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Tod einer jungen Frau

Tod einer jungen Frau

Titel: Tod einer jungen Frau
Autoren: Carter Brown
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jemand
gesehen, der so lebendig wirkte! Vermutlich war es das, was sie für Curran
gleich anziehend machte. Was sie in dem ichbesessenen Bastard je gesehen hat,
werde ich nie begreifen. Sie begannen miteinander auszugehen, und mir war das
nur recht. Ich dachte im Traum nicht daran, daß sie ihn ernstnehmen könnte, und
offen gestanden war ich froh, wenn er abgelenkt wurde, denn ich hatte meine
eigenen Probleme. Von dem Augenblick an, als Curran wußte, daß er eine große
Karriere vor sich hatte, reagierte er keineswegs wie die anderen. Es lag ihm
nicht das mindeste daran, Geld für Anzüge, Wagen oder solche Dinge auszugeben.
Wichtig war ihm nur, seine Position als Star zu festigen. Also besorgte er sich
erst einmal einen persönlichen Manager. Kennen Sie Larry Larsen ?«
    Ich schüttelte den Kopf.
»Curran hat erwähnt, daß er sein Manager sei, als ich ihn vor zwei Tagen in New
York aufsuchte. Vorher hatte ich noch nie was von Larsen gehört .«
    »Larry ist der Typ des
gerissenen, hinterhältigen Bastards, der sich seinen Lebensunterhalt durch eine
Art permanenten Steptanz verdient«, knurrte Durand.
»Mit dem einen Fuß bleibt er gerade noch jenseits der Linie, die legitimes
Geschäft von Schikane trennt, und den anderen Fuß sieht man fast nie, bis er
mal aus dem linken Feld herauskommt und Sie dahin tritt, wo’s am wehesten tut. Ich bin nie dahintergekommen, wo er mit
Curran zusammengetroffen ist, aber ich werde niemals den Tag vergessen, an dem
er in mein Hotelzimmer trat und mir den Vertrag zeigte, den Curran eben mit ihm
abgeschlossen hatte! Von da an machte er mir mein Dasein zu einer Art Alptraum.
Nichts war recht. An einem Tag sollte der Regisseur gefeuert werden, am
nächsten der Kameramann; er hatte ein Talent, nicht nur Chaos zu schaffen,
sondern das Chaos auch die ganze Zeit über am Brodeln zu halten .«
    »Aber Sie wollten mir von Ihrer
Schwester erzählen«, erinnerte ich ihn.
    »Ja.« Er grinste verlegen. »Und
was Sie bisher gehört haben, ist der Aufstieg und Fall von Ed Durand. Nun ja,
während ich mich also mit Larsen herumschlug, gingen Janie und Curran
miteinander aus. Dann, eines Abends, kam Janie weinend zu mir. Sie erklärte mir,
sie bekäme ein Kind und natürlich sei Curran der Vater. Er hatte sie durch
einen Heiratsantrag um ihre Unberührtheit gebracht, aber als sie ihm mitgeteilt
hatte, sie sei schwanger, hatte er ihr erklärt, sie sei wohl verrückt, diesen
Antrag ernst zu nehmen. Ich sagte ihr, das könne ich regeln, und das tat ich
auch. Curran war bis jetzt noch kein großer Star, und es waren die Frauen unter
seinem Publikum, die ausschlaggebend für seinen Erfolg im ersten Film gewesen
waren. Irgendwie — und es ist ein widerwärtiger Gedanke — rührte er an ihre
mütterlichen Instinkte, und zwar bei allen Lebensaltern. Ich drohte ihm, ich
würde, falls er Janie nicht heirate, eine Pressekonferenz einberufen, so daß
sie aller Welt selbst erzählen könne, was für ein Dreckskerl er in Wirklichkeit
sei. Das hätte seine Karriere an Ort und Stelle beendet, und das war ihm auch
klar. Sie heirateten eine Woche später, und kaum vier Wochen später war sie tot .«
    »Danke«, sagte ich. »Also ist
die Behauptung Currans, er sei nicht der Vater des Kindes, nur eine typische
Reaktion für jemand wie ihn, nachdem er gezwungen wurde, das Mädchen zu
heiraten ?«
    »Stimmt .« Er nickte langsam. »Jetzt kennen Sie die ganze Geschichte .«
    »Ich würde noch gern das Ende
der anderen Geschichte hören — die vom Aufstieg und Fall des Ed Durand — wenn
es Sie nicht zu sehr irritiert«, sagte ich ehrlich.
    »Warum nicht?« Er zuckte leicht
die Schultern. »Curran erzählte natürlich Larsen von der ganzen Sache, und
Larry sah einen neuen Ansatzpunkt. Er flog am nächsten Tag aus London weg
hierher und sprach mit der Agentur. So wie er die Geschichte hinstellte, hatte
ich schon die ganze Zeit über vorgehabt, die Agentur im Stich zu lassen und
Currans persönlicher Manager zu werden. Deshalb hatte ich ihm auch sozusagen
die ganze Zeit über meine kleine Schwester unter die Nase gehalten, als Köder,
in der Hoffnung, das Unvermeidliche würde geschehen, so daß ich ihn zu einer
Heirat zwingen, anschließend ihn, Larsen, loswerden und ihn durch mich selbst
ersetzen könnte. Wenn die Agentur mich nicht schnell aus Currans Nähe
entfernte, so würde er die Geschichte in der gesamten Filmindustrie verbreiten,
drohte Larsen. Natürlich glaubte man bei der Agentur die ganze Sache
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