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Titanen-Trilogie 01 - Das Erbe der Titanen

Titanen-Trilogie 01 - Das Erbe der Titanen

Titel: Titanen-Trilogie 01 - Das Erbe der Titanen
Autoren: Piers Anthony
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gute Wahl getroffen: Bog war der einzige, der wirklich fast unverletzbar war.
    Der Tag war bereits im Schwinden, und Tor wollte Bog bewegen, mit dem Kampf bis morgen zu warten.
    »Starker Mann, langer Kampf«, erklärte er. »Dauert den ganzen Tag!« Bogs Grinsen wurde breiter. »Gut!«
    Sos beobachtete, wie der Riese für drei aß und sich genießerisch die Lippen leckte, als sich eine Schar hübscher Mädchen um ihn scharte. Das war der Mann, der das Rezept für immerwährende Freuden gefunden hätte: Bärenkraft, starke Begierden und keine Gedanken an die Zukunft. Welches Vergnügen, wieder mit ihm zu wandern und sich in der Reflexion dieses Glückszustandes zu aalen! Die Wirklichkeit mochte andere beunruhigen - Bog niemals.
    Sos mußte kämpfen, damit das, was an dem augenblicklichen System so gut war, auch erhalten blieb. Wenn er Bog besiegte, blieb gewährleistet, daß es immer freie Krieger geben würde, mit denen ein Mann wie Bog kämpfen konnte. Das Reich würde sie nie alle schlucken können.
    Sie warteten nur den Sonnenaufgang ab. Um die Arena hatten sich die Zuschauer so dicht geschart, daß sich Tor nur mit Mühe einen Weg zum Ring bahnen konnte.
    Nur zweimal, so berichtete die Legende, war Bog besiegt worden: Einmal war es vor dem Ende des Kampfes dunkel geworden, ein andermal hatte er seine Waffe durch einen unglücklichen Zufall verloren.
    Er hatte jedoch nie wieder gegen das Netz oder eine unbekannte Waffe gekämpft.
    Bog sprang in den Ring und schwang enthusiastisch seine Keule, während sich Sos außerhalb des Ringes seiner Kleider entledigte. Die zwei Männer begutachteten einander eingehend, während die Zuschauer die beiden abschätzten.
    »Die sind ja beide gleich groß!« rief ein Krieger entsetzt aus.
    Sos war erstaunt. Er - mit diesem Riesen gleich groß? Unmöglich!
    Trotzdem war es Tatsache. Bog war zwar etwas größer und in den Schultern breiter, doch Sos war kräftiger gebaut. Er war jetzt beträchtlich größer als früher, aber immer noch schlank, obwohl er doppelt soviel wog wie damals als Schwertkämpfer - bei seiner ersten Wanderung. Sos trat in den Ring.
    Bog kam wie üblich mit schwingender Keule auf ihn zu. Sos duckte sich und wich zunächst aus. Bog konnte ihm gefährlich werden. Einen Hieb mit der Keule hätte seine verstärkte Schädeldecke zwar ausgehalten, doch sein Hirn hätte gewackelt wie ein Pudding.
    Sos wich also der Keule aus und blockierte mit einem Arm den Rückschwung. Mit der ändern Faust hieb er in Bogs Magen - so kraftvoll, daß der Riese zurückwich. Das war ein Hieb, mit dem man Steine spalten konnte. Doch Bog hatte ihn kaum gespürt.
    Sos merkte jetzt, daß Bog mit mehr Finessen kämpfen konnte, als er das früher für möglich gehalten hatte. Hinter seinem auffallenden Getue verbarg er ein ausgezeichnetes Selbstverteidigungssystem. Merkwürdig, daß ihm das früher nie aufgefallen war! War Bogs offen zur Schau getragene Dummheit nur gespielt? Hatte Sos - der es eigentlich hätte besser wissen müssen - einfach von vornherein angenommen, einem Mann dieser Größe und Kraft müsse es an geistigen Qualitäten mangeln?
    Oder war Bog wie Sol eine Naturbegabung, die alles unbewusst machte und gewann, weil seine Instinkte intakt waren?
    Doch selbst Bog mußte wunde Punkte haben. Der Kampf wogte hin und her. Es war offensichtlich, daß man Bog nicht mit simplen Kniffen beikommen konnte. Solange Bog bei Bewusstsein war, würde er weiterkämpfen, und er war so gebaut, daß man ihn nicht so leicht bewusstlos schlagen konnte. Ein Würgegriff von hinten? Bogs Keule würde, nach hinten oder seitlich gewirbelt, den Gegner zerschmettern, lange ehe Bog bewusstlos umfiel. Und wie sollte ein Unterarm zuwege bringen, was nicht einmal das Lasso fertig gebracht hatte!
    Ein Hammerschlag auf die Schädelbasis? Wie Bog gebaut war, würde er ihn damit eher töten als zum Stehen bringen. Doch er hatte wunde Punkte: Ein Schlag in den Schritt, ein steifer Finger ins Auge: Jeder schnelle Schlag auf ein oberflächliches Organ würde ihn sicher erledigen!
    Sos fuhr fort, sich zu ducken und Hiebe zu parieren. Sollte er es tun? War die absichtliche und dauernde Verwundung eines Freundes durch irgendeinen Zweck zu rechtfertigen?
    Er überlegte nicht lange. Er wollte einfach weiterkämpfen, wie er mußte, nämlich fair!
    Er mußte den Kampf rasch und entschieden beenden. Das bedeutete, daß er wenigstens einen vollen Hieb mit der Keule in Kauf nehmen mußte, während er seine
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