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Tod im Pfarrhaus

Tod im Pfarrhaus

Titel: Tod im Pfarrhaus
Autoren: Helene Tursten
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Landessprache gehalten. Offensichtlich reiste das Ehepaar Schyttelius recht viel und brachte dann immer ein paar exotische Flaschen mit, vielleicht als Souvenir.
    Irene ging auf die Tür auf der gegenüberliegenden Seite des Zimmers zu. Ein Schlüssel steckte im Schloss. Sie war jedoch nicht abgeschlossen und ließ sich durch einen Druck mit der Taschenlampe auf die Klinke öffnen. Auf gleiche Weise machte sie die Deckenlampe an. Die Glühbirne hinter der in die Decke eingelassenen, gesprungenen Milchglas Scheibe leuchtete schwach.
    Im Zimmer war es auffallend kalt. Es war nur mit ein paar modernen Aktenschränken und einem großen Schreibtisch möbliert, auf dem sich ein Computer befand. Irene trat hinter den Schreibtisch, um einen Blick auf Tastatur und Monitor zu werfen. Sie konnte kaum glauben, was sie sah.
    Gut möglich, dass der Stern, der sich inmitten eines Kreises befand, mit Blut auf den Computer geschmiert worden war.

KAPITEL 3
    Pfarrer Jonas Burman und ich fanden Sten und Elsa Schyttelius im Schlafzimmer vor. Ich wollte ihn noch davon abhalten, mir nachzukommen, aber leider ist er groß, und es gelang ihm, über meine Schulter zu schauen. Er erlitt einen Schock. Aber es war auch wirklich ein übles Blutbad«, sagte Fredrik Stridh.
    Er sah über den Konferenztisch in die Runde. Außer ihm und Irene saßen dort noch Kommissar Andersson, Tommy Persson und Hannu Rauhala. Jonny Blom war bereits nach Hause gegangen, als wegen des Doppelmords im Pfarrhaus der Alarm im Präsidium eingegangen war. Hannu war gerade auf dem Sprung zum Babyschwimmen gewesen, hatte aber beschlossen zu bleiben, als er hörte, worum es ging.
    »Ich hatte gerade Burman auf eines der Sofas gesetzt, da kam Irene. Sie hatte einen Computer entdeckt mit einem dieser Sternsymbole auf dem Monitor, wie Sven und ich es bei Jacob Schyttelius gesehen haben«, fuhr Fredrik fort.
    »War es denn wirklich das gleiche Motiv?«, unterbrach ihn Andersson und sah Irene fragend an.
    Diese nickte.
    »Absolut.«
    Fredrik räusperte sich.
    »Sten und Elsa Schyttelius wurden mit einer großkalibrigen Waffe aus unmittelbarer Nähe erschossen. Sten Schyttelius war Jäger.«
    »Woher weißt du das?«, unterbrach der Kommissar erneut.
    »Von Jonas Burman. Außerdem hängen die Wände des Pfarrhauses voll mit ausgestopften Tierleichen. Burman ist schon seit zwei Jahren in der Gemeinde von Slättared tätig. Er wusste also einiges über seinen Chef und dessen Familie. Die Tochter heißt Rebecka und wohnt in London. Ihr ist er bisher erst einmal begegnet. Bei irgendeiner Weihnachtsfeier oder so.«
    »Wir müssen sie sofort unter Polizeischutz stellen!«, rief Irene.
    »Wieso denn das?«, wollte Andersson wissen.
    »Im Hinblick darauf, was ihrer Familie zugestoßen ist. Sie ist die Einzige, die noch am Leben ist. Wir kennen das Motiv für die Morde noch nicht, aber es hat den Anschein, als versuche jemand, die Familie Schyttelius auszulöschen«, meinte Irene.
    »Sie wohnt doch in England …«, begann der Kommissar, wurde aber von Tommy Persson unterbrochen.
    »Die Eheleute Schyttelius scheinen etwa zur gleichen Zeit wie der Sohn gestorben zu sein. Der Mörder hat über vierundzwanzig Stunden Vorsprung. Er könnte sich bereits in London aufhalten.«
    Der Kommissar murmelte etwas vor sich hin und nickte dann.
    »Okay. Dann müssen wir eben versuchen, ihre Adresse herauszukriegen, und die Kollegen in London informieren. Erledigst du das, Hannu?«
    Letzteres war keine Frage, sondern eine Aufforderung.
    Kommissar Andersson bedeutete Fredrik, fortzufahren.
    »Im Schlafzimmer fanden sich keine Spuren eines Kampfes. Sowohl Irene als auch ich sind der Ansicht, dass sie im Schlaf erschossen wurden. Beide lagen im Bett, mit dem Kopf auf dem Kopfkissen, genauer gesagt mit dem, was davon noch übrig war. Und beide wurden von vorne erschossen.«
    »Haben die Nachbarn irgendwas gehört?«, fragte der Kommissar.
    »Wir stehen hier vor demselben Problem wie bei dem Sommerhaus. In der Nähe der Kirche gibt es keine Nachbarn. Das Pfarrhaus liegt abgeschieden hinter dem Hügel mit der Kirche«, antwortete Irene.
    »Wir haben die mutmaßliche Mordwaffe gefunden«, warf Fredrik ein.
    Das war dem Kommissar neu.
    »Und das sagst du erst jetzt! Was für eine ist es?«
    »Eine Husqvarna Neunzehnhundert. Lag unterm Bett.«
    »Soso. Unsere geliebte, alte Husqvarna«, seufzte der Kommissar.
    Irene konnte seinen Seufzer verstehen. Die verschiedenen Typen von Schrotflinten und Elchstutzen der
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