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Tod in Tanger (Thriller) (German Edition)

Tod in Tanger (Thriller) (German Edition)

Titel: Tod in Tanger (Thriller) (German Edition)
Autoren: Alfred Bekker
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„Nein“, murmelte er. „Es ist das Beste, wenn ich die Sache hier und jetzt zu Ende bringe!“ Er zuckte mit den Schultern. „Zumindest zu einem vorläufigen Ende!“

    Elsa taumelte ein paar Schritte zurück und ließ sich auf die Couch fallen.

    Robert ging unterdessen in die Küche und holte sich eine Flasche Mineralwasser aus dem Kühlschrank. Er nahm kein Glas, sondern trank gleich aus der Flasche und schloß dabei die Augen.

    Elsa sagte: „Es macht dir nichts aus, nicht wahr?“

    Es war eher eine Feststellung, als eine wirkliche Frage. Und ihr Ton war sehr ernst.

    Er nahm noch einen tiefen Schluck und setzte die Flasche dann auf dem flachen Wohnzimmertisch ab.

    „Was?“ fragte er. „Was scheint mir nichts auszumachen?“

    „Einen Menschen umzubringen!“

    „Willst du mir jetzt eine Predigt halten, Elsa?“

    „Nein. Auf diesen Gedanken käme ich nicht. Ich bin kein kein Pastor.“ Und dann, nach einer kurzen Pause setzte sie hinzu: „Ich bin nicht dein Vater!“

    Robert atmete tief durch.

    „Wenn ich am Leben bleiben will, muß ich ihn umbringen. So einfach ist das.“

    „Ich weiß das, Robert!“

    „Auch wenn es in deinen Augen hart klingt, so ist es nun einmal. Du brauchst kein Mitleid mit diesen Leuten zu haben. Sie hätten auch keines mit dir gehabt!“

    Plötzlich schien es Elsa, als würde Robert sie mit seinem Blick förmlich durchbohren. Verweifelt schien er in ihren Zügen lesen wollen. Sie erwiderte den Blick, fürchtete aber insgeheim, daß er bei seinem Bemühen, in ihr zu lesen, Erfolg haben könnte.

    „Was haben dir diese Kerle über mich erzählt?“ fragte er kühl.

    „Einiges“, flüsterte sie. Nachdem sie sich dann geräuspert hatte, setzte sie hinzu: „Und das meiste hat mir nicht gefallen!“

    Er lächelte schwach.

    „Du bist eine schnelle und harte Richterin“, murmelte er. „Du hast den Stab über mich gebrochen, ohne mich anzuhören.“

    Elsa vermied es, ihn direkt anzusehen.

    „Sie haben gesagt, du seist ein Killer!“ sagte sie. „Ein Mann, der für Geld Mordaufträge ausführt!“

    „So, haben sie das gesagt“, meinte Robert gedehnt. „Und du glaubst ihnen...“

    „Ich weiß nicht, was ich noch glauben soll, Robert!“ Sie deutete mit der Hand auf den Narbigen, wobei sie es vermied, die Leiche anzusehen. „Kennst du ihn?“

    „Ich habe ihn nie zuvor gesehen.“

    „Aber seine Auftraggeber, die kennst du, nicht wahr, Robert? Die Leute, denen der Geldkoffer gehörte, den du dem toten Kurier abgenommen hast!“

    „So“, murmelte Robert. „Das haben sie dir also auch erzählt...“

    Elsa nickte.

    „Ja.“ Und nach einer kurzen Pause setzte sie noch hinzu: „Ist das alles wahr, Robert?“ Es war keine wirkliche Frage, sondern nur ein letzter Rest von Hoffnung. Zumindest die Hoffnung auf eine einleuchtende Entschuldigung.

    Robert schwieg und wandte sich ab. Er ging ein paar Schritte hin und her. Er schien nachdenken zu müssen, blieb aber völlig ruhig.

    Elsa hatte so sehr gehofft, daß es nur Lügen waren, und er alles widerlegen würde. Sie fühlte ihre Hände sie waren schweißnaß.

    „Wie viele waren es, Robert? Fünf, zehn, ein Dutzend?“

    „Hör auf, Elsa!“

    „Hast du etwa schon aufgehört, die Toten zu zählen, Robert?“

    „Ich sagte: Hör auf!“

    „Wer war es diesmal - in Madrid, in Paris oder wo immer du auch sonst gewesen sein magst!“

    „Es war ein Schweinehund“, sagte Robert. „Nicht besser als der dort!“ Und dabei deutete er auf die Leiche des Narbigen.

    Das Geräusch eines Wagens ließ sie beide erstarren.

    Es war der Landrover. Der Schwarzbart kehrte zurück.

    Elsa verharrte bewegungslos, während Robert in den Flur ging. Die Haustür öffnete sich. Der Schwarzbart schien nicht die geringste Ahnung zu haben, was ihn jetzt erwartete - und Robert ließ ihm nicht den Hauch einer Chance.

    Er feuerte sofort. Dreimal drückte er ab.

    Die Kugeln trafen den Schwarzbart in der Bauchgegend und ließen ihn zusammenklappen wie ein Taschenmesser. Mit schmerzverzerrtem Gesicht und weit aufgerissenen Augen ging er zu Boden. Er hatte noch nicht einmal Zeit dazu gehabt, seine Waffe herauszuziehen.

    Robert trat etwas heran und sah zu ihm hinunter. Der Schwarzbart lag zusammengekrümmt am Boden, aber er regte sich noch.

    Seine Hand versuchte zitternd, nach hinten zu greifen, wo der Griff seiner Pistole aus dem Hosenbund ragte.

    Er hätte es wahrscheinlich ohnehin nie geschafft, nicht einmal, wenn er
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