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Tod auf der Venus

Tod auf der Venus

Titel: Tod auf der Venus
Autoren: Donald A. Wollheim
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erleichtert.
    Schnell und geschickt legte Chet die Bodenplatte auf und schloß seinen Anzug an das Versorgungssystem des Moonwalkers an. Jim blieb sitzen, stöpselte sich aber ebenfalls an.
    »Moonwalker an Orbiter.« Chet hatte sich auf die Frequenz des Mutterschiffs geschaltet. Die Antwort kam sofort.
    »Orbiter. Verständigung gut. Bitte sprechen.«
    »Hier ist Chet. Der Moonwalker ist wieder bewegungsfähig. Soll ich nun wieder zum Buggy zurück?«
    »Jawohl. Wie lange glaubst du zu brauchen?«
    »Ich nehme die leichtere Route außen herum, auch wenn es ein wenig länger dauert. In dreieinhalb Stunden müßten wir dort sein. Mit Verladen und so müßten wir in viereinhalb Stunden, von jetzt an gerechnet, wieder abheben können. Wie paßt das?«
    Während Chet noch redete, zog er einen Kartensatz aus dem Instrumentenbrett und legte ihn auf den Tisch vor sich. Das Mutterschiff in der Umlaufbahn würde die Informationen, die er jetzt durchgegeben hatte, in den Computer füttern, um zu bestimmen, in welcher Zeit nach den dreieinhalb Stunden die Rendezvousposition erreicht war. Das gab Chet soviel Zeit, seine Route erneut nachzuprüfen und seine Zeitschätzung zu bestätigen.
    »Okay, Chet. Wir holen dich in vier Stunden, siebzehn Minuten und fünfundvierzig Sekunden ab, das ist genau 15 Uhr 20 Minuten und 22 Sekunden Washington-Zeit. Brauchst du einen Zeitcheck?«
    Sofort drückte Chet den Zeitknopf am unteren Ende der Uhr im Instrumentenbrett. Das war eine elektronische Zeitprüfung, die von Orbiter korrigiert wurde.
    Jetzt brauchte er sich nur noch genau an den Zeitplan zu halten. »Nur noch« war vielleicht nicht ganz richtig ausgedrückt, denn tausend Dinge konnten schiefgehen. Schon die Navigation des ziemlich schwerfälligen Moonwalkers war ein Job, der einer Tagesschwerarbeit gleichkam.
    Wenn alles gutging, konnten sie den Bug so rechtzeitig erreichen, daß sie den Moonwalker noch deaktivieren und die kostbaren Instrumente bergen konnten, um sie mit dem Bug, dem Zubringerschiffchen, zum Mutterschiff zurückzubringen. Den Moonwalker selbst ließ man zurück; er konnte auf die Ankunft des nächsten Teams warten.
    Anschließend mußten sie den Bug aktivieren, die telemetrischen und Leitinstrumente mit äußerster Korrektheit setzen und darauf warten, vom Mutterschiff abgeholt zu werden.
    Chet war sich natürlich völlig darüber klar, daß dann, wenn etwas nicht ganz klarging, keine Maschine da war, die das menschliche Gehirn auch nur einigermaßen ersetzte; und deshalb mußten er und Jim, zwei denkende, menschliche Wesen, ihre ganzen Fähigkeiten einsetzen.
     
    Der Bug kam rechtzeitig in Sicht. Chet manövrierte den Moonwalker in dessen nächste Nähe und stellte ihn so unter einem Überhang ab, daß er während der langen Wartezeit vor Meteoritenschwärmen so gut wie möglich geschützt war. Dann begannen die beiden Männer mit dem mühsamen Abbau der Instrumente und ihrer Umladung in das Beiboot. Die Sonnenbatterien wurden demontiert und in ihre isolierten Lagerbehälter gestellt, wo sie vor extremen Temperaturschwankungen geschützt waren, bis man sie erneut brauchte. Als sie mit dieser Arbeit fertig waren, sah sich Chet noch einmal gründlich um, während Jim an Bord des Beiboots ging. Dann kletterte Chet hinter ihm drein. Die Drucktür klappte mit einem dumpfen Knall zu, und Chet drehte das Rad des Druckverschlusses. Nun stieg der Druck im Beiboot ziemlich schnell an; er stammte aus den Atmosphärentanks des Bootes.
    Dann aktivierte Chet das Instrumentenbrett, richtete eine Anzahl von Gleitschaltern sorgfältig aus und stellte die Hauptantenne genau auf das Mutterschiff ein. Von jetzt an hing die Fernsteuerung, die das Beiboot zum Mutterschiff brachte und das Andockmanöver auslöste, ausschließlich vom präzisen Radarmuster des Orbiters ab, und damit auch ihre persönliche Sicherheit und gute Rückkehr.
    Alle vom Moonwalker in den Bug gebrachten Instrumente wurden in die dafür vorgesehenen Gerätenischen eingebaut. Damit wurden sie Teil des Beibootsystems. Sobald der Bug vom Mutterschiff aufgenommen war, gehörten all diese Geräte zu dessen Instrumentensystem und wurden bei Bedarf mit eingesetzt.
    Und jetzt konnten sie nichts anderes tun als warten. Ging während des Aufnehmens und Andockens etwas schief, dann mußte Chet die Handsteuerung übernehmen, andernfalls wurden Abheben, Rendezvous und Andocken automatisch gesteuert.
    Als das grüne Licht für den Kabinendruck zu blinken begann, hieß das,
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