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Tod eines Holländers

Tod eines Holländers

Titel: Tod eines Holländers
Autoren: Magdalen Nabb
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Gehässigkeit m i t einer Überdosis Schlaftabletten um seine Lebensversicherung gebracht hat. Während sie alles hatte!‹ Sie hatte ih r er Schwester sogar vorgeworfen, für den Tod des alten Goossens verantwortlich zu sein.
    ›Mit ihr sollten Sie sich beschäftigen und nicht m it m ir! Fragen Sie sie, ob ihr Mann nicht vielleicht noch am Leben wäre, wenn sie nicht verlangt hätte, daß er ständig m it i h r in der Welt heru m reist. Sein Herz m acht das nicht m i t, habe ich immer gesagt, aber die Lady ist in die Ferien gefahren, und er war so dum m , ihr alles zu geben, was ihr Herz begehrte. Ich bin nirgends hingekomm e n, wissen Sie das?‹ Eine Weile sprach sie über ihre Schwester, als l ebte sie noch. Sie können sich vorstellen, warum man ihr zuerst nicht geglaubt hat. Trotzdem bestand sie darauf, ihre Geschich t e zu erzählen. Im m er wieder rief sie: ›Ich hatte ein Recht auf e i n bißchen Leben nach all den schweren Jahren. Sie hat ihm alles vererbt, alles! Und er sollte ei g entlich für m ich sorgen. Als ob es ihn interessiert hätte. Männer sind doch alle gleich. Ich habe m e ine Le k tion gelernt. Er war nicht besser als die anderen, ist immer nur hinter dieser Frau hergelaufen und hat sich einen Dreck um mich geküm m ert.‹ » Das war ver m utlich der Holländer…«
    » Ja, der arme Kerl « , sagte der Wacht m eister, » er hätte bestimmt für sie gesorgt, auch wenn er nicht darum gebeten worden wäre…«
    Ihn schauderte bei dem Gedanken an jenen Abend, als er sie, in der Annahme, es sei seine Stiefmutter, u m armt haben m uß. Es war sicher ein Haar von i hr, das sie auf seinem Jackett gefunden hatten. Wie lange hätte es noch gedauert, bis er es ge m erkt hätte?
    Nicht sehr lange, nach Signora Giustis Beschreibung des Streits zu urteilen. Doch da m ußte er schon den Kaffee getrunken haben. Wodurch war es ihm au f gefallen? Er hatte fragl o s be m erkt, d aß sie nicht den Ring trug… » S ind Sie noch da, Herr Wachtm e ister ? «
    » Ja, ich bin noch da.«
    Seine m angelnde Begeisterung schien den Leutnant ein wenig zu enttäuschen, doch nach der Gesch i chte m it Gino erschien ihm das alles jetzt sehr weit entfernt.
    »Bis jetzt ist noch völlig unklar, was eigentlich s chiefgelaufen ist. Sie verließ Italien am darauffolgenden Tag und war am Dienstag w i eder hier. Sie hätte sich um die U m bettung am Mittwoch küm m ern und abreisen können, ohne das Ris i ko eingehen zu m üssen, bei der Beerdigung des Holländers aufzutauchen. Genau das m uß auch ihre Absicht gewesen sein, denn wir haben uns m it dem Friedhofsbüro in Verbindung gesetzt und herausgefunden, daß sie einen Termin für Mittwoch hatte. Sie sollte sich m i t einer Kopie der Sterbeurkunde dort m elden, ist aber anscheinend nicht gekommen, sondern hat später einen zweiten Ter m in verei n bart, für einen Zeitpunkt nach der Beerdigung am Donnerstag. Aber nie m and weiß genau waru m , geschweige denn, wieso sie zu m ir kam und m ich sprechen wollte … «
    Höchs t wahrscheinlich, d achte der Wachtm e ister, hatte sie versucht, in die Wohnung zu gelangen, denn dort lag eine Kopie der Sterbeurkunde. Als er die Frau das erste Mal sah, hatte er i hr, ohne es zu wissen, den Weg verbaut.
    Dann hatte er unwissentlich verhindert, daß sie noch vor Büroschluß zum Stande s a m t im Pal a zzo Vecchio ka m , weshalb sie einen Tag warten m u ßte und daher gezwungen war, sich bei der Beerdigung blicken zu lassen.
    Dann war er bei der U m bettung erschienen und hatte den Ring gesehen.
    Sie hatte wi r klich eine M enge Pech gehabt. Niemand hatte ihr die Bedeutung einer Erdbestattung erklärt, offenbar hatten alle gedacht, daß das überall bekannt war. Und niemand hatte be m erkt, daß der Brief der Stadtverwaltung an Goossens T. dieses eine Mal an Signora und nicht an Sig n or adressiert war; er wurde also vom Postboten bei Signor Beppe abgegeben und von Signor Beppe nach A m sterdam weitergeleitet, wo der Holländer schon auf diese Gelegenheit zu einer freudigen Wiedersehensfeier gewartet hatte. Eine Menge Pech! Gleichwohl hatte sie zehn Jahre lang das Leben ihrer Schwester geführt und vom Geld i h rer Schwester gelebt.
    Früher oder später würde er dem Leutnant alles erklären m üssen, doch nicht jetzt… er hatte jetzt nicht die Kraft… » Alles in Ordnung, Herr Wachtmeister ? «
    » Ja… alles in Ordnung.«
    » Verzeihen Sie… ich hab nicht m ehr daran gedacht… Es war einer von Ihren Jungs, nicht wahr ?
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