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Titanen-Trilogie 01 - Das Erbe der Titanen

Titanen-Trilogie 01 - Das Erbe der Titanen

Titel: Titanen-Trilogie 01 - Das Erbe der Titanen
Autoren: Piers Anthony
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Vater bleiben!«
    Soli machte sich wieder los und holte Sol ein. »Vater!«
    Sol drehte sich um, kniete hin, küsste sie und wandte ihr Gesichtchen in die Richtung, aus der sie gekommen war. Er stand rasch auf und ging weiter. Sos mußte jetzt an Dummerchen denken, den er vergeblich zurückzuschicken versucht hatte.
    »Vater!« rief sie wieder und wollte nicht von ihm lassen. »Ich komme mit!« Und um zu zeigen, daß sie alles begriffen hatte, fügte sie hinzu: »Ich werde mit dir sterben!«
    Wieder wandte sich Sol um und sah die versammelten Männer beschwörend an. Keiner rührte sich.
    Schließlich hob er Soli hoch und verließ das Lager.
    Sola legte ihr Gesicht an Sos' Schulter und schluchzte lautlos. Sie holte ihre Tochter nicht zurück. »Sie gehört ihm. Sie hat ihm immer gehört«, sagte sie unter Tränen.
    Während er den sich entfernenden einsamen Gestalten nachsah, stellte sich Sos vor, was die beiden erwartete. Sol würde mit der Kleinen den Berg ersteigen. Weder Schnee noch Todesangst würden ihn zurückhalten. Er würde weitergehen, bis ihn die Kälte überwältigte, und würde schließlich mit seinem eigenen Leib das Kind schützen - bis zum Ende.
    Sos wusste auch, was dann geschehen würde und wer einen tapferen Gatten und eine kleine Tochter nur zu gern aufnehmen würde. In der Erholungsstation würde man sich um ihn reißen, und Soli würde vielleicht eine Spezialausbildung erhalten.
    Das mußte so kommen, denn Sosa würde das Kind erkennen. Das Kind, das sie selbst so gern geboren hätte . . .
    Nimm sie, dachte er. Nimm sie - im Namen der Liebe!
    Sos blieb und leitete die Auflösung des Reiches, wobei er sich nie sicher war, ob er richtig handeln würde. Er hatte das alles im Namen eines anderen aufgebaut. Jetzt richtete er es zugrunde im Namen einer selbstsüchtigen Machtgruppe, deren Absicht es war, das Entstehen einer neuen Zivilisation zu verhindern. Zu verhindern, daß sich Macht entfaltete.
    In seinen wichtigsten Entscheidungen war Sos immer von den Handlungen anderer Menschen beeinflusst worden, so wie seine Liebe von jenen Frauen gelenkt worden war, die danach verlangt hatten.
    Sol hatte ihm seinen Namen und die erste Aufgabe gegeben. Dr. Jones hatte ihm seine Waffe gegeben. Sol hatte ihn zum Berg geschickt. Bob hatte ihn zurückgeschickt. Sols Unterführer hatten ihm die Führerschaft aufgezwungen, ohne zu merken, daß er der eigentliche Feind des Reiches war.
    Würde die Zeit kommen, wo er seine eigenen Entscheidungen traf?
    Die Bedrohung, die gegen Sol bestanden hatte, traf nun Sos. Wenn er das Reich nicht auflöste, würde man jemanden nach ihm ausschicken - jemanden, den er nicht kannte, nicht erkennen konnte und gegen den er sich nicht würde schützen können. Geiseln würden dafür büßen, drei an der Zahl, eines davon ein Kind . . .
    Er sah Sola an. Sie war in ihrer Trauer noch schöner geworden. Gleichzeitig war sich Sos auch bewusst, daß die Frau, die er noch mehr liebte, Sol gehören würde. Also hatte sich nichts geändert. Liebe, kleine Sosa . . .
    Sos sah die Männer seines Reiches um sich versammelt. Tausende waren es nun. Sie hielten ihn jetzt für ihren Herrn. War er ein Held oder ein Schurke?
    Wie würde er das Erbe verwalten . . .?

ENDE
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