecke an der Gower Street erreicht hatte, raste sie am Monastery of the Angels vorbei und trat das Gaspedal durch. Ihrer Schätzung nach würde sie in knapp vier Minuten vor Ort sein. Lena fuhr einen metallicgrünen Crown Victoria mit getönten Scheiben, der unmissverständlich nach einem Polizeiwagen aussah. Es war ihr Dienstwagen, der jetzt jeglichen Luftstrom verdrängend über die Straße schlingerte. Allerdings dachte Lena im Moment weder an ihren fahrbaren Untersatz noch daran, dass ihr Honda vor kurzem seinen Geist aufgegeben hatte, weshalb trotz ihrer angespannten Finanzlage ein neues Auto hermusste. Denn sie wurde den Klang von Barreras zitternder Stimme nicht los.
    Die Straßen waren leer. Als Lena an der Franklin Avenue eine rote Ampel überfuhr, verursachte der V8-Motor einen Rückstoß wie bei einer Schrotflinte. In Gedanken war sie beim Club 3 AM. Und bei dem Mann, der die treibende Kraft hinter dem Unternehmen war und dem ein gewisser Ruf vorauseilte, zum Beispiel: Er mischte überall mit.
    Johnny Bosco.
    An der Yucca Street bog Lena rechts ab. Als sie die Ivar Street überquerte und in raschem Tempo um die Kurve bog, erkannte sie in der Ferne den Nachtclub und ging vom Gas. Der Club 3 AM lag zwischen der Yucca Street und der Grace Avenue und erinnerte eher an eine zweistöckige mediterrane Villa als an ein Nachtlokal. Beim Näherkommen fiel Lena die hohe Mauer rings um das Gebäude auf. Vermutlich war die Vorderseite des Gebäudes nur eine Attrappe, und es gab einen Hintereingang, sodass Hollywoods Oberpromis unbemerkt ein und aus gehen konnten. Nachdem sie an einem rechts parkenden weißen Transporter vorbeigefahren war, hatte sie eine bessere Sicht. Zehn schwarzweiße Streifenwagen blockierten die Straße. Als Lena eine Lücke in der Barrikade suchte, bemerkte sie einen Polizisten, der ihr mit einem Klemmbrett zuwinkte. Noch während sie langsam über die Kreuzung rollte, wurde die Nacht auf einen Schlag taghell, und grellweiße Lichtexplosionen bombardierten ihr Auto.
    Lena zuckte zusammen. Sie
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