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Tod in Tanger (Thriller) (German Edition)

Tod in Tanger (Thriller) (German Edition)

Titel: Tod in Tanger (Thriller) (German Edition)
Autoren: Alfred Bekker
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Frau erwiderte etwas, dann versuchte sie, an Elsa vorbeizugehen.

    Im letzten Moment konnte Elsa sie daran noch hindern.

    „Aziz - nicht hier!“ Sie schrie es fast.

    Die Frau blickte sie verständnislos an. Wie sollte sie auch verstehen, was hier vor sich ging? Sie ahnte nichts von der Pistole, die Elsa auf sich gerichtet wußte - und genauso wenig ahnte sie etwas davon, daß es hier auch um ihr eigenes Leben ging. Sie murmelte etwas vor sich hin.

    Elsa versuchte ihr klarzumachen, daß sie am besten zur Polizei gehen sollte. Die Frau zuckte mit den Schultern und ging dann davon. Sie schien niedergeschlagen.

    Elsa sah Aziz' Frau durch das offenstehende Tor gehen. Davor wartete ein Wagen auf sie. Irgendein Verwandter hatte sie hierher gebracht.

    Elsas Blick fiel dann auf den zweiten Wagen. Aziz' Wagen! Er stand gut sichtbar vor dem Haus, und seine Frau mußte ihn gesehen haben. Elsa versetzte es einen Stich.

    Kein Wunder, wenn sie so fest davon überzeugt war, daß ihr Mann hier zu finden sein mußte!

    „Hat sie es geschluckt?“ zischte der Schwarzbart hinter ihrem Rücken.

    „Nein...“, murmelte Elsa. „Mein Gott! Sie kommt zurück!“

    Wie konnte es auch anders sein, dachte Elsa. Sie war ja nicht dumm. Außerdem hatte sie Augen im Kopf, und der Wagen ihres Mannes konnte ihr unmöglich entgangen sein.

    Aber sie kam nicht allein. In ihrer Begleitung war jetzt ein junger Mann, der aus dem Pkw gestiegen war, der sie hierher gebracht hatte.

    Sie kamen zusammen auf Elsa zu, die noch immer wie angewurzelt in der Tür stand. Sie warf einen Blick zu dem Schwarzbart, dessen Pistolenmündung in ihre Richtung zeigte.

    „Was ist los?“

    „Ich sagte doch, sie kommt zurück!“

    „Ich höre Schritte von zwei Menschen. Wer ist bei ihr?“

    Aber Elsa kam nicht mehr dazu, die Frage zu beantworten.

    Der junge Mann, mit dem Aziz' Frau gekommen war, stellte sich kurz vor.

    Er heiße Nurreddin, sei ein Cousin von Aziz. Er spach hervorragendes Englisch, und nun wurde es Elsa klar, weshalb Aziz' Frau gerade ihn mitgebracht hatte.

    „Es geht um meinen Onkel“, erklärte Nurreddin, und Elsa fühlte, wie ihre Handflächen feucht wurden. „Er ist nicht nach Hause gekommen, und meine Tante ist sehr in Sorge um ihn. Er ist nie über Nacht weggeblieben, ohne ihr etwas zu sagen.“

    „Ja, ich...“

    „Wir dachten, er wäre vielleicht hier.“

    „Er ist nicht hier.“

    „Aber sein Wagen. Dort steht sein Wagen.“

    Elsa machte eine hilflose Geste. Sie fühlte, wie ihr der kalte Schweiß auf Nacken und Stirn ausbrach. Mit einer fahrigen Geste strich sie sich die Haare zurück, obgleich sie ihr gar nicht ins Gesicht hingen

    „Gehen Sie jetzt bitte. Ihr Onkel ist nicht hier. Weshalb sein Auto hier steht, weiß ich auch nicht. Vielleicht war es kaputt, und er ist anderweitig in die Stadt gekommen...“

    „Er hätte jemanden von uns angerufen, damit er abgeholt wird!“

    „Vielleicht hat er ein Taxi genommen.“

    „Das glaube ich nicht. Das sähe ihm gar nicht ähnlich.“

    Und dann trat Nurreddin einen Schritt vor. Aziz' Frau folgte ihm. Elsa versuchte, den jungen Mann zurückzuhalten, aber es war zu spät. Er war durch die Tür getreten, einen Schritt nur an Elsa vorbei. Und jetzt blickte er genau in die Mündung der Pistole.

    Er erstarrte noch im selben Augenblick. Eine Sekunde lang geschah gar nichts.

    Dann machte es 'Plop!'

    Der Schwarzbart hatte den Abzug seiner Schalldämpfer-betätigt, und in Nurreddins Stirn war jetzt ein kleines, rotes Loch.

    Er fiel mit starren Augen nach hinten, während der Schwarzbart die Waffe herumriß und ein zweites Mal diesmal auf Aziz' Frau - feuerte.

    Sie bekam eine Kugel in den Leib und dann eine eine zweite in die Brust. Mit einem unterdrückten Stöhnen sank sie in sich zusammen, während Elsa zitternd zur Seite wich.

    Sie begegnete den ruhigen, dunklen Augen des Schwarzbarts und blickte ihn einige Augenblicke lang einfach nur verständnislos an.

    Dabei wagte sie es nicht, sich zu rühren. Sie sah die Waffe und dachte: wenn er mich jetzt töten will, gäbe es nichts, was ich dagegen tun könnte!

    Sie schluckte. Sie fühlte die Furcht und das Grauen kalt in sich emporkriechen, aber gleichzeitig war sie selbst erstaunt, wie ruhig sie in diesem Moment war.

    Der Schwarzbart hatte seine Waffe noch immer nicht gesenkt. Er stand einfach da und musterte sie.

    „Warum?“ fragte Elsa.

    „Es war notwendig.“

    „Das ist nicht wahr!“

    „Sie hätten
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