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Tod aus dem Meer

Tod aus dem Meer

Titel: Tod aus dem Meer
Autoren: Sonja Planitz
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ich kann euch versichern, dass
Marc und Phillip heute Abend ganz regulär unser Internat verlassen haben, um
zurück nach Hause zu fahren. Morgen schon werden zwei neue Schülerinnen ihren
Platz einnehmen. Was ihr gesehen habt, liegt wohl eher an dem, was ihr
getrunken habt! Wahrscheinlich habt ihr auch noch was von Kiras Zeug
eingeworfen? Ich warne euch, wenn ich euch EINMAL dabei zu fassen kriege,
fliegt ihr von dieser Schule!“, sagte er wütend. Fassungslos schauten sich
Dascha und Emily an. Die Schüler um sie herum gingen lachend, teilweise
kopfschüttelnd zurück auf ihre Zimmer. „Aber wenn ich es ihnen doch sage ...“,
setze Emily erneut an. „Seid still! Geht auf eure Zimmer. Und erzählt hier
keinen Unsinn mehr!“, unterbrach der Leiter sie forsch, drehte sich um und ging
zurück in sein Büro. Mit einem Knall zog er die Tür ins Schloss und lies die
beiden Mädchen stehen.

Kapitel 1: Ankunft
     
    Am nächsten Morgen saßen
Emily und Dascha nebeneinander im Klassenraum. Um sie herum wurde getuschelt
und gekichert, scheinbar hatte die kurze Zeit zwischen aufstehen und Unterricht
gereicht, um ihre Erlebnisse der letzten Nacht im gesamten Internat zu
verbreiten. Glauben tat ihnen ganz offensichtlich niemand. Als die Tür aufging
und der Lehrer eintrat, war jedoch schlagartig ruhe. Hinter ihm kamen zwei
Mädchen herein. Artig folgten sie ihm und blieben dann vor der Tafel stehen
während der Lehrer sich setzte. „Das sind eure beiden neuen Mitschülerinnen.
Sie werden das nächste halbe Jahr hier bei uns verbringen. Seid freundlich zu
ihnen“, sagte er und machte eine auffordernde Handbewegung in Richtung der
beiden Mädchen. Die links stehende stellte sich als Aqua Anima vor, sechzehn
Jahre alt, Arzttochter aus Kapstadt. Während Dascha gelangweilt aus dem Fenster
schaute musterte Emily die beiden genauer. Aqua war ein großes Mädchen um die
ein Meter achtzig. Obwohl sie sehr blass war, war sie ein auffallend hübsches
Mädchen mit großen hellblauen Augen und leicht grün schimmernden schwarzen
Haaren. Ihre Schuluniform war ihr etwas zu klein, und entgegen der Schulordnung
trug sie weder Strümpfe noch Schuhe. Außerdem erkannte Emily Wasserflecken am
Saum ihres Rockes, neben ihr hatte sich auf dem Boden sogar eine kleine
Wasserpfütze gebildet. Als sich ihre und Aquas blicke trafen, verzog diese für
den Bruchteil einer Sekunde das Gesicht angewidert, schaute aber sofort wieder
normal und tickte das Mädchen neben sich an. Ligeia Anima, Aquas elf Monate
jüngere Schwester. Ligeia ging ihrer Schwester nur bis zur Schulter, hatte aber
die gleiche blasse Hautfarbe und die gleichen hellblauen Augen. Im Gegensatz zu
Aqua, die einen ziemlich neutralen Gesichtsausdruck an den Tag legte, schaute
Ligeia freundlich und lächelte. Sie trug auch ihre Schuluniform den Regeln
entsprechend. Nur ihre dunkelgrünen Haare waren entgegen der Internatsregeln,
laut diesen waren gefärbte Haare verboten. Seltsamerweise schienen den Lehrer
die doch ziemlich offensichtlichen Regelverstöße nicht zu interessieren.
Während der Pause setzten sich Dascha und Emily in eine abgelegene Sitzecke im Innenhof
des Internats. „Also irgendwas an den beiden ist doch faul, oder?“, fing Emily
das Gespräch an. Dascha zuckte mit den Schultern. „Ich mein, hast du dir die
beiden Mal angeschaut? Tauchen da einfach nicht den Regeln entsprechend auf,
keinen Interessierts, und das dann auch noch ein paar Stunden, nachdem die
beiden Jungs verschwunden sind? Das stinkt doch zum Himmel! Und wie mich diese
Aqua angeschaut hat, echt gruselig!“, Dascha verdrehte die Augen. „Emily. Du
riechst schon wieder Verschwörungen, wo keine sind. Wahrscheinlich haben sich
Marc und Phillip einfach einen Abschiedsscherz erlaubt und außer uns war halt
niemand da. Und was die beiden Neuen anbelangt, hast doch gehört, dass die
Eltern Ärzte sind. Also haben die Kohle, viel davon. Da lassen sich schon mal
eben Regeln unter einem anständigen Scheck übersehen. Ansonsten verhalten sich
die beiden doch ganz normal“ Grade als Emily weiter gegenan reden wollte, sah
sie Cindy auf sich und Dascha zukommen, die Tochter der Biologin. „Freak
Alarm“, flüsterte sie Dascha zu und grinste Cindy dann entgegen. Das Erste, was
bei Cindy auffiel, waren ihre langen, schneeweißen Haare. Die Fünfzehnjährige
war eine Klasse unter ihnen, ihre Uniform saß unordentlich und ihre sonst zum
Zopf gebundenen Haare wehten offen und unordentlich im Wind. Ihre großen
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