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Todesakt: Thriller (German Edition)

Todesakt: Thriller (German Edition)

Titel: Todesakt: Thriller (German Edition)
Autoren: Robert Ellis
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für dich eine Herausforderung darstellt. Da wir ein Team waren, dachte ich, dass ich für diese Herausforderung sorgen könnte. Deshalb war Bennett der optimale Bösewicht. Bei ihm stimmte alles. Was du über ihn herausgefunden hast, entspricht in sämtlichen Punkten den Tatsachen … mit Ausnahme der Morde. Er hat seine Zeugen beeinflusst und den Mord an Wes Brown auf dem Gewissen. Außerdem hatte er einen schlechten Ruf, was Frauen betrifft, und ist skrupellos fremdgegangen. Er hat Jacob Gant wegen des Mordes an Lily vor Gericht gestellt, obwohl er schon sechs Wochen zuvor wusste, dass er den Falschen anklagt. Also war Bennett unser Mann, denn bei ihm passte einfach alles. Weil er ein mieses Schwein war. Weil alles, was er getan hat, um Jacob Gant anzuschwärzen, widerlegt werden konnte, bis es aussah, als wollte er nur seinen eigenen Arsch retten. Warum, glaubst du, hat er sich umgebracht? Meinst du, er hatte wirklich keine Ahnung?«
    Lenas Mobiltelefon läutete. Es lag auf dem Sofa, wo sie auch ihre Kleider hingeworfen hatte. Etwas an Vaughans Blick veränderte sich. Steif wie ein Roboter durchquerte er das Zimmer, neigte den Kopf und betrachtete das Display.
    »Nimm den Anruf an«, rief er. »Los!«
    »Wer ist es?«
    »Martin Orth, und das kurz vor zwei Uhr morgens.«
    Er stieß ihr die Glock dicht unterhalb der Rippen in die Seite.
    »Nimm den Scheißanruf an, Lena.«
    Vaughan war kurz vor dem Durchdrehen. Und ihr war klar, dass ihm nur ein Ausweg blieb. Wenn er sie umbrachte und es schaffte, ihre Leiche zu beseitigen, war er ein freier Mann. Hight wusste, wo sie sich aufhielt und dass sie das Telefon seiner Tochter gefunden hatte – mehr aber auch nicht. Er nahm zwar an, dass sie beim Mörder seiner Tochter war, doch das war nur eine Vermutung.
    Sie griff zum Telefon.
    »Marty.«
    »Lena, ich weiß, dass es schon spät ist, ja, mitten in der Nacht, aber es ist wichtig.«
    Orth war aufgebracht und sprach sehr schnell. Nach den Hintergrundgeräuschen zu urteilen, rief er offenbar aus dem Labor an.
    »Was ist?«, fragte sie.
    »Die DNA, auf Lilys Jeans.«
    »Was ist damit?«
    Vaughan stieß ihr noch einmal kräftig die Pistole zwischen die Rippen. Lena zuckte vor Schmerz zusammen, gab aber keinen Mucks von sich. Als Orth weitersprach, klang er verängstigt.
    »Wir haben einen Abgleich durchlaufen lassen«, fuhr er fort. »Die Datenbank der Straftäter hat nichts ausgespuckt. Allerdings hat die Überprüfung auch alle staatlichen Mitarbeiter eingeschlossen. Lena, ich weiß nicht, wie ich es Ihnen schonender beibringen soll. Wir haben den Falschen erwischt. Der Mörder ist nicht Bennett. Sondern Vaughan.«
    Beinahe hätte Lena laut losgelacht.
    »Unternehmen Sie deshalb etwas?«, fragte sie.
    »Ich habe Polizeichef Ramsey angerufen, bevor ich Ihnen Bescheid gesagt habe. Was ist denn los? Sie klingen so komisch.«
    »Danke für den Tipp, Marty. Ich muss jetzt Schluss machen.«
    Vaughan riss ihr das Telefon aus der Hand und warf es auf den Boden.
    »Was wollte der Idiot? Was hat das Arschloch gesagt?«
    »Sie haben die DNA auf Lilys Jeans untersucht. Die Überprüfung hat alle staatlichen Mitarbeiter mit eingeschlossen. Sie wissen, dass du es warst, und sind schon unterwegs.«
    Er schlug sie so heftig ins Gesicht, dass sie zu Boden stürzte, doch sie ließ sich nicht beirren.
    »Du hast Scheiße gebaut, Vaughan. Du hast alles verschwinden lassen bis auf das eine Beweisstück, das dich eindeutig als Täter entlarvt.«
    Er schlug wieder zu. Dann trat er sie und versetzte ihr mit der Pistole einen Schlag auf den Kopf. Etwas im Zimmer veränderte sich. Lena betrachtete die Fenster neben der Eingangstür und hatte den Eindruck, dass im Mondlicht jemand vorbeigehuscht war.
    Vaughan machte einen Schritt vorwärts, blickte zur Decke hinauf, richtete sich auf und schrie los wie ein Besessener. Seine Arme zitterten, und sein Körper bebte. Er war in Panik. Er hatte sich nicht mehr im Griff und wurde unkonzentriert, sah Lena an und stieß ein Zischen aus. Im nächsten Moment griff er nach Brieftasche und Schlüssel und rannte den Flur entlang zur Tür.
    »Du solltest auf die Polizei warten, Vaughan. Bleib lieber hier.«
    Er drehte sich zu ihr um.
    »Warum?«
    »Weil ich glaube, dass da draußen jemand ist.«
    »Hast du nichts Besseres auf Lager?«
    »Ich glaube, da draußen ist jemand«, wiederholte sie.
    Er lachte ihr ins Gesicht. Dann entriegelte er die Tür, riss sie auf und lief in die Nacht hinaus.
    Schüsse fielen,
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