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Titanen-Trilogie 01 - Das Erbe der Titanen

Titanen-Trilogie 01 - Das Erbe der Titanen

Titel: Titanen-Trilogie 01 - Das Erbe der Titanen
Autoren: Piers Anthony
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und Rechnen. Andere Gruppen gingen in die Berge und schürften nach Erzvorkommen, während andere den Boden bearbeiteten. Die Frauen webten und strickten in Gruppen. Eine Gruppe hatte sogar einen primitiven, selbstverfertigten Webstuhl. Das Reich war schon zu groß geworden, um sich aus den Herbergen eines Gebietes erhalten zu können, zu unabhängig, um sich auf eine fremde Quelle für Waffen und Bekleidung zu verlassen.
    »Das ist Sola«, sagte Sol und stellte die schöne, üppige Frau vor. Zu ihr gewendet, sagte er: »Ich möchte dich dem Namenlosen geben. Er ist ein großer Krieger, obwohl er keine Waffe trägt.«
    »Wie du willst«, sagte sie gleichgültig. Sie blickte durch Sos hindurch. »Wo ist sein Armreif? Wie soll ich mich nennen?«
    »Behalte meinen Reif. Ich suche mir einen anderen.«
    »Behalte den Namen, den du trägst«, sagte Sos. »Ich habe keinen besseren.«
    »Ihr seid verrückt«, sagte Sola, an beide gewandt.
    »Das ist Soli«, sagte Sol, als die Kleine das Zeltabteil betrat. Er hob sie hoch. Sie faßte nach einem kleinen Stab und schwang ihn wild.
    »Ich bin eine Amazone«, rief sie aus und stieß mit dem Stab nach Sos. »Ich kämpfe im Ring!«
    Sie gingen auf den Platz, wo sich die Unterführer versammelt hatten: Sav, Tyl, Tor und Tun, Neq und drei andere, die Sos nicht kannte. Als Sol und Sos sich näherten, bildeten sie einen Kreis.
    »Wir haben uns provisorisch über die Bedingungen geeinigt«, sagte Sav, »die Zustimmung der beiden Herren natürlich vorausgesetzt.«
    »Die Bedingungen sind folgende«, sagte Sol und nahm ihm die Gelegenheit, fortzufahren. »Das Reich wird aufgelöst. Jeder von Euch wird den Stamm, den er jetzt hat, in unser beider Namen regieren. Aber ihr werdet euch nie wieder im Ring messen!«
    Sie starrten Sol verständnislos an. »Ihr habt bereits gekämpft?« fragte Tun.
    »Ich habe den Ring aufgegeben.«
    »Dann müssen wir dem Namenlosen dienen!«
    »Ich habe ebenfalls dem Ring entsagt«, sagte Sos.
    »Das Reich wird zerfallen, wenn es keinen von Euch beiden zum Herrn hat! Niemand anderer ist stark genug dazu!«
    Sol wandte ihnen den Rücken zu. »Wir sind fertig! Nehmen wir unsere Sachen und gehen wir!«
    »Eine Minute!« rief Tyl aus und lief ihnen steifbeinig nach. »Ihr schuldet uns eine Erklärung!«
    Sol zuckte die Achseln und sagte gar nichts. Sos drehte sich um und sagte: »Vor vier Jahren habt ihr alle nur kleinen Stämmen gedient oder seid allein gewandert. Ihr habt in Herbergen geschlafen oder in kleinen Zelten und habt nichts gebraucht, was man euch nicht geliefert hat. Damals habt ihr tun und lassen können, was ihr wolltet. Jetzt wandert ihr in großen Stämmen umher und kämpft für andere. Ihr bebaut das Land und arbeitet, weil eure Zahl schon zu groß geworden ist. Ihr schürft nach Metallen, weil ihr das den Irren nicht mehr überlassen wollt, obwohl sie euer Vertrauen nie mißbraucht haben. Ihr lernt aus Büchern, weil ihr nach jenen Dingen strebt, die euch nur die Zivilisation bieten kann! So sollte es nicht sein! Wir wissen, wohin die Zivilisation führt. Sie zerstört alle Werte des Kampfringes. Sie bringt Kampf um materielle Güter, die ihr nicht braucht. Ihr werdet die Erde überfluten und eine Plage werden wie die Mäuse, die ihre Brutstätten verlassen haben. Die Berichte beweisen, daß das Endresultat eines Reiches - der Weltbrand ist.«
    Er hatte nicht gut gesprochen.
    Außer Sav sahen ihn alle ungläubig an. »Ihr behauptet also«, sagte Tor langsam, »es wird einen zweiten Brand geben, wenn wir nicht primitive, von den Irren abhängige Nomaden bleiben, höherer Dinge unkundig?«
    »Mit der Zeit, ja. Das ist schon einmal geschehen. Unsere Pflicht ist es, dafür zu sorgen, daß es nie wieder geschieht.«
    »Und ihr glaubt, man solle alles so belassen, wie es war - nämlich unorganisiert?«
    »Ja.«
    »Damit noch mehr Männer wie Bog im Ring sterben können?«
    Sos war wie vor den Kopf geschlagen. Stand er überhaupt auf der richtigen Seite?
    »Besser so, als daß wir alle im Weltenbrand umkommen«, warf Sol überraschend ein. »Im Moment sind wir noch zu wenige. Wir könnten uns nicht wieder erholen.«
    Unbeabsichtigt hatte er Sos' Argument widersprochen, da das Hauptproblem des Reiches gerade die Übervölkerung war.
    Neq wandte sich an Sol. »Und Ihr wollt den Ring retten, indem Ihr ihn verlaßt?«
    Schließlich sprach Sav, der für beide Seiten Verständnis hatte.
    »Mitunter muß man etwas, das man liebt und schätzt, aufgeben, um es
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