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Titanen-Trilogie 01 - Das Erbe der Titanen

Titanen-Trilogie 01 - Das Erbe der Titanen

Titel: Titanen-Trilogie 01 - Das Erbe der Titanen
Autoren: Piers Anthony
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zu erhalten. Das finde ich sehr vernünftig.«
    »Ich nenne es Feigheit!« sagte Tyl.
    Sol und Sos sprangen wütend auf ihn los.
    Tyl blieb ruhig stehen. »Jeder von Euch beiden hat mich im Ring besiegt. Ich hätte beiden zu dienen. Wenn ihr beide aber nicht um die Vorherrschaft kämpfen wollt, muß ich Euch nennen, was Ihr seid.«
    »Ihr habt kein Recht, ein Reich aufzubauen und es dann einfach wegzuwerfen«, sagte Tor. »Führerschaft bedeutet Verantwortung!«
    »Wo habt Ihr denn so viel Geschichte gelernt?« fragte Neq. »Ich glaube nicht daran.«
    »Wir hatten doch erst jetzt angefangen, wie Menschen zusammenzuarbeiten, anstatt wie Kinder zu spielen«, murmelte Tun.
    Sol sah Sos an. »Sie haben keine Macht über uns. Sollen sie nur reden!«
    Sos blieb unschlüssig stehen. Was diese plötzlich so energisch auftretenden Männer sagten, ergab einen bedrückenden Sinn. Wie konnte er sicher sein, daß der Herr der Unterwelt die Wahrheit gesagt hatte? Zivilisation hatte so viele offensichtliche Vorteile, und es hatte Tausende von Jahren gedauert, bis es zum Weltenbrand gekommen war. Und war wirklich die Zivilisation daran schuld gewesen, oder hatten dabei Faktoren eine Rolle gespielt, von denen er keine Ahnung hatte? Faktoren, die vielleicht gar nicht mehr existierten?
    Die kleine Soli tauchte auf und lief auf Sol zu. »Wirst du jetzt kämpfen, Vater?«
    Tyl versuchte sie abzuwehren. Er kauerte sich mühsam nieder. Seine Knie waren noch nicht ganz verheilt. »Soli, was würdest du tun, wenn dein Vater nicht mehr kämpfen will?«
    Sie sah ihn erstaunt an. »Nicht kämpfen?«
    Keiner sagte ein Wort.
    »Wenn er sagt, er will nicht mehr in den Ring«, half ihr Tyl weiter. ». . . wenn er wegginge und nie wieder kämpfte?«
    Soli brach in Schluchzen aus.
    Tyl ließ sie los. Sie lief auf Sol zu. »Geh in den Ring, Vater«, rief sie. »Zeig's ihm!«
    Wieder war es soweit. Niedergeschlagen blickte Sol auf Sos. »Ich muß für meine Tochter kämpfen.«
    Sos kämpfte mit sich, aber er wusste bereits, daß eine friedliche Lösung jetzt nicht mehr möglich war. Das war eine schreckliche Entdeckung, daß nicht der Name, die Frau oder das Reich die Wurzel all ihrer Kämpfe gewesen war, sondern das Kind. Immer war es das »Soli« genannte Kind gewesen! Der Ring hatte bestimmt, wer den Namen und das Privileg der Vaterschaft für sich in Anspruch nehmen durfte.
    Sol konnte nicht mehr zurück. Sos auch nicht. Bob aus der Unterwelt hatte klargemacht, was geschehen würde, wenn Sos das Reich bestehen ließ.
    »Also dann morgen«, sagte Sos niedergeschlagen.
    »Morgen - Freund!«
    »Und der Sieger regiert das Reich - alles« rief Tyl, und die anderen stimmten zu. Warum wirkte ihr Lächeln so gierig?
    Die beiden aßen zusammen mit Sola und Soli.
    »Du wirst dich meiner Tochter annehmen«, sagte Sol. Er brauchte die Umstände nicht näher zu umreißen.
    Sos nickte bloß.
    Sola war direkter. »Möchtet Ihr mich heute nach?«
    War das die Frau, nach der er sich gesehnt hatte? Sos sah sie an, sah die üppige Figur, die edlen Züge. Sie hatte ihn nicht erkannt, dessen war er sicher. Sie war in der Zwischenzeit sehr selbstbewusst geworden.
    »Sie - sie hat einen anderen geliebt«, sagte Sol. »Jetzt ist das Streben nach Macht ihr ein und alles. Es ist nicht ihre Schuld.«
    »Ich liebe ihn immer noch«, sagte sie. »Mag sein Leib tot sein - die Erinnerung an ihn lebt. Mein eigener Körper spielt keine Rolle mehr.«
    Sos sah sie an, doch vor sich sah er auch das Bild der kleinen Sosa aus der Unterwelt - des Mädchens, das seinen Armreif trug. Des Mädchens, welches Bob zu schicken gedroht hatte, falls Sos sich geweigert hätte, die Mission zu übernehmen. Das Mädchen wäre in Sols Lager gekommen, wie irgendeine, und hätte ihn mit einem vergifteten Stachel erstochen. Und dann sich selbst. Der Herr des Reiches wäre tot und entehrt gewesen. Und dieses Mädchen würde man sicher noch schicken, falls Sos versagen sollte.
    Zuerst war es Sols Schicksal gewesen, das Sos Sorge bereitet hatte, obwohl Bob das nie vermutet hatte. Nur indem er die Mission auf sich nahm, konnte Sos den damit verbundenen Verrat umgehen. Aber mit der Zeit wurde ihm Sosas Wohl ebenso wichtig. Wenn er die Unterwelt hinterging, mußte Sosa dafür büßen.
    Sol und Sosa - die zwei waren einander nie begegnet. Doch hatten sie sein Schicksal bestimmt. Er mußte so vorgehen, daß beide geschützt waren. Und keinem wagte er zu sagen, warum.
    »Nimm sie im Namen der Freundschaft!« rief
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